# taz.de -- Waffenruhe zwischen Israel und Libanon: Eine Farce
       
       > Dass gerade jetzt eine Waffenruhe gefordert wird, klingt wie ein
       > schlechter Scherz. Von Israel wird alles erwartet, von der Hisbollah
       > nichts. Das kann nicht funktionieren.
       
 (IMG) Bild: Israelische Truppen an der Grenze zum Libanon
       
       Es klingt wie ein schlechter Scherz: Am Donnerstagmorgen hat eine
       [1][Staatengruppe um die USA und Deutschland] angekündigt, bei der
       UN-Generalversammlung zu [2][einer Waffenruhe zwischen Libanon und Israel]
       aufzurufen. Es sagt viel, dass sie das jetzt tun, just in dem Moment, da
       Israel nach knapp einem Jahr Beschuss durch die Hisbollah und der daraus
       resultierenden Vertreibung Hunderttausender Israelis in Richtung
       Binnenland, gegen die Hisbollah vorgeht.
       
       Ob dieses Vorgehen für Israel sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten.
       Dass dabei libanesische Zivilisten sterben, ist so sicher wie schmerzhaft.
       Und ja, die Lage könnte eskalieren.
       
       Der gewählte Zeitpunkt für diesen Aufruf zeigt aber, an wen er sich
       eigentlich richtet: Israel, und Israel allein. Denn die UN, die USA und
       Deutschland hätten die Hisbollah seit dem 8. Oktober 2023 dazu auffordern
       können – und müssen. Anscheinend aber ist eine islamofaschistische
       Organisation wie die Hisbollah kein ernstzunehmender Partner, von dem man
       auch nur das Geringste erwarten kann.
       
       Was aber ist geopolitisch die Konsequenz, wenn die Einhaltung des
       Völkerrechts nur von manchen erwartet wird? Der Libanon ist keine Diktatur.
       Dass die Hisbollah schwere Raketen in Wohngebieten versteckt hat, war
       zumindest den Israelis lange bekannt – den Anwohnern sicherlich auch.
       Keiner wird davon ausgegangen sein, dass die lediglich zur
       Selbstverteidigung dort deponiert sind.
       
       Es wäre Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft, der UN, einer
       Zivilbevölkerung zu helfen, wenn sie derart als menschliches Schutzschild
       missbraucht wird. Und es wäre Aufgabe der UN gewesen, den dauerhaften
       Beschuss auf Israel zu verurteilen. All dies ist nicht geschehen, was
       vielen Israelis einmal mehr den Eindruck vermittelt, dass sie sich
       international auf niemanden als sich selbst verlassen können. Hätten sie
       eine Chance zu glauben, dass der Staatengemeinschaft [3][an der Sicherheit
       und dem Überleben ihres Staates] gelegen wäre, müssten sie sich vielleicht
       weniger aggressiv verteidigen.
       
       26 Sep 2024
       
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