# taz.de -- Finanzbedarf der Rundfunkanstalten: Öffentlich-Rechtliche haben Schmetterlinge im Bauch
       
       > Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs feiert 50. Geburtstag und
       > die öffentlich-rechtlichen Sender sind verliebt wie nie zuvor.
       
 (IMG) Bild: Talkshowgast Reiner Haseloff im Dezember 2024
       
       50 Jahre hat die KEF auf dem Buckel, ganz offiziell war schon im Februar
       Stichtag. Aber nun erst feiert die Kommission zur Ermittlung des
       Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten ihren Geburtstag. Was die [1][Queen
       konnte], können zahlenverliebte Finanzexpert*innen eben auch und so
       wird zu schönerer Jahreszeit geschwoft.
       
       Was die Verliebtheit der Anstalten in ihre KEF angeht, ist es wie überall
       ein Auf und Ab. Bis zum Ausbruch der aktuellen Beitragsmalaise war die
       Beziehung durchaus angespannt. Schließlich strich die KEF die von den
       Häusern beantragte Kohle schon mal um die Hälfte zusammen.
       
       Oder sie überführte die ein oder andere Anstalt der nicht besonders
       geschickten Trickserei, was sich dann auch auf der nächsten Rechnung
       wiederfand. Und sie schrieb in Sonderprüfungen den privaten
       Produktionstöchtern der Sender ins Stammbuch, viele von ihnen würden nicht
       marktkonform arbeiten und wären ohne die Anstalten längst pleite.
       
       Zusammenstreichen tut die KEF noch immer, doch die Sender haben den
       KEF-Direktor gerade schrecklich lieb. Denn Martin Detzel erzählt aktuell
       allen, die es hören wollen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk im
       Gegensatz zum Kaffee in Deutschland seit Jahren immer billiger wird. Und
       während der zum Kaffee gehörige Keks wie der Rundfunkbeitrag zwar weiter
       gleich viel kostet, aber in der Packung nur noch 80 statt 100 Gramm drin
       sind, gibt es dagegen im ÖRR auch noch viel mehr Angebot als früher.
       
       ## Bei den Medienpolitiker*innen fehlt die Zuneigung
       
       Mit der Zuneigung diverser Medienpolitiker*innen zur KEF ist es
       hingegen gerade so ’ne Sache ist. Denn die Kommission [2][beharrt auf dem
       verfassungsrechtlichen Verfahren], nach dem der Beitrag Anfang 2025 ein
       wenig steigen sollte. Die Landespolitiker*innen aber, allen voran
       [3][Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff] (CDU), beharren
       weiter auf der Schwachsinnsidee, die AfD lasse sich mit dem Gejammere über
       den Rundfunkbeitrag klein halten. Hat er das etwa aus dem Westfernsehen?
       
       Der Beweis des Gegenteils ist längs erbracht, und dieser
       „Beitragspopulismus“ nicht nur von rechts hat der Legitimation des ÖRR
       schon etliche Bahnen Teppich unter den Füßen weggezogen. Doch Haseloff
       predigt seine garantiert KI-freie Halluzination munter weiter, von der
       Berliner Zeitung bis zur Welt und zurück.
       
       Jetzt ist der MDR-Redaktionsrat mit milder Verspätung aufgewacht und hat
       mal erklärt, was er von Haseloffs Hassliebe zum ÖRR hält. Nichts,
       natürlich. Endlich traut sich mal wer zu sagen, dass diese Debatte nur der
       AfD in die Hände spielt. Na bitte, der ÖRR kann sich also wehren, er muss
       es eben nur wollen. „Aber wollen, müsste er viel mehr, wenn es mit der
       Liebe klappen soll!“, sagt die Mitbewohnerin. „Damit sie nicht vor dem
       Bundesverfassungs-‚Scheidungsgericht‘ landen und die KEF fröhlich mit allen
       am Tisch feiern kann.“
       
       22 May 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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