# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump hebt Frist für Friedensabkommen auf
       
       > Der US-Präsident schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nächste
       > Woche nach Moskau. Von einem Ultimatum an Kyjiw rückt er ab.
       
 (IMG) Bild: Neue Ankündigungen an Bord der Air Force One: Donald Trump
       
       ## Trump: Witkoff wird bald nach Moskau reisen
       
       US-Präsident Donald Trump ist von einer zuvor angedeuteten Frist für ein
       Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland abgerückt. „Die Frist
       für mich ist, wenn es vorbei ist“, sagte Trump am Dienstag zu Reportern an
       Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Zuvor hatte er den
       Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag als Zieldatum für eine Einigung
       genannt. Die US-Delegation machte Fortschritte in den Gesprächen mit
       Russland und der Ukraine. Moskau habe einigen Zugeständnissen zugestimmt,
       sagte Trump, ohne Details zu nennen.
       
       Trump erklärte weiter, sein Sondergesandter Steve Witkoff werde bald nach
       Moskau reisen, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu
       treffen. Auch sein Schwiegersohn Jared Kushner sei an den Bemühungen
       beteiligt. Trump sagte, es scheine, dass Russland im Krieg die Oberhand
       habe. Es sei im besten Interesse der Ukraine, eine Einigung zu erzielen. Es
       könne sein, dass Russland in den nächsten Monaten [1][ohnehin Teile des
       ukrainischen Territoriums] einnehmen werde. Sicherheitsgarantien für die
       Ukraine würden mit den Europäern ausgehandelt. (rtr)
       
       ## Kreml bestätigt Moskau-Besuch von US-Gesandtem Witkoff in kommender
       Woche
       
       Russland hat den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Besuch seines
       Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau bestätigt. Es sei eine „vorläufige
       Vereinbarung“ über Witkoffs Besuch in der kommenden Woche getroffen worden,
       sagte Kremlberater Juri Uschakow am Mittwoch im russischen Fernsehen. Der
       US-Gesandte werde bei seiner Reise von weiteren Vertretern der US-Regierung
       begleitet. Trump hatte am Dienstag angekündigt, dass sein Berater nächste
       Woche zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach
       Moskau reisen werde, um die Verhandlungen über ein Ukraine-Abkommen
       abzuschließen. Sein Schwiegersohn und Berater Jared Kushner werde Witkoff
       womöglich begleiten, sagte der US-Präsident. (afp)
       
       ## Putin fordert Stärkung russischer Identität in der Ukraine
       
       Präsident Wladimir Putin fordert von den russischen Behörden, die Zahl der
       Menschen zu erhöhen, die sich in den seit 2022 annektierten Teilen der
       Ukraine als Russen identifizieren und Russisch sprechen. Dies geht aus
       einem von Putin unterzeichneten Dekret hervor. Darin wird das Ziel
       ausgegeben, dass sich bis 2036 95 Prozent der Bevölkerung als Russen
       identifizieren sollen. (rtr)
       
       ## Kreml: Veröffentlichung von Witkoff-Telefonat soll Ukraine-Gespräche
       behindern
       
       Der Kreml hat die Veröffentlichung eines Telefonats zwischen hochrangigen
       Vertretern des Kreml und der USA als Versuch bezeichnet, [2][die Gespräche
       über ein mögliches Ukraine-Friedensabkommen] zu behindern. Die
       Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass der US-Gesandte Steve
       Witkoff in einem Telefonat am 14. Oktober mit Juri Uschakow, dem
       außenpolitischen Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine
       Zusammenarbeit bei einem Waffenstillstandsplan für die Ukraine
       vorgeschlagen habe. Bloomberg hatte nach eigenen Angaben eine Aufzeichnung
       des Gesprächs geprüft und eine Abschrift des Telefonats veröffentlicht. Auf
       die Frage, warum das Telefonat durchgesickert sei, sagt Uschakow dem
       russischen Staatsfernsehen: „Wahrscheinlich, um zu behindern. Es ist
       unwahrscheinlich, dass dies zur Verbesserung der Beziehungen geschah.“
       Uschakow fügt hinzu: „Was Witkoff betrifft, so kann ich sagen, es wurde
       eine vorläufige Vereinbarung getroffen, dass er nächste Woche nach Moskau
       kommt.“ (rtr)
       
       ## Insider: US-Plan bedient sich bei russischem Papier
       
       Der von den USA unterstützte 28-Punkte-Friedensplan zur Beendigung des
       Krieges in der Ukraine, der vergangene Woche bekannt wurde, fußt drei
       Insidern zufolge auf einem von Russland verfassten Papier. Dieses sei der
       Regierung von Präsident Donald Trump im Oktober vorgelegt worden. Demnach
       übergab die russische Seite das Papier, in dem die Bedingungen Moskaus für
       eine Beendigung des Krieges dargelegt sind, Mitte Oktober an hochrangige
       US-Vertreter. Dies sei nach einem Treffen von US-Präsident Donald Trump und
       dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington geschehen.
       Eine Stellungnahme des US-Außenministeriums sowie der russischen und
       ukrainischen Botschaften in Washington liegt zunächst nicht vor. (rtr)
       
