# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: „Ukrainer haben dem Friedensabkommen zugestimmt“
       
       > Während die Friedensverhandlungen laufen, geht der Beschuss weiter. Nach
       > den Gesprächen in Genf unterstützt die Ukraine die Grundzüge des
       > Friedensplans.
       
 (IMG) Bild: Zerstörung in Kyjiv: Dieses Gebäude wurde in der Nacht zum 25. November von einer russischen Drohne getroffen
       
       ## Wadephul: Putin nicht zum nächsten Angriff einladen
       
       Bei den Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Krieges darf es nach den Worten
       von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) keine Festlegungen geben, die
       den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu neuen Angriffen ermutigen
       würden. Es dürfe keine Entscheidungen geben, „die die Verteidigung der
       Ukraine schwächen, keine Entscheidungen, die Putin einladen, schon den
       nächsten Angriff zu planen und keine Entscheidungen, die in die
       Souveränität der Europäischen Union oder der Nato eingreifen“, sagte
       Wadephul am Dienstag in Berlin. „Ich bin froh, dass unsere Partner in den
       USA das auch so sehen.“
       
       Die diplomatischen Bemühungen liefen derzeit „auf Hochtouren“, sagte der
       Minister und verwies auf die Ukraine-Gespräche am Sonntag in Genf sowie die
       Videokonferenz der sogenannten Koalition der Willigen am Dienstag. Am
       Mittwoch solle eine Videokonferenz der EU-Außenminister folgen. „Das zeigt,
       wir arbeiten unter Hochdruck, wir arbeiten Hand in Hand immer an der Seite
       der Ukraine mit dem wichtigsten Ziel, das es für uns überhaupt geben kann:
       Frieden in der Ukraine, Frieden für Europa.“
       
       Den russischen Präsidenten Wladimir Putin forderte Wadephul auf, er müsse
       „endlich Verhandlungsbereitschaft zeigen“. Putin habe diesen Krieg
       begonnen, „er muss ihn nun beenden, wenn er Frieden will“, sagte der
       Außenminister. (afp)
       
       ## IAEA fordert „Sonderstatus“ für AKW Saporischschja
       
       Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja benötigt
       der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge im Falle eines
       Friedensabkommens einen „Sonderstatus“. Nötig sei zudem eine
       Kooperationsvereinbarung zwischen Russland und der Ukraine, sagt IAEA-Chef
       Rafael Grassi. „Egal, auf welcher Seite der Linie es am Ende liegt, man
       wird eine kooperative Vereinbarung oder eine kooperative Atmosphäre haben
       müssen.“ Ohne Frieden bestehe die Gefahr eines Atomunfalls. „Bis der Krieg
       aufhört oder es einen Waffenstillstand gibt oder die Waffen schweigen,
       besteht immer die Möglichkeit, dass etwas sehr, sehr schief geht.“
       
       Russische Truppen hatten das AKW, das mit sechs Reaktoren das größte in
       Europa ist, in den ersten Wochen ihrer im Februar 2022 begonnenen
       großangelegten Invasion besetzt. Derzeit produziert es keinen Strom, die
       Reaktoren sind im sogenannten kalten Shutdown. Beide Seiten werfen einander
       immer wieder militärische Handlungen vor, die die nukleare Sicherheit
       gefährden. Die IAEA ist mit einem Team dauerhaft vor Ort, um die Sicherheit
       des AKW zu überwachen. (rtr)
       
       ## Starmer warnt vor „weitem und beschwerlichem Weg“
       
       Der britische Premierminister Keir Starmer sieht noch zahlreiche Hürden auf
       dem Weg zu einem Frieden in der Ukraine. „Wir haben noch einen weiten und
       beschwerlichen Weg vor uns“, sagte Starmer am Dienstag im britischen
       Parlament, bevor eine Videokonferenz der sogenannten Koalition der Willigen
       zur Unterstützung der Ukraine angesetzt war.
       
       Zugleich bekräftigte Starmer die anhaltende Unterstützung der europäischen
       Verbündeten für die Ukraine: „Wir sind entschlossener denn je, uns für
       diese Sache einzusetzen und diesen Prozess voranzutreiben“, sagte er. (afp)
       
       ## Lawrow: Europäer haben Chance vertan
       
       Deutschland und andere europäische Staaten haben aus Moskauer Sicht ihre
       Gelegenheit verspielt, an einer Lösung für den Ukrainekonflikt mitzuwirken.
       „Ihr hattet eure Chancen, Leute“, sagte Außenminister Sergej Lawrow
       russischen Agenturen zufolge. „Ihr habt diese Chancen nicht genutzt, ihr
       habt sie einfach vertan“, führte er mit Bezug auf das Minsker Abkommen aus.
       
       Die Minsker Friedensverhandlungen waren ein diplomatischer Prozess zur
       Befriedung des Konflikts im Osten der Ukraine, der im Jahr 2014 begann. Die
       unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs geschlossenen Abkommen von
       2014 und 2015 sahen unter anderem eine Autonomie für den Donbass vor.
       
       Jetzt könne von einer Vermittlung Deutschlands und Frankreichs keine Rede
       mehr sein, sagte Lawrow. Unter den Vermittlern schätze Moskau die
       Positionen von Belarus, die Türkei und Ungarn. Außerdem die USA, die „im
       Unterschied zu London, Brüssel, Paris, Berlin“ die Initiative ergreife, um
       Lösungswege zu finden.
       
       Zu den Verhandlungen über einen zunächst von den USA vorgeschlagenen Plan
       zur Beendigung des seit inzwischen fast vier Jahren andauernden russischen
       Angriffskrieg äußerte sich Lawrow knapp. „Wir erwarten, dass die USA uns
       informieren, wenn sie ihre Beratungen mit dem ukrainischen Regime und mit
       den Europäern abgeschlossen sehen“, sagte er. (dpa)
       
       ## Großbritannien hält an Plänen fest
       
       Großbritannien hält an Plänen für eine multinationale Truppe in der Ukraine
       nach einem Waffenstillstand fest. Auf die Frage, ob Großbritannien bereit
       sei, nach einem Ende der Kämpfe Bodentruppen zu entsenden, antwortet ein
       Sprecher von Premierminister Keir Starmer: „Diese Zusage bleibt bestehen.“
       Starmer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten in einem
       Telefonat die Vorbereitungen für den Einsatz einer Truppe nach einer
       Einstellung der Kämpfe besprochen. Russland lehnt einen möglichen
       ausländischen Militäreinsatz in der Ukraine als „inakzeptabel“ ab. (rtr)
       
       ## Ukraine einverstanden mit Grundzügen von Friedensplan
       
       Washington und Kiew sind sich nach ukrainischen Angaben über die
       wichtigsten Fragen des US-Friedensplans einig geworden. „Unsere
       Delegationen haben eine Übereinkunft über die wichtigsten Bestimmungen des
       in Genf ausgehandelten Abkommens erzielt“, schrieb der Sekretär des
       nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Rustem Umjerow, bei Facebook.
       Mehrere US-Medien berichteten zudem unter Berufung auf einen
       US-Regierungsbeamten über eine Einigung zwischen den USA und der Ukraine
       auf Bedingungen für ein mögliches Friedensabkommen.
       
       „Die Ukrainer haben dem Friedensabkommen zugestimmt“, zitierten die Sender
       ABC News und CBS News einen namentlich nicht genannten
       US-Regierungsbeamten. „Es gibt noch einige kleine Details zu klären, aber
       sie haben einem Friedensabkommen zugestimmt“, sagte er den Medien demnach.
       
       Umjerow zufolge soll der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj schon
       in den nächsten Tagen nach Washington zu einem Treffen mit US-Präsident
       Donald Trump reisen.
       
       Demnach soll die Visite noch im November stattfinden. Ziel sei es, die
       letzten Etappen des Abkommens zu erörtern und eine Vereinbarung mit Trump
       zu erzielen. Die USA hatten in der vergangenen Woche einen 28-Punkte-Plan
       vorgelegt, um den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg in der
       Ukraine zu beenden. Europäer und Ukrainer haben den von vielen als
       „russische Wunschliste“ kritisierten Plan in Genf mit US-Vertretern
       nachverhandelt.
       
       Moskau seinerseits hat den Plan, der harte Zugeständnisse von der Ukraine
       fordert, als mögliche Grundlage für Verhandlungen bezeichnet, aber vor
       größeren Aufweichungen zugunsten Kiews gewarnt. (dpa)
       
       ## Polen fordert rascheren Drohnenschutz von der Nato
       
       Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz fordert eine
       schnellere Stärkung der Nato-Ostflanke zum Schutz vor Drohnen. Hintergrund
       ist, dass Rumänien am Dienstag wegen Drohnen in seinem Luftraum
       Kampfflugzeuge aufsteigen ließ. Die Operation „Eastern Sentry“ müsse
       verstärkt werden, sagt Kosiniak-Kamysz nach einem Treffen mit seiner
       französischen Amtskollegin. „Acht Länder haben ihre Kräfte zugesagt, dies
       muss beschleunigt werden. Dies ist auch eine Schlussfolgerung, falls diese
       Verletzung heute bestätigt wird.“ (rtr)
       
       ## Kyjiw signalisiert Fortschritte bei US-Plan
       
       Ein ranghoher Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat
       einen möglichen Durchbruch im Ringen um einen von den USA vorgelegten Plan
       für ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in Aussicht
       gestellt. Selenskyj hoffe darauf, zum frühestmöglichen Zeitpunkt noch im
       November ein Abkommen mit US-Präsident Donald Trump zu besiegeln, teilte
       Rustem Umjerow, der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, am
       Dienstag auf der Plattform X mit. Die russische Seite hat sich bisher nur
       zurückhaltend geäußert.
       
       Selenskyj selbst hatte am Montagabend erklärt, „die Liste der für ein
       Kriegsende notwendigen Schritte“ könne nach vorangegangenen Gesprächen
       zwischen Vertretern seines Landes und der USA in Genf allmählich „umsetzbar
       werden“. „Sensible“ noch offene Fragen wolle er im direkten Gespräch mit
       Trump klären. (ap)
       
       ## Moskau will auch Europäer einbeziehen
       
       Moskau hält nach Kremlangaben eine Beteiligung der Europäer an Gesprächen
       über die Sicherheitsarchitektur in Europa für nötig. Ein Sicherheitssystem
       in Europa für die Zeit nach Ende des Konflikts in der Ukraine zu
       besprechen, sei „ohne Beteiligung der Europäer praktisch unmöglich“, sagte
       Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur
       Tass zufolge. Auf „irgendeiner Etappe“ sei das nötig.
       
       Zu den Verhandlungen über einen US-Friedensplan wiederholte Peskow
       bisherige Positionen Russlands. Moskau sei daran interessiert, seine Ziele
       auf diplomatischem Weg zu erreichen. Der ursprüngliche US-Friedensplan
       könne eine Grundlage für Verhandlungen sein. Man habe aber verstanden, dass
       der Moskau bekannte Text inzwischen geändert worden sei. (dpa)
       
       ## US-Vertreter beraten mit russischen Gesandten
       
       Die US-Regierung führt Insidern zufolge in Abu Dhabi Gespräche mit
       russischen Gesandten über den Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs.
       US-Heeresstaatssekretär Dan Driscoll habe die Beratungen am Montag
       aufgenommen, sagte ein US-Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt
       werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gespräche sollten bis
       Dienstag dauern. Das Treffen sei der jüngste Versuch der Regierung von
       US-Präsident Donald Trump, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der
       Ukraine zu vermitteln. Driscoll werde voraussichtlich auch ukrainische
       Vertreter treffen, hieß es weiter.
       
       Am Sonntag hatten die USA mit der Ukraine und den Europäern [1][in Genf]
       den Plan von Trump überarbeitet. Die Ukraine und ihre europäischen
       Verbündeten hatten den ursprünglichen US-Vorschlag für einen Frieden als
       Wunschliste des Kreml zurückgewiesen. Vorgesehen war darin unter anderem,
       dass die Ukraine Gebiete an Russland abtreten, eine deutliche Begrenzung
       ihrer Armee akzeptieren und auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten soll.
       
       US-Außenminister Marco Rubio sprach nach den Beratungen in Genf von
       „enormen Fortschritten“ und kündigte an, dass das Ergebnis nun der
       russischen Seite vorgelegt werde. US-Heeresstaatssekretär Driscoll war in
       den vergangenen Tagen auch an den Gesprächen über den US-Plan beteiligt.
       (rtr)
       
       ## Mehrere Tote auf beiden Seiten
       
       Inmitten der jüngsten Friedensgespräche haben die Ukraine und Russland am
       Dienstag nach eigenen Angaben jeweils mehrere Tote durch Angriffe der
       anderen Seite verzeichnet. Die Militärverwaltung in Kyjiw erklärte, dass
       bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die Hauptstadt sechs Menschen
       getötet worden seien. In der russischen Region Rostow seien drei Menschen
       bei ukrainischen Angriffen getötet worden, erklärte der örtliche
       Gouverneur. Derweil wollten Ukraine-Unterstützer am Dienstag in einer
       Videokonferenz über den Friedensprozess beraten.
       
