# taz.de -- Mehr Videokameras am Hauptbahnhof: Hamburg zündet Überwachungsbombe
       
       > Hamburg baut die Überwachung am Hauptbahnhof massiv aus. Weil hier auch
       > viele Demos starten, ist das eine schlechte Nachricht für
       > Demonstrant*innen.
       
 (IMG) Bild: Sicher beäugt von über 200 Kameras: Hamburger Hauptbahnhof
       
       Der Hamburger Hauptbahnhof dürfte zu den am besten überwachten Orten
       Deutschlands zählen. Am Mittwoch wurden [1][27 weitere Überwachungskameras]
       am südlichen Bahnhofsvorplatz aktiviert – zusätzlich zu den bereits
       installierten Kameras im und am Bahnhof. Allein drinnen sind es 200.
       Innensenator Andy Grote (SPD) fasste es am Mittwoch so zusammen: „Wir haben
       jetzt alles ausgeschöpft, was an rechtlichen Sonderregelungen möglich ist.“
       Sprich: Mehr Überwachung geht nicht. Wobei, eine Möglichkeit fiel ihm dann
       noch ein: Videoüberwachung in Fernzügen – da sei man bereits dran.
       
       Ansonsten gibt es ja auch das Alkoholkonsumverbot, das Waffenverbot, die
       Bahnhofswache und [2][die „Quattrostreife“], eine Patrouille aus
       Bundespolizei, Landespolizei und den Sicherheitsdiensten der Deutschen Bahn
       und der Hochbahn. Das nur zur Erinnerung, falls jemand auf die Idee
       gekommen wäre, der Bahnhof wäre einfach nur ein Bahnhof.
       
       Bei der Einweihung der neuen Kameras betonte das rein männliche besetzte
       Sicherheits-Trio aus Innensenator, Polizeipräsident und
       Bundespolizeidirektionsleiter mehrfach, dass der Hauptbahnhof der
       meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands sei – und nun eben auch „der Ort
       mit den meisten Sicherheitsmaßnahmen Hamburgs“.
       
       ## Schlechter Startpunkt für Demos
       
       Wie sicher man sich dort fühlt, während mehrere Kameras gleichzeitig auf
       einen gerichtet sind, bleibt natürlich Privatsache. Aber mit Sicherheit
       zielen Überwachungskameras immer auch oder vor allem auf Abschreckung.
       Abgeschreckt fühlen dürften sich vor allem Demonstrant*innen jeglicher
       Ausrichtung. Der Hachmannplatz am südlichen Hauptbahnhof ist der zentