# taz.de -- Todesstreifen soll Weltkulturerbe werden: Die Grenzerfahrung
       
       > Fast 1.400 Kilometer lang ist die ehemalige innerdeutsche Grenze. Nun
       > soll die einzigartige Grenzlandschaft des Grünen Bandes Welterbe der
       > Unesco werden.
       
 (IMG) Bild: Einst ein in West und Ost geteiltes Dorf, wie Berlin: alte Grenzanlagen in Mödlareuth
       
       Mödlareuth taz | So schmal ist der Tannbach, dass man ihn fast übersehen
       könnte. Stünde da nicht dieses Hinweisschild: „Achtung! Bachmitte Grenze“.
       Gleich hinter Schild und Bach versperrt eine weißgetünchte Mauer samt
       Beobachtungsturm die Sicht. Mauer und Turm befinden sich auf der östlichen
       Seite des Tannbachs, das Hinweisschild des Bundesgrenzschutzes im Westen.
       Willkommen in Mödlareuth, dem geteilten Dorf an der ehemaligen
       innerdeutschen Grenze.
       
       [1][Als „Little Berlin“ hat der damalige US-Vize-Präsident George Bush
       senior Mödlareuth bei einem Besuch 1983 bezeichnet]. Und es stimmt ja.
       Entlang der fast 1.400 Kilometer langen deutsch-deutschen Grenze gab es nur
       auf wenigen Abschnitten eine Betonsperrmauer wie im geteilten Berlin. Durch
       Mödlareuth, das „kleine Berlin“, zog sich eine 700 Meter lange Mauer, und
       mit dem Rohr, das die Betonplatten oben zusammenhielt, sah sie der in
       Berlin zum Verwechseln ähnlich.
       
       Und das mit dem „little“ ist auch nicht falsch. Anders als die
       Millionenstadt trennte die Mödlareuther Mauer etwa 20 Bewohner im Westen
       von 30 Menschen im Osten.
       
       Anders als in Berlin, wo die Mauer erst am 13. August 1961 gebaut wurde,
       wurde die Grenze in Mödlareuth schon 1952 gezogen. „Entlang des Tannbachs
       wurde damals ein Holzzaun errichtet“, sagt Robert Lebegern. „Ab da war es
       nicht mehr möglich, in den anderen Teil des Dorfes zu kommen.“ Die Grenze
       wurde in den Folgejahren immer weiter gesichert und ausgebaut. „1966 wurde
       dann die Betonsperrmauer fertiggestellt.“
       
       Seit 1992 leitet Robert Lebegern das [2][Deutsch-Deutsche Museum in
       Mödlareuth]. Neben der weitläufigen Open-Air-Ausstellung rechts und links
       des Tannbachs wird auch die Geschichte der Deutschen Teilung und der
       Friedlichen Revolution erzählt. Zum 3. Oktober 2025, dem 35. Jahrestag der
       Wiedervereinigung, [3][wird das Museum in einen 22 Millionen Euro teuren
       Neubau ziehen]. Von einem Panoramafenster gibt es dann einen spektakulären
       Blick hinab ins Tal des Tannbachs mit der ehemaligen Grenze. Auch der
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich zur Ausstellungseröffnung
       angesagt.
       
       Robert Lebegern freut sich auf den Tag, an dem nicht nur zurückgeblickt
       werden soll auf Mauer, Stacheldraht und Todesstreifen. Mödlareuth schaut
       auch in die Zukunft. Denn das Grüne Band, das sich vom Vogtland über den
       Thüringer Wald, die Rhön und den Harz bis zur Ostsee zieht, soll Welterbe
       der Unesco werden. Zum Naturerbe soll der einzigartige Naturraum mit seiner
       Artenvielfalt geadelt werden, der im Schatten der Grenzanlagen entstehen
       konnte. Als „Erinnerungslandschaft“ für Teilung und Mauerfall soll das
       Grüne Band aber auch Kulturerbe werden. [4][Es wäre damit die erste
       „gemischte Welterbestätte“ in Deutschland].
       
