# taz.de -- Christopher Street Day: 260.000 Menschen feiern bei CSD in Hamburg
       
       > Die große CSD-Demo in Hamburg hat am Wochenende so viele Menschen
       > erreicht wie nie zuvor. Die bunte Parade musste diesmal eine andere Route
       > nehmen.
       
 (IMG) Bild: Kostümierte Menschen bei der Parade zum Hamburger CSD. Am ersten Samstag im August bildet der Umzug den Höhepunkt des Pride
       
       Hamburg dpa | Trotz teils heftiger Regenschauer sind in Hamburg so viele
       Menschen wie noch nie zuvor gemeinsam für die Rechte und den Schutz von
       queeren Menschen auf die Straße gegangen. Etwa 260.000 Menschen waren am
       Samstag beim Christopher Street Day unterwegs, wie Polizei und
       Veranstalter, der Verein Hamburg Pride, übereinstimmend sagten.
       
       Die Veranstalter waren überwältigt von der Resonanz und dem Zulauf: „Das
       war die größte CSD-Demo der Hamburger Stadtgeschichte. Wir sind unglaublich
       stolz, dass wir heute so ein kraftvolles Zeichen für queere Sichtbarkeit
       setzen konnten und fühlen uns getragen von der Hamburger
       Stadtgesellschaft“, sagte Sprecher Manuel Opitz der Deutschen
       Presse-Agentur dpa.
       
       Bei dem CSD liefen auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und
       viele weitere Politiker der Stadt mit. Das Motto in diesem Jahr lautete:
       „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“ Das Wort queer
       ist ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind oder die
       sich außerhalb der Kategorien „weiblich“ und „männlich“ verorten.
       
       Mit dem Motto des Hamburger CSD wollte Hamburg Pride Sorgen der Community
       vor einem gesellschaftlichen Rückschritt aufgreifen. So nehme Gewalt
       gegenüber queeren Menschen deutschlandweit zu, und gleichzeitig stellten
       Regierungsvertreterinnen und -vertreter queere Sichtbarkeit in Frage.
       
       ## 2024 gab es rund 150 Straftaten gegen queere Menschen
       
       In Hamburg wurden nach Angaben des Senats im vergangenen Jahr 149
       [1][Straftaten gegen die „geschlechtsbezogene Diversität“] und die sexuelle
       Orientierung erfasst. Im Jahr 2023 wurden 98 Taten gezählt. Die
       Bereitschaft, derartige Vorfälle zu melden, habe in den vergangenen Jahren
       zugenommen, hieß es.
       
       Hamburgs Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne), die auch bei
       der CSD-Demo mitlief, sprach auch mit Blick auf die stadtweiten Aktionen
       während der Pride Week von einem starken Signal. „Hamburg ist und bleibt
       vielfältig!“
       
       Das diesjährige Motto nehme Politik und Gesellschaft in die Verantwortung.
       „Wenn queere Menschen ausgegrenzt oder bedroht werden, dann müssen wir
       handeln – und das jeden Tag, im Schulterschluss zwischen Politik und
       Zivilgesellschaft. Der CSD ist kein Trend, sondern ein Versprechen für eine
       Stadt, in der alle sicher und selbstbestimmt leben können.“
       
       ## CSD-Demo in Hamburg seit 45 Jahren
       
       Die CSD-Demo gab es in Hamburg bereits zum 45. Mal. Teil der Parade sind
       mehr als 60 Lastwagen von Vereinen, Parteien, Unternehmen und
       Kirchengemeinden. Für die rund 4,3 Kilometer lange Strecke hatten sich in
       diesem Jahr 120 Gruppen angemeldet.
       
       Aus Sicherheitsgründen führte die Route in diesem Jahr erstmals nicht durch
       die Lange Reihe, sondern durch die Lübecker Straße und den Steindamm. Sie
       endete am späten Nachmittag auf der Lombardsbrücke.
       
       Für Ordnung nach der Pride Parade sorgte wie schon in den Vorjahren die
       Hamburger Stadtreinigung. Rund 60 Mitarbeitende rückten direkt im Anschluss
       an die bunte Demonstration aus, um die Veranstaltungsstrecke von Müll zu
       befreien.
       
       Bis in den frühen Abend sammelte das Team mit Hilfe von Kehrmaschinen,
       Presswagen und Klein-Lkw insgesamt rund 24 Tonnen Abfall ein – deutlich
       weniger als im Vorjahr. 2023 waren noch rund 32 Tonnen zusammengekommen.
       
       Trotz der [2][Rekordbeteiligung] von rund 260.000 Menschen an der CSD-Demo
       habe beim Reinigungseinsatz gute Stimmung geherrscht. Viele Teilnehmende
       hätten den Mitarbeitenden ihren Dank für die schnelle und gründliche Arbeit
       ausgesprochen.
       
       ## Hintergrund zum CSD
       
       Der [3][Christopher Street Day] wird weltweit gefeiert. Die Bewegung geht
       auf Ereignisse im Juni 1969 in New York zurück. Nach einer Razzia der
       Polizei in der Szenebar „Stonewall Inn“ kam es damals zum Aufstand von
       Schwulen und Lesben. Hauptschauplatz von Straßenschlachten war die
       Christopher Street im Künstler-Viertel Greenwich Village in New York City.
       
       3 Aug 2025
       
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