       ## Russland: Europäische Politiker und Medien untergraben US-Bemühungen
       
       Russland wirft europäischen Politikern und Medien vor, die US-Bemühungen um
       eine Friedenslösung für die Ukraine zu untergraben. Sie würden wiederholt
       mit „Informationsangriffen“ versuchen, die Möglichkeit einer politischen
       und diplomatischen Lösung des Konflikts zu stören, sagt die Sprecherin des
       Außenministeriums, Maria Sacharowa, zu Radio Sputnik. (rtr)
       
       ## Nato-Generalsekretär Rutte: Russland verliert jeden Monat 20.000
       Soldaten
       
       Russland erzielt nach den Worten von Nato-Generalsekretär Mark Rutte trotz
       enormer personeller Verluste an der Front in der Ukraine keine wesentlichen
       Fortschritte. „Russland verliert jeden Monat rund 20.000 Soldaten. Können
       Sie sich das vorstellen: 20.000 Menschenleben, jeden Monat? Das sind Väter
       und Söhne, die sterben, ohne nennenswerte Gebietsgewinne zu erzielen“,
       sagte Rutte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland und „El País“
       vom Mittwoch. „Bislang sind etwa eine Million Russen getötet oder schwer
       verwundet worden“, fuhr Rutte fort. In diesem Jahr habe Russland etwa ein
       Prozent ukrainisches Territorium eingenommen und rücke täglich „nur wenige
       Meter“ vor. (afp)
       
       ## Koalition der Willigen: Unterstützen Trumps Bemühungen für Kriegsende
       
       Frankreich, Großbritannien und Deutschland haben nach dem Treffen der
       Koalition der Willigen [3][ihre Unterstützung für die Bemühungen von
       US-Präsident Donald Trump] zur Beendigung des Krieges in der Ukraine
       erklärt. Jede Lösung müsse jedoch die Ukraine uneingeschränkt mit
       einbeziehen. Der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische
       Premierminister Keir Starmer und Bundeskanzler Friedrich Merz erklärten,
       sie seien sich im Grundsatz einig, dass Grenzen nicht mit Gewalt verändert
       werden dürften. „Dies bleibt eines der grundlegenden Prinzipien für die
       Wahrung von Stabilität und Frieden in Europa und darüber hinaus“, heißt es
       in einer gemeinsamen Mitteilung. (rtr)
       
       ## Ukraine sanktioniert russische Getreideschiffe
       
       Die Ukraine hat Strafmaßnahmen gegen mehr als 50 Schiffe verhängt, mit
       denen Russland Getreide aus den besetzten Gebieten exportieren lässt. Das
       teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache
       mit. „Dies ist eine neue Richtung unserer Sanktionen, und ein Teil dieser
       Schiffe wurde bereits von unseren Partnern sanktioniert, aber nicht alle,
       und wir werden diesen Druck weiter verstärken“, sagte er in Kyjiw. Die
       Ukraine hat bereits internationale Sanktionen gegen Tanker, die russisches
       Öl transportieren, um eigene Maßnahmen ergänzt. Selenskyjs Präsidentenbüro
       veröffentlichte die Liste der 56 Getreideschiffe mit deren Eignern. Den
       Schiffen wurde das Anlaufen ukrainischer Häfen untersagt, auch jede
       Geschäfte unter Verwendung dieser Frachter sind verboten. Die meisten
       Schiffe fahren demnach unter russischer Flagge, einige auch unter der
       Flagge Panamas oder anderer Staaten.
       
       In den von russischen Truppen besetzten Gebieten im Süden der Ukraine wird
       weiter Getreide angebaut, das Russland auch in andere Länder exportiert.
       Genutzt werden dazu Häfen auf der Krim und an der russischen Südküste. Die
       Ukraine spricht von gestohlenem Getreide. Ihre eigenen Agrarausfuhren
       laufen über Odessa und die Häfen im Donau-Delta. (dpa)
       
       ## USA und Koalition der Willigen gründen Taskforce für Ukraine
       
       Die USA und die Koalition der Willigen gründen eine Arbeitsgruppe, um
       Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu konkretisieren. Dies teilen
       Vertreter des französischen Präsidialamtes mit. Die von Frankreich und
       Großbritannien angeführte Koalition will der Ukraine nach einem
       Waffenstillstand militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien
       gewähren. Den Angaben zufolge nahm US-Außenminister Marco Rubio als erster
       hochrangiger US-Regierungsvertreter per Videoschalte an einem Treffen der
       Gruppe teil. (rtr)
       
       26 Nov 2025
       
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