       Auch in Mödlareuth bedingen sich der Reichtum der Natur und der Schrecken
       des DDR-Grenzregimes. Unterhalb der Dorflage verwandelt sich der schmale
       Tannbach in ein Kleinod. Wild gurgelt er der Mündung in die Saale bei
       Hirschberg entgegen, zu beiden Seiten Auenwald, feucht ist es, die Vögel
       zwitschern. Wie die anderen Biotope entlang seiner Grenze hat der
       [5][Freistaat Thüringen das Grüne Band 2018 zum Nationalen Naturmonument
       erhoben]. Das ist, neben den Nationalparks, der höchste Schutzstatus in
       Deutschland.
       
       Zum wilden Bachlauf konnte der Tannbach werden, weil er anders als im
       geteilten Dorf bachabwärts keine Grenze mehr bildete. Die verlief dort
       hinter dem linken Ufer. Zwischen dieser Demarkationslinie und dem
       Kolonnenweg, auf dem die Grenztruppen mit ihren Geländewagen Patrouille
       fuhren, konnte sich die Natur ohne Einfluss des Menschen entwickeln. Für
       Museumsleiter Robert Lebegern ist es aber nicht nur eine Idylle, die dort
       entstanden ist. „Der einzigartige Naturraum ist ohne den Schrecken der
       Grenze nicht zu begreifen“, betont er. „Dies auszublenden, wäre eine
       Bagatellisierung.“
       
       Lange Zeit war das 50 bis 200 Meter breite Grüne Band vor allem ein
       Reiseziel für Ökotouristen oder [6][Wanderfreunde, die auf den einstigen
       Kolonnenwegen quer durch Deutschland marschieren]. Als gesamtdeutsches
       Naturschutzprojekt [7][hat es der BUND in Bayern bereits einen Monat nach
       dem Mauerfall aus der Taufe gehoben]. Über 1.200 bedrohte Arten wurden dort
       seitdem gezählt, zwischen dem sächsisch-bayerisch-tschechischen
       Dreiländereck und der Ostsee reihen sich 150 Naturschutzgebiete aneinander.
       82 Prozent der Flächen stehen am Grünen Band unter Schutz.
       
       Aber soll man dieses Band der Natur nicht noch besser schützen? Hat dieser
       größte Biotopverbund Europas nicht auch eine universelle Bedeutung?
       
       Bereits im Juni 2023 haben die Umweltminister der Bundesländer den Ball ins
       Rollen gebracht. Als potenzielles Weltnaturerbe haben sie das Grüne Band
       auf die sogenannte Tentativliste, die deutsche Vorschlagsliste für die
       Unesco, gesetzt.
       
       Ende 2023 dann griff die Kulturministerkonferenz den Ball auf und regte an,
       das Grüne Band als „gemischte Natur- und Kulturerbestätte“ zu prüfen. Seit
       diesem Jahr nun arbeitet ein „vorläufiges Welterbebüro“ an der
       Konkretisierung der Bewerbung. Für die Naturseite ist der BUND
       verantwortlich. [8][Für das Grüne Band als Erinnerungsort und damit als
       Kulturerbe engagiert sich der Deutsche Kulturrat im Büro]. Der gemeinsame
       Claim: „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“.
       
       Robert Lebegern ist davon überzeugt, dass Mödlareuth, das geteilte Dorf am
       Tannbach, seinen Teil zur Bewerbung beitragen kann. Denn nicht nur an die
       Grenzanlagen erinnert das Freilichtareal seines Museums. Auch die
       Geschichte der Überwindung der Grenze erzählt die weißgetünchte Mauer mit
       dem Warnschild davor.
       
       Diese Geschichte geht so: Bereits am 9. Dezember 1989 wurde ein
       provisorischer Grenzübergang durch zwei Segmente der Mödlareuther Mauer
       geschlagen. Doch dann änderte sich lange Zeit nichts. Ungeduldig geworden
       orderte der Bürgermeister des bayrischen Teildorfs, der schon George Bush
       durch „Little Berlin“ geführt hatte, deshalb für den Tag der Deutschen
       Einheit am 17. Juni 1990 bei einem befreundeten Unternehmer einen Bagger.
       Der riss noch am selben Tag mehr als 600 Meter der Betonsperrmauer ein.
       