       In Kyjiw wurden nach Angaben des Chefs der Militärverwaltung, Timur
       Tkatschenko zudem mindestens drei weitere Menschen verletzt. Die Angriffe
       trafen unter anderem ein Wohngebäude im östlichen Stadtteil Dniprowsky.
       Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten heftige Explosionen in der
       Nacht und sahen Menschen in die Notunterkünfte eilen. Die Luftwaffe gab im
       Onlinedienst Telegram Raketenalarm für das gesamte Land heraus. Das
       ukrainische Energieministerium erklärte, es habe einen „massiven“ Angriff
       auf Energie-Infrastruktur gegeben.
       
       In der russischen Region Rostow wurden nach Angaben des örtlichen
       Gouverneurs mindestens drei Menschen bei ukrainischen Angriffen getötet.
       Auch der Gouverneur der benachbarten Region Krasnodar gab Angriffe bekannt,
       die er als mit die „massivsten“ bezeichnete. Das russische
       Verteidigungsministerium erklärte, dass in der Nacht 249 ukrainische
       Drohnen abgeschossen worden seien. (afp)
       
       ## Mehrere Wohnhäuser getroffen
       
       Das Internetportal „The Kyiv Independent“ und der Sender RBC Ukraine
       berichteten, dass laut Bürgermeister Vitali Klitschko mehrere Wohngebäude
       getroffen worden und in Flammen aufgegangen seien. Ein 22-stöckiges
       Hochhaus musste demnach evakuiert werden. (dpa)
       
       ## „Massiver kombinierter Angriff“
       
       Das ukrainische Energieministerium sprach den Berichten zufolge von einem
       „massiven kombinierten Angriff“ auf die Energieinfrastruktur. Die
       ukrainische Luftwaffe habe eine landesweite Warnung vor Raketenangriffen
       ausgegeben, nachdem russische Kampfflugzeuge von Stützpunkten innerhalb
       Russlands aufgestiegen waren. (dpa)
       
       ## Videokonferenz über Friedensprozess
       
       Die in der sogenannten „Koalition der Willigen“ organisierten Unterstützer
       Kyjiws beraten am Dienstag über die jüngsten Entwicklungen im
       Ukraine-Krieg. Die Gruppe aus rund 30 vorwiegend europäischen Staaten wird
       dazu am Nachmittag in einer Videokonferenz zusammenkommen. Das virtuelle
       Treffen solle ermöglichen, eine Bilanz der am Sonntag stattgefundenen
       Gespräche in Genf zu ziehen, hieß es aus dem Élysée-Palast.
       
       Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europäischer Länder hatten
       am Sonntag in der Schweiz Gespräche über den von den USA vorgelegten
       [2][28-Punkte-Plan zur Beendigung des Kriegs] in der Ukraine geführt.
       Dieser kam in seiner ursprünglichen Fassung Moskau in zentralen Forderungen
       weit entgegen. Nach europäischen Angaben konnten bei den Gesprächen in Genf
       Fortschritte erreicht werden. (afp)
       
       ## Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
       
       Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt eine militärische
       Führungsrolle der Bundesrepublik in Europa ab. In einer Umfrage des Forsa
       Instituts im Auftrag der Körber-Stiftung antworteten 61 Prozent der
       Teilnehmer mit „eher nein“ und nur 38 Prozent mit „eher ja“. Mit 75 Prozent
       fiel die Ablehnung in Ostdeutschland besonders hoch aus, im Westen lag sie
       bei 58 Prozent.
       
       Forsa ermittelte für die Stiftung die Meinung der Bevölkerung zu wichtigen
       Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei gaben 76 Prozent der
       Befragten an, sie interessierten sich stark bis sehr stark für diese
       Themen.
       
       Zwiegespalten sind die Menschen hierzulande bei der Frage, ob Deutschland
       mehr Verantwortung übernehmen und sich in internationalen Krisen stärker
       engagieren sollte – oder sich im Gegenteil mehr zurückhalten sollte. 48
       Prozent stimmten für ein größeres Engagement, 43 Prozent für eine größere
       Zurückhaltung. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost-
       und Westdeutschland. Im Westen plädieren 51 Prozent für mehr Engagement, im
       Osten nur 35 Prozent. Dafür votieren in Ostdeutschland 52 Prozent für mehr
       Zurückhaltung, im Westen nur 42 Prozent.
       
