# taz.de -- Politische Häftlinge in Guatemala: Der Preis des Protests
> Auch dank Héctor Chaclán und Luis Pacheco wurde Bernardo Arévalo
> Präsident von Guatemala. Doch sie selbst wurden verhaftet – wegen
> korrupter Justiz.
(IMG) Bild: Demonstrant:innen fordern Freiheit für die Inhaftierten Indigenen Luis Pacheco und Héctor Chaclán in Guatemala-Stadt im August 2025
Mit einem lauten Scheppern fällt das Maschinengewehr auf den gekachelten
Boden vor der Zelle von Héctor Chaclán und Luis Pacheco. Erschrocken, dann
sichtlich genervt blicken die beiden zu dem Soldaten hinüber, der betreten
seine Waffe aufhebt und sich erneut auf einen der Plastikstühle am anderen
Ende des Drahtkäfigs setzt. Ein paar Bänke, ein Tisch, vier oder fünf
Plastikstühle haben im Innern des geräumigen Maschendrahtverhaus Platz, der
vor der Zelle der beiden Häftlinge montiert ist. Die beiden indigenen
Männer haben heute Besuch vom Lucia Nicolau und Edwin Nájera vom
Menschenrechtsbüro des Erzbistums von Guatemala-Stadt (ODHAG), die sich
seit ihrer Verhaftung am 23. April dieses Jahres um Chaclán und Pacheco
kümmern.
Verglichen mit normalen Verhältnissen im Strafvollzug ist die geräumige
Zelle mit dem Vorraum geradezu luxuriös. Das hat sicherlich damit zu tun,
dass die beiden Männer eigentlich für die guatemaltekische Regierung
arbeiten: Luis Pacheco war bis zu seiner Verhaftung Vizeminister für
nachhaltige Entwicklung im Ministerium für Energie und Bergbau von
Guatemala und Héctor Chaclán ein Fahrer für das Ministerium.
Seit acht Monaten sitzen die beiden nun in der Vollzugsanstalt Mariscal
Zavala, die am Rande von Guatemala-Stadt an einem Waldstreifen liegt. Rund
300 mutmaßliche Straftäter:innen sind dort untergebracht – darunter
viele Prominente wie [1][Jose Rubén Zamora Marroquín, Journalist und
langjähriger Herausgeber der Tageszeitung elPeriódico]. Auch Ex-Präsident
Otto Pérez Molina verbüßte hier seine achtjährige Haftstrafe wegen
Korruption und wurde im Januar 2024 entlassen.
Auf ihre Entlassung hoffen auch Luis Pacheco und Héctor Chaclán. Sie sind
wegen Terrorismus, Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation und
Behinderung der Justiz angeklagt. „Das ist vollkommen haltlos. Wir haben
uns als Vertreter der 48 Cantones de Totonicapán für den Erhalt der
guatemaltekischen Demokratie engagiert, die Proteste zwischen Oktober 2023
und Januar 2024 mitorganisiert“, erklärt der 41-jährige Pacheco. Er stammt
aus der Kleinstadt Juchanep in der Region Totonicapán, wo seit rund
zweihundert Jahren indigene Selbstverwaltungsstrukturen etabliert sind.
Pacheco ist ein kleiner, drahtiger Mann mit dünnem Bart und klarem Blick
und stammt aus einer Familie, die sich traditionell für die Rechte der
indigenen Gemeinde engagiert. Der Vater vierer Kinder, drei Mädchen und ein
Junge, wurde schon früh zum Bürgermeister seiner Gemeinde, zur Jahreswende
2022 dann zum Vorsitzenden der Junta Directiva, des Leitungsgremiums der 48
Cantones de Totonicapán gewählt.
Im gleichnamigen Verwaltungsbezirk leben rund 430.000 Menschen, die sich zu
97 Prozent als Maya K’iche’ definieren und mit ihren eigenen gut
funktionierenden Strukturen eine Alternative zu den korrupten, staatlichen
Strukturen etabliert haben. Ähnlich ist die Situation in der Nachbarregion
Sololá, wo die Maya Cakquichel das Gros der Bevölkerung stellen und
deutlich selbstbewusster auftreten als viele andere der 22 Maya-Ethnien in
Guatemala.
## Von Totonicapán und Sololá gingen die landesweiten Proteste aus
Daher ist es kein Wunder, dass von Totonicapán und Sololá die landesweiten
indigenen Proteste ab dem 2. Oktober 2023 ausgingen. „Wir wollten die
Demokratie verteidigen und Respekt für unsere abgegebenen Stimmen bei den
Wahlen vom 20. August 2023 einfordern“, erklärt Luis Pacheco und reibt sich
das Kinn. Dabei ging es weniger um die Solidarität mit dem derzeit
amtierenden Staatspräsidenten Bernardo Arévalo, dem viele indigene
Wähler:innen ihre Stimme gegeben hatten, sondern vor allem um die
Anerkennung der Ergebnisse an den Urnen.
Genau die waren von der Justiz, allen voran Generalstaatsanwältin María
Consuelo Porras, infrage gestellt worden. Porras, die als hyperkorrupt gilt
und in den USA sowie in der EU gemeinsam mit ihren engsten Mitarbeiterinnen
[2][sanktioniert wurde], plante damals einen juristischen Staatsstreich im
Auftrag des „Paktes der Korrupten“. So wird das Bündnis aus
erzkonservativen Unternehmen, Militärs und korrupten Politiker:innen
genannt, das einen Politikwechsel in Guatemala im September 2023 verhindern
wollte. Dazu wurde die Partei des designierten Präsidenten, Movimiento
Semilla, attackiert: aufgrund angeblicher Fälschung von Unterschriften bei
der Gründung sechs Jahre zuvor wurde die Partei suspendiert. „Ziel war“, so
Luis Pacheco, „die Stimmen für Arévalo und Semillas quasi für ungültig zu
erklären, uns Wählern im Nachhinein die Stimme zu entziehen“.
Das sorgte für Proteste in den indigenen Gemeinden von Totonicapán und
Sololá. Nach mehreren Versammlungen planten sie schließlich einen Streik
für den 2. Oktober 2023. Organisiert wurde dieser maßgeblich von Luis
Pacheco und Héctor Chaclán, der eine Vorsitzender, der andere Schatzmeister
der Junta Directiva der 48 Cantones de Totonicapán. Sie trugen ihren Teil
dazu bei, dass erstmals in der jüngeren Geschichte Guatemalas die indigenen
Proteste nicht nur auf den Straßen und Plätzen in den Regionen stattfanden,
sondern auch in der Hauptstadt, in Guatemala-Stadt.
[3][Protestcamps wurden dort aufgeschlagen], wo die Verantwortlichen saßen:
vor der Generalstaatsanwaltschaft, zwischenzeitlich auch vor dem Parlament,
dem Congreso. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte Guatemalas waren
in der Hauptstadt über Wochen und Monate indigene Autoritäten mit ihren
kunstvoll verzierten Bastones, den hölzernen Stöcken, die sie als
Führungspersönlichkeiten ausweisen, zu sehen.
## 106 Tage der Proteste – mit klarem Ziel
Darunter auch Luis Pacheco und Héctor Chaclán. Sie organisierten hinter den
Kulissen, trugen dazu bei, dass der Protest bis zur [4][Vereidigung von
Bernardo Arévalo am 14. Januar] – mittlerweile mit der Partei Raíces – vor
der Generalstaatsanwaltschaft mit Konzerten, Kundgebungen und Messen
aufrechterhalten wurde. 106 Tage wurde friedlich demonstriert. Mit viel
Unterstützung von der Bevölkerung in der Hauptstadt, die spendete. „Es war
immer Geld für das Kochen von Essen, das Organisieren von Anlagen, von
Equipment oder das Drucken von Flyern da“, erinnern sich Luis Pacheco. Er
war nicht durchgehend in der Hauptstadt, aber sein Gesicht zählt genauso
wie das von Héctor Chaclán zu denen des erfolgreichen Protestes – neben
vielen anderen.