       Abends beim Bier in der Kneipe dann, so erzählt es Robert Lebegern, machte
       der Bürgermeister zur Überraschung der Gäste einen Vorschlag. Warum nicht
       einen Teil der Mauer stehen lassen? Als mahnendes Mal. Schließlich dürfe
       der Schrecken der Grenze nicht in Vergessenheit geraten.
       
       ## Im Schatten der Berliner Mauer
       
       „Wenn es um das Erinnern an die deutsche Teilung geht, steht die
       innerdeutsche Grenze immer noch im Schatten der Berliner Mauer“, beklagt
       Olaf Zimmermann. „Doch die Demarkationslinie mitten durch Deutschland ist
       ebenso einschneidend gewesen.“ Tatsächlich sind von 1952 bis 1989 fast 500
       Menschen der tödlichen Grenze zum Opfer gefallen. 140 von ihnen an der
       Berliner Mauer. [9][327 Todesopfer forderte die innerdeutsche Landgrenze].
       
       Olaf Zimmermann ist Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats und man merkt
       ihm an, [10][dass er für das Grüne Band brennt]. Er weiß aber, dass bis zur
       Aufnahme in die Welterbeliste noch viele Hürden zu nehmen sind. „Für das
       Naturerbe wurde bereits 30 Jahre lang Vorarbeit geleistet“, sagt er. „Die
       Kultur steht dagegen erst am Anfang.“
       
       Mödlareuth, das geteilte Dorf, ist für Olaf Zimmermann auch deshalb ein
       ganz besonderer Ort, weil es sonst nur noch wenige Spuren gibt, die an die
       Grenze erinnern. Die ehemalige Grenzübergangsstelle Marienborn mit der
       [11][Gedenkstätte Deutsche Teilung] gehört dazu, der [12][Point Alpha],
       einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der innerdeutschen Grenze in
       Hessen, oder der [13][Ostseegrenzturm in Kühlungsborn]. Meist aber erinnern
       nur die Schilder an Straßen daran, wo Deutschland zwischen 1949 und 1989
       geteilt war.
       
       „Nach dem Mauerfall wollte man nicht mehr an diese Schandgrenze erinnert
       werden, also wurde sie größtenteils abgerissen, auch in Berlin“, sagt
       Zimmermann. Dass in Mödlareuth noch 90 Meter Mauer stehen, ist auch deshalb
       etwas Besonderes, weil mit diesem Teilstück gleich drei Geschichten erzählt
       werden können: die der Teilung, die ihrer Überwindung und die der
       Erinnerung selbst.
       
       Bei der Bewerbung für die Unesco steht laut Olaf Zimmermann die Geschichte
       der Teilung allerdings nicht im Vordergrund. „Selbst wenn jeder Grenzstein,
       jeder Wachturm und jeder Kilometer Kolonnenweg kartiert würden, geht es vor
       allem darum, eine Erzählung zu finden“, sagt er. „Wir müssen die Geschichte
       erzählen, warum es dort heute keine Grenze mehr gibt. Dass es die
       DDR-Bürger mit der friedlichen Revolution geschafft haben, diese Grenze zu
       Fall zu bringen, ohne dass ein einziger Schuss gefallen ist.“
       
       Von einem „Narrativ, das den Kolonnenweg nicht braucht“, spricht der
       Geschäftsführer des Kulturrats. Aber ist das nicht ein Widerspruch zu
       Robert Lebegern, der davor warnt, die Grenze und ihren Schrecken zu
       bagatellisieren?
       
       Nein, sagt Olaf Zimmermann. Auch er weiß natürlich, dass es das eine ohne
       das andere nicht geben würde. Für ihn steht aber nicht die Grenzziehung im
       Vordergrund, sondern das Zusammenwachsen seit dem Mauerfall. Das zwischen
       Ost und West im Großen wie auch das Zusammenkommen im Kleinen zwischen dem
       thüringischen Mödlareuth, wo die Kinder nach Gesell in die Schule gehen,
       mit dem Mödlareuth in Bayern, das zum Landkreis Hof gehört.
       
