# taz.de -- Besetztes Waldstück am Tagebau Hambach: Räumung hat begonnen
> Aktivist:innen wollen eine Abholzung des sogenannten Sündenwäldchens
> am Rande des Tagebaus Hambach verhindern. Die Polizei ist im Großeinsatz.
(IMG) Bild: Schon seit Anfang des Jahres steht vom Sündenwäldchen nur noch ein kümmerliches Teilstück. Das soll nun auch gerodet werden
dpa/taz | Mit einem Großeinsatz hat die Polizei am Dienstagmorgen begonnen,
das letzte von Aktivist:innen besetzte Waldstück am
[1][Braunkohle-Tagebau Hambach im Rheinischen Revier] zu räumen. Die
Aktivist:innen kündigten Widerstand an. „Wir werden bleiben, solange
wir können“, schrieb die [2][Initiative „Lützerath lebt“.]
Eine Sprecherin der Initiative sagte, ein erstes Bauwerk sei bereits
geräumt und ein Aktivist festgenommen worden. Die Polizei bestätigte das
zunächst nicht. „Wir sind hier, um Wald und Natur vor den zerstörerischen
Plänen von RWE zu schützen“, betonte die Waldschutz-Initiative. Auch der
klimapoliitsche Sprecher der Bundestagsfraktion der Linken, Fabian Fahl,
war vor Ort. Gegen Mittag berichtete ein Polizeisprecher, es seien
verdächtige Gegenstände entdeckt worden, die „Sprengvorrichtungen“ geähnelt
hätten, jedoch Attrappen gewesen seien. Erste kleine Bäume an Rande des
Rest-Wäldchens seien bereits gefällt.
Aktivist:innen halten sich seit mehr als einem Jahr in dem Waldstück
westlich von Köln auf und haben dort Baumhäuser gebaut. Mit [3][der
Besetzung wollen sie die Abholzung des sogenannten Sündenwäldchens
verhindern], das den Forst mit den umliegenden Wäldern verbindet und damit
eine ökologisch wichtige Brücke darstellt.
RWE will das etwa ein Hektar große Waldstück am Rande des Tagebaus roden,
um Kies abbauen zu können. So soll die Böschung eines später dort geplanten
Sees stabilisiert werden. Dieser ist Teil der Renaturierungsmaßnahmen nach
dem Ende des Braunkohleabbaus. Hier wären nach Ansicht von
Kritiker:innen auch andere Lösungen denkbar gewesen. Aber für RWE sei
es wohl der „günstigste Weg“ gewesen, „einfach einen See aus dem Areal zu
machen“, sagte Fahl, der sich hinter den Protest stellte.
## Stadt Kerpen ersucht um Polizeihilfe
„Alle Genehmigungen liegen vor. Die erforderlichen artenschutzrechtlichen
Überprüfungen und Maßnahmen haben stattgefunden“, hieß es in einer
Mitteilung des Konzerns zum Beginn der Räumung. Man appelliere an die
Aktivist:innen, „das Recht zu akzeptieren, sich nicht an gesetzeswidrigen
Aktionen zu beteiligen und in einem möglichen Protest besonnen zu bleiben“,
schrieb RWE weiter. „Gewalt ist vollkommen inakzeptabel.“
Um RWE die Arbeiten zu ermöglichen, hatte die Stadt Kerpen Ende September
[4][ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für das Waldstück verhängt]. RWE
verfüge über alle rechtlichen Voraussetzungen und dürfe das Waldstück
roden, heißt es darin.
18 Nov 2025
## LINKS
(DIR) [1] /RWE-Tagebau-Garzweiler/!5706480
(DIR) [2] https://luetzerathlebt.info/
(DIR) [3] /Rheinisches-Kohlerevier/!6060525
(DIR) [4] /Betretungsverbot-fuers-Suendenwaeldchen/!6117420
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