Genau deshalb wird er schließlich verhaftet. „Ich bin ein politischer
Häftling, werde hier weggeschlossen, ohne eine Chance, mich zu
verteidigen“, sagt Pacheco genervt in der Tür zu seiner Zelle. Er ärgert
sich, dass sein Name in den Dreck gezogen wird, dass die Justiz ihn und
Héctor Chaclán kriminalisiert, ohne Verfahrensfristen einzuhalten.
Das bestätigt auch sein Anwalt Juan Castro, der ihn, Héctor Chaclán, sowie
Esteban Toc Tzay vertritt. Alle drei müssen sich wegen der gleichen drei
Delikte verantworten: dem Vorwurf des Terrorismus, der Mitgliedschaft in
einer illegalen Organisation und der Behinderung der Justiz. Anders als
Luis Pacheco und Héctor Chaclán muss sich Toc Tzay jedoch nur einmal pro
Woche auf der Polizeiwache in Sololá melden. „Er steht unter Hausarrest“,
so der Anwalt der „Kanzlei für indigene Völker“, und fährt fort: „Dafür
gibt es zwei Gründe: seinen schlechten Gesundheitszustand und die
Solidarität der lokalen Bevölkerung. Sie tritt für Toc Tzay ein, hat mit
Protesten gedroht“, erklärt Castro.
Der 46-Jährige arbeitet für die einzige Anwaltskanzlei in Guatemala, die
sich auf die Rechte der indigenen Völker im plurinationalen Guatemala mit
25 verschiedenen Ethnien spezialisiert hat. „Wir vertreten deren Rechte bei
Landkonflikten, Megaprojekten in Infrastruktur, Bergbau und Landwirtschaft
und Fällen wie diesem: der Kriminalisierung von indigenen Aktivist:innen“,
so Castro.
Er selbst ist ein Maya Chalchiteko aus dem Verwaltungsbezirk Huehuetenango,
ganz im Norden Guatemalas, und der erste Anwalt aus seiner Heimatstadt
Aguacatán. Nach dem Schulabschluss ging er in die Hauptstadt, um Anwalt zu
werden. Lange arbeitete er für UN-Organisationen in Guatemala, bevor er zur
„Kanzlei für indigene Völker“ wechselte. „Wir arbeiten in der Kanzlei für
die, die in Guatemala in aller Regel keine Stimme haben: die indigenen
Völker“, sagt Castro.
„Ich habe an der öffentlichen Universität San Carlos studiert, neben dem
Studium immer gearbeitet.“ Das ist typisch für uns Indigene. Nur zwei
Prozent der indigenen Bevölkerung Guatemalas gelingt es, ein Studium
aufzunehmen, noch weniger sind es, die es auch abschließen. Doch die Zahlen
steigen, langsam, aber stetig. Castro ist ein Beispiel, aber auch Luis
Pacheco hat studiert. Das ist sicherlich ein Grund, weshalb er als
Koordinator der Proteste auffiel, an Verhandlungen in den Botschaften der
USA, Kanadas oder der Europäer teilnahm und auch zur indigenen Delegation
gehörte, die mit dem wichtigsten Unternehmerverband Cacif verhandelte und
den „juristischen Staatsstreich“ Ende 2023 verunmöglichte. Das war
sicherlich auch der Grund, warum er von der neuen Regierung unter Bernardo
Arévalo im August 2024 ins Ministerium für Energie und Bergbau berufen
wurde und da für staatliche Investitionsprojekte in indigenen Territorien
mitverantwortlich war.
Nun liegt dieser Job auf Eis – bis seine Unschuld bewiesen ist. Das kann
dauern, so Anwalt Castro. „Wir haben es hier mit einer Strategie zu tun,
die so alt ist wie der indigene Widerstand. Kriminalisierung und
Unterdrückung sind Teil unserer Geschichte, und da sehe ich eine
Kontinuität im Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft“, meint Castro. Das
ist alles andere als abwegig, denn in einer Pressekonferenz hat die
Generalstaatsanwaltschaft angekündigt, dass Dutzende weiterer Haftbefehle
gegen indigene Autoritäten vorlägen.