       Eine einfache Erzählung wird das mit dem Zusammenwachsen allerdings nicht
       sein, auch nicht da, wo Deutschland unmittelbar geteilt war. Von einer
       „Asymmetrie der Erinnerung“ spricht Zimmermann. „Für die Menschen auf der
       bundesdeutschen Seite hat die Grenze bei weitem nicht so in den Alltag
       eingegriffen wie für die Menschen in der ehemaligen DDR.“
       
       Auch in Mödlareuth ist diese Asymmetrie bis heute zu erkennen. Auf der
       bundesdeutschen Seite warnten lediglich Hinweisschilder wie das vor dem
       Tannbach vor dem Weitergehen. Auf DDR-Seite dagegen folgte auf die
       Betonsperrmauer der mit Minen geschützte Todesstreifen, dahinter der
       Metallgitterzaun und schließlich ein 500 Meter breiter Schutzstreifen. Dazu
       kam die 5 Kilometer breite Sperrzone.
       
       Wollte eine Mödlareutherin aus Bayern eine Bekannte aus dem thüringischen
       Teil des Dorfes besuchen, mussten sich beide außerhalb der Sperrzone, zum
       Beispiel in Plauen, treffen. Die Sperrzone durften nach der Kontrolle eines
       Ausweises nur Anwohner betreten. Und mit dem Bau der Betonsperrmauer 1966
       war auch der Sichtkontakt über den Tannbach nicht mehr möglich.
       
       Gleichwohl, glaubt Olaf Zimmermann, sei gerade Mödlareuth ein guter Ort, um
       von der friedlichen Revolution und der Überwindung der Grenze zu erzählen.
       „Dass noch 90 Meter der ehemaligen Mauer erhalten sind, geht ja gerade auf
       das Engagement beider Seiten zurück, hier ein Erinnern zu ermöglichen“, ist
       er überzeugt. Und dann sind da noch die vielen Feste, die die Bewohnerinnen
       und Bewohner der Teildörfer am 9. Dezember 1989 und danach feierten. Davon
       erzählen in der Ausstellung im Deutsch-Deutschen Museum Filmaufnahmen und
       Fotografien.
       
       Stehen die Chancen also gut, in die Hall of fame der Unesco aufgenommen zu
       werden? Olaf Zimmermann ist vorsichtig. Eine Rückmeldung der Unesco gebe es
       noch nicht, weil noch kein Antrag gestellt wurde, sagt er.
       
       ## Natur- und auch Kulturerbe
       
       Um als Naturerbe und gleichzeitig als Kulturerbe geadelt zu werden, müssten
       nach den Umweltministern auch die Kulturminister der Bundesländer
       einstimmig einen solchen Antrag verabschieden. Die zehn Anrainerländer,
       sagt Zimmermann, hätten da ein großes Interesse. „Andere Länder wiederum
       äußern die Befürchtung, dass ihre eigenen Anträge nach hinten rutschen
       könnten“, warnt Zimmermann. „Wir müssen tunlichst aufpassen, dass wir da
       nicht zerrieben werden.“
       
       Mit 763 Kilometern ist Thüringen das Bundesland mit dem längsten
       Grenzabschnitt am Grünen Band, nur dass die Grenze nicht mehr zwischen der
       DDR und der Bundesrepublik verläuft, sondern zu Bayern, Hessen und
       Niedersachsen. „Mit dem Welterbeprozess wollen wir es schaffen, dass allen
       Anrainern bewusst wird, dass das Grüne Band unsere gemeinsame Geschichte
       ist, und dass die friedliche Revolution diese Grenze überwunden hat“, sagt
       Corinna Weiß.
       
       Corinna Weiß ist Geschäftsführerin der [14][landeseigenen Stiftung
       Naturschutz Thüringen] und wacht damit über die Einhaltung der Schutzziele
       des Nationalen Naturmonuments Grünes Band im Freistaat. 31
       Naturschutzgebiete sind dort inzwischen ausgewiesen. Darüber hinaus sind
       600 Kilometer Kolonnenweg und 40 Grenztürme erhalten.
       