       Wenn schon mehr Engagement, dann sollte dies aus Sicht der allermeisten
       Menschen in erster Linie diplomatisch sein. Für einen größeren
       diplomatischen Einsatz stimmten 71 Prozent (West) beziehungsweise 84
       Prozent (Ost), für mehr militärisches Engagement dagegen nur 19 Prozent
       (West) beziehungsweise 7 Prozent (Ost). Für grundsätzlich richtig hielten
       es 72 Prozent der Befragten, dass Deutschland in den kommenden zehn Jahren
       seine Verteidigungsausgaben in etwa verdoppeln will. 27 Prozent sahen das
       als grundsätzlich nicht richtig an. Hier fiel die Zustimmung in
       Ostdeutschland mit 56 Prozent deutlich kleiner aus als im Westen, wo 75
       Prozent für den deutlichen Anstieg der Verteidigungsausgaben plädierten.
       (dpa)
       
       ## Gespräche über Ukraine-Frieden: Trump optimistisch
       
       US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seiner Sprecherin weiter
       hoffnungsvoll, dass die Gespräche über einen Frieden in der Ukraine zu
       einem Ergebnis führen. Es habe am Wochenende sehr produktive Gespräche
       zwischen dem nationalen Sicherheitsteam des Präsidenten und der
       ukrainischen Delegation gegeben, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses,
       Karoline Leavitt. Nun gebe es nur noch ein paar Punkte, über die es noch
       keine Einigung gebe, sagte sie.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte nach der Rückkehr
       seines Verhandlungsteams aus Genf, dass der 28-Punkte-Plan Trumps reduziert
       worden sei. „Es gibt noch Arbeit für uns alle zu tun – das ist sehr
       herausfordernd –, um ein endgültiges Dokument zu erstellen.“ Er wolle mit
       Trump über den Plan sprechen, sagte Selenskyj.
       
       Leavitt betonte auch, dass der Präsident frustriert sei, dass der Krieg
       andauere. Präsident Trump habe die amerikanische Finanzierung des Krieges
       beendet, aber die Vereinigten Staaten lieferten beziehungsweise verkauften
       immer noch große Mengen an Waffen. „Das können wir nicht ewig so
       weitermachen, und der Präsident möchte, dass dieser Krieg endet“, sagte
       Leavitt.
       
       Der von Trump vorgelegte 28-Punkte-Plan, der von vielen als „Wunschliste
       Russlands“ kritisiert worden ist, war für die Ukraine und die Europäer fast
       durchweg inakzeptabel.
       
       Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dämpfte erste Hoffnungen auf einen
       schnellen Durchbruch. „Frieden in der Ukraine gibt es nicht über Nacht“,
       sagte der CDU-Chef nach einem Sondergipfel der EU zum Ukraine-Krieg in
       Angolas Hauptstadt Luanda. (dpa)
       
       ## Merz: Moskau muss wieder mit an den Verhandlungstisch
       
       Bei den Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Krieges muss nach Ansicht von
       Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) möglichst schnell Moskau wieder mit
       dabei sein. Nach den Genfer [3][Verhandlungen zwischen der Ukraine, ihren
       europäischen Unterstützern] und den USA sei der nächste Schritt nun:
       „Russland muss an den Tisch“, wie Merz am Montag sagte. Moskau wies
       allerdings einen Gegenvorschlag der Europäer zum US-Plan für die Ukraine
       als „nicht konstruktiv“ zurück.
       
       „Wir haben von einem europäischen Plan erfahren, der auf den ersten Blick
       überhaupt nicht konstruktiv ist“, sagte Kreml-Berater Juri Uschakow einem
       Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. „Er passt uns
       nicht.“ Auf welchen Plan sich diese Aussage genau bezog, blieb unklar.
       Zuvor hatte Merz erklärt, die entscheidende Bewegung in den Verhandlungen
       müsse „jetzt von Russland aus kommen“. (afp)
       
       25 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
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       den „Friedensplan“ umzuschreiben. Der amerikanische Außenminister spielt
       den Wert des Dokuments herunter.
       
 (DIR) Gespräche in Genf: USA und Ukraine einigen sich auf überarbeiteten Friedensplan
       
       Der ursprüngliche US-Plan wäre einer Kapitulation der Ukraine
       gleichgekommen. Die neue Version scheint Russland weniger Zugeständnisse zu
       machen.
       
 (DIR) Reaktionen auf US-Plan zur Ukraine: Verwirrung in Washington, Gespräche in Genf
       
       Die Ukraine und Europa erarbeiten Gegenvorschläge zum Ukraine-Plan der USA.
       Derweil streitet die US-Politik, ob es überhaupt ein Plan der USA ist.