# taz.de -- Artenschutzkonferenz: Freude für Fische, aber nicht für Aale
> Die Welt hat um den Schutz gefährdeter Tiere und Pflanzen gerungen. Und
> es gab mehrere Erfolge – etwa ein Handelsverbot für Haie.
(IMG) Bild: Schwimmen in der Nähe eines Walhais, bei St. Helena im Südatlantik
dpa | Nach knapp zwei Wochen hat sich die Weltartenkonferenz im usbekischen
Samarkand auf ein erstes Handelsverbot [1][für bestimmte Haiarten]
geeinigt. Auch beim [2][Handel mit Wasserfröschen soll es Einschränkungen
geben]. Dies könnte Auswirkungen auf den Markt für Froschschenkel haben,
die in manchen Teilen Europas als Delikatesse gelten. Zum Abschluss der
Konferenz ging es am Freitag noch um Beschlüsse zum Schutz von Pflanzen.
Viele wichtige Entscheidungen sind in Samarkand gefallen.
Dutzende Hai- und Rochenarten stehen künftig stärker unter Schutz. So
beschloss die Konferenz etwa ein kommerzielles Handelsverbot für den
Weißspitzenhochseehai. Dies könne die Art „vor dem Aussterben bewahren“,
betonte Barbara Slee von der Artenschutzorganisation International Fund for
Animal Welfare (Ifaw).
Auch für Walhaie und viele Arten von Teufelsrochen gilt nun ein
Handelsverbot. Strikte Handelsbeschränkungen wurden für weitere Arten etwa
aus der Gruppe der Glatthaie beschlossen.
Für den Handel mit bestimmten Wasserfröschen gelten ab Mitte 2027 strenge
Regeln. Sie werden vor allem für den Verkauf von Froschschenkeln gefangen,
die einigen Menschen als Delikatesse gelten.
## Tierschützerin: „Ein Riesenerfolg“
Die Antragsteller argumentierten mit einer Gefahr für die Tiere durch den
internationalen Handel mit Froschschenkeln vor allem für den europäischen
Markt. Nach Angaben der Organisation Pro Wildlife ist die EU der weltweit
größte Importeur von Froschschenkeln. Die Organisation begrüßte die
Entscheidung zur Beschränkung des Handels. „Das ist ein Riesenerfolg, den
wir sehr feiern“, erklärte Mitbegründerin Sandra Altherr.
Einem von der Europäischen Union eingebrachten Antrag zum Schutz bestimmter
Aalarten erteilte die Konferenz allerdings eine Absage. Für den Japanischen
Aal und den Amerikanischen Aal kommen keine Handelsbeschränkungen – anders
als für ihren gefährdeten europäischen Verwandten, für den es seit 2009
Regeln gibt. Da die Aalarten leicht zu verwechseln sind, wollte die EU
Handelsbeschränkungen für weitere Arten erreichen.
Für den Handel ist das Tier interessant, weil Aalfleisch in vielen Ländern
als Delikatesse gilt. Die Umweltstiftung WWF kritisierte, es sei
kurzsichtig, die Interessen der chinesischen und japanischen Zuchtbetriebe
vor den Schutz dieser Wanderfischarten zu stellen.
Der Schutzstatus von bestimmten Giraffen und Nashörnern sowie von Elfenbein
bleibt bestehen. Die Konferenz lehnte mehrere Anträge ab, in denen es um
Lockerungen bisheriger Regelungen ging.
Namibia sitzt nach eigenen Angaben derzeit auf rund 92 Tonnen Elfenbein.
Etwas mehr als die Hälfte davon wollte das Land in den Handel bringen. Das
Handelsverbot bleibt jedoch bestehen. Auch den Handel von Nashörnern und
deren Horn wollte Namibia in weiteren Anträgen zulassen, die aber abgelehnt
wurden.
„Die [3][Artenschutzkonferenz] hat wichtige Fortschritte gebracht – für
einige Arten sind sie sogar überlebenswichtig“, erklärte
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) in einer Stellungnahme. „Mit
den neuen Vereinbarungen schützen wir bedrohte Tiere und Pflanzen, bevor
sie für immer verloren gehen.“
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) regelt den globalen
Handel mit gefährdeten Arten. Bislang ist dadurch der Handel mit mehr als
40.000 Tier- und Pflanzenarten beschränkt oder verboten worden.
5 Dec 2025
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