       Auch der Tannbach mit seinen Auen gehört zum Naturmonument. „Die
       Fließgewässer entlang des Grünen Bands haben durch die ehemalige Lage im
       Grenzgebiet weniger künstliche Veränderungen der Gewässerverläufe erfahren
       und wurden kaum durch landwirtschaftliche Nutzung überprägt“, sagt Weiß.
       „Überflutungsbereiche blieben erhalten und damit Lebensräume, Tier- und
       Pflanzenarten.“ Darunter ist auch das Braunkehlchen, das Symboltier der
       Stiftung Naturschutz Thüringen.
       
       Anfang September hat die [15][Stiftung eine Veranstaltungsreihe gestartet],
       mit der der Welterbeprozess begleitet werden soll. Auch für Corinna Weiß
       ist die Bewerbung kein Selbstläufer. Denn nicht nur die Erinnerung an die
       Grenze hat eine Unwucht zwischen Ost und West, sondern auch der
       Biotopverbund entlang der nun grünen Grenze. Die schützenswerten Flächen
       nämlich liegen alle auf der östlichen Seite der ehemaligen
       Demarkationslinie. Für Landnutzer im Westen gibt es bis heute keine
       Einschränkungen. Im Osten dagegen geht die Sicherung der Biotope mit ihrer
       Artenvielfalt oft zu Lasten der Alteigentümer, die lange dafür kämpfen
       mussten, ihr Land zurückzubekommen.
       
       Vor allem da, wo die Böden fett und ertragreich sind wie in der Magdeburger
       Börde, haben Landwirte gleich nach dem Mauerfall angefangen, die
       Grenzstreifen zu bewirtschaften. 82 Prozent gesicherter Flächen bedeuten
       eben auch, dass fast 20 Prozent verloren gegangen sind. Für Corinna Weiß
       sind das gute Gründe für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ost und
       West.
       
       Die aber ist mancherorts ins Stocken geraten. In der Präambel des
       Nationalen Naturmonuments von 2018 ist von der Verantwortung des Freistaats
       Thüringen die Rede, „das Grüne Band als Mahnmal und Lebensraum zu
       erhalten“. Während das ehemals grüne Umweltministerium in Thüringen noch
       vorgeprescht war und sogar das „vorläufige Welterbebüro“ für drei Jahre bis
       2027 finanziert hatte, ist in der neuen Brombeerkoalition in Thüringen vom
       Grünen Band im Koalitionsvertrag keine Rede mehr. Allerdings war Thüringens
       neuer Umweltminister Tilo Kummer vom BSW bei der Auftaktveranstaltung
       dabei.
       
       „Thüringen nimmt beim Bewerbungsprozess eine wichtige Rolle ein“, sagt
       Corinna Weiß. Sollte der aber über 2027 hinausgehen, „müssen sich auch die
       andere Bundesländer an der Finanzierung beteiligen“.
       
       Für die Bewerbung des Grünen Bandes als Welterbe sieht Corinna Weiß aber
       auch den Bund in der Pflicht. „Wenn der Bund den Austausch mit der
       Umweltministerkonferenz und der Kulturministerkonferenz intensiviert, kann
       das den Prozess beschleunigen“, ist sie überzeugt. „Dann könnte die
       Bewerbung auch schon 2027 stehen.“
       
       Hilfreich für die Akzeptanz könnte auch eine sogenannte Stättenliste sein.
       Über eine solche Liste der Leuchttürme entlang des Grünen Bandes wurde auch
       schon beim Auftakt der Veranstaltungsreihe diskutiert. „Ein Durchbruch wäre
       es, wenn sich die Bundesländer da schnell einigen“, sagt Corinna Weiß.
       
       Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat ist sich sicher, dass Mödlareuth
       bei einer solchen Liste „ganz vorne dabei sein wird“.
       
       Auch für Robert Lebegern steht außer Zweifel, dass Mödlareuth, das „kleine
       Berlin“, zu den Leuchttürmen der Bewerbung gehören muss.
       
       „Schöne Natur gibt es oft in Deutschland“, sagt er, „unser
       Alleinstellungsmerkmal ist die ehemalige Grenze.“
       
       29 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
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