## Indigenen Aufbruch ausbremsen?
Das hat durchaus Wirkung gezeigt. „In Juchanep, wo wir leben, hat die
Kriminalisierung von Luis und Héctor Unsicherheit und Angst gesät. Es gibt
zwar Solidarität, aber es wird sich selten offen zu uns bekannt“, erklärt
Lidia Tzunón Xuruc de Pacheco, die Frau von Luis Pacheco. Alle zwei Wochen
kommt sie mit den vier Kindern der beiden nach Guatemala-Stadt, besucht
ihren Mann und nimmt die Hilfe des Menschenrechtsbüros des Erzbistums von
Guatemala-Stadt (ODHAG) in Anspruch. Gerade ist die psychologische Hilfe
besonders wichtig, denn die Hoffnungen auf die Aufnahme des formalen
Prozesses wurden am 18. Dezember bitter enttäuscht.
Da sorgte die „Stiftung gegen den Terrorismus“, eigentlich für die
Verteidigung wegen Menschenrechtsverbrechen im Bürgerkrieg (1960–1996)
angeklagter Militärs gegründet, mit einem Befangenheitsantrag gegen den
Richter Arnulfo Carrera dafür, dass die Verhandlung im Fall Pacheco/Chaclán
erneut aufgeschoben wird. „Das Gericht muss nun die Vorwürfe der Stiftung
überprüfen, die vollkommen haltlos sind, eventuell den Richter austauschen.
Das ist ein recht typisches Vorgehen der Stiftung“, erklärt Anwalt Juan
Castro. Die Stiftung und ihr Präsident Rafael Méndez Ruiz haben in
Guatemalas Gerichtssälen den Beinamen „Terror-Stiftung“ erhalten; vom Rat
der Europäischen Union sind restriktive Maßnahmen gegen die Einrichtung
wegen Untergrabung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit anhängig.
Für die Familien Pacheco und Chaclán ist die Entscheidung des Gerichts ein
Desaster, denn die Freilassung der beiden Familienväter rückt vorerst in
weite Ferne. Der Fall ist alles andere als ein Einzelfall in Guatemalas
politisch instrumentalisierter Justiz. Die geht systematisch gegen
Andersdenkende vor, instrumentalisiert Gesetze, die zum Beispiel gegen die
organisierte Kriminalität erlassen wurden, darunter die Paragrafen gegen
die Mitgliedschaft in illegalen Organisationen oder gegen Terrorismus. Das
sind Paragrafen, die gegen indigene Repräsentanten, gegen
Umweltaktivist:innen, aber auch gegen Journalist:innen immer wieder
gezogen werden.
Die Justiz in Guatemala hat ihre Unabhängigkeit peu à peu seit 2015
verloren. Damals musste Ex-Präsident Otto Pérez Molina wegen der Leitung
des Korruptionsnetzwerks „La Linea“ zurücktreten, wurde später zu einer
moderaten Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. „Doch damals begann sich
der ‚Pakt der Korrupten‘ zu organisieren, entwickelte seine Strategie der
Unterwanderung der staatlichen Institutionen und hat Schlüsselpositionen
besetzt wie das Verfassungsgericht“, urteilt Edgar Pérez,
Menschenrechtsanwalt und Leiter der „Kanzlei für Menschenrechte“. Die ist
in etliche der großen Prozesse zur Aufklärung massiver
Menschenrechtsverletzungen während des guatemaltekischen Bürgerkrieges
(1960–1996) involviert, hat aber auch immer wieder indigene Repräsentanten
vertreten.
## Indigene pochen auf ihre Rechte
Diese pochen in Guatemala mehr und mehr auf ihre Rechte, verteidigen
mittlerweile ein demokratisches System, dass nur partiell funktioniert und
nicht das ihre ist. „Es ist aber das Beste, das wir derzeit haben“, sagt
Luis Pacheco, und Héctor Chaclán nickt nachdenklich. Chaclán hat anders als
Pacheco, der Verwaltungsmanagement studiert hat, keine akademische
Ausbildung. Er wollte Medizin studieren, doch das Geld reichte dafür nicht.
Seit 2018 ist der 40-Jährige für seine Gemeinde Chotocay aktiv. Erst im
Komitee für den Erhalt der öffentlichen Wege, später als
Wasserverantwortlicher und dann als Schatzmeister für die 48 Cantones de
Totonicapán. „Wir haben in meiner Gemeinde Erfolge vorzuweisen, wissen sehr
gut, wie es geht. Man muss uns nur lassen“, sagt der Mann, der nur die
Grundschule absolvieren konnte, aber sehr genau weiß, was er von der
Regierung Arévalo will: „Bessere Infrastruktur und bessere Lehrer. Bildung
ist ein Sprungbrett, und die Qualität der Bildung ist in unseren Dörfern
mies“, betont Chaclán und blickt nachdenklich durch die Maschen des Zaunes,
vor dem hin und wieder Soldaten vorbeilaufen.
Die Forderung nach mehr Bildung ist bei den Verantwortlichen in
Guatemala-Stadt durchaus angekommen. Anders als bei früheren Regierungen
trifft sich diese nach taz-Informationen einmal im Monat mit rund 150
indigenen Autoritäten zu einem Gedankenaustausch, wo auch konkrete Projekte
besprochen und teilweise auch beschlossen werden. Das ist ein immenser
Fortschritt, über den in Guatemala selten berichtet wird. Der Grund dafür
ist plausibel, denn die Treffen werden sehr diskret durchgeführt, um die
führenden Köpfe aufseiten der Regierung und der indigenen Autoritäten nicht
zu gefährden.
„Generalstaatsanwältin María Consuelo Porras und ihre Staatsanwälte
versuchen die Zivilgesellschaft zum Schweigen zu bringen – dazu gehören
wir“, erklären die beiden indigenen Anführer, die von Bernardo Arévalo
immer wieder verbale Unterstützung erhalten. Ihre Festnahme sei „ein
Attentat auf die Demokratie, ein Attentat gegen die 48 Kantone und ein
Attentat gegen indigene Anführerinnen im Allgemeinen“, so der Präsident auf
einer Pressekonferenz im April.
Viel mehr ist nicht drin, denn beim Machtkampf mit der Justiz hat Arévalo
immer wieder schlecht ausgesehen. Zu zaudernd, zu umständlich und auch als
zu rechtsstaatlich gilt der Präsident, ein ausgebildeter Diplomat, der auf
die Einhaltung der Gesetze pocht. Die lassen laut der Analyse der Regierung
keine Absetzung der korrupten Clique um María Consuelo Porras in der
Generalstaatsanwaltschaft des Landes zu, sondern nur ein Auslaufen ihres
Mandats und die darauffolgende Neubesetzung. Auf die konzentrieren sich in
Guatemala derzeit alle Anstrengungen, und hinter den Kulissen wird um die
Nominierung der Kandidat:innen für das Wahlgericht, das
Verfassungsgericht und andere zentrale Gremien gerungen. Im Mai steht dann
die Neubesetzung der Spitze der Generalstaatsanwaltschaft an und der
Präsident wird die oder den geeigneten Kandidaten aus einer Liste von sechs
Personen auswählen. Bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Ob sich vorher etwas im Fall von Luis Pacheco, Héctor Chaclán und Esteban
Toc Tzay tun wird, kann Anwalt Juan Castro nicht einschätzen. „Wir befinden
uns in der Hand einer willkürlich agierenden, rassistischen Justiz. Wir
können nur abwarten.“ Für seine Mandanten ist das eine schlechte Nachricht.
Die Recherche wurde vom Zivilen Friedensdienst (ZFD) unterstützt.
27 Dec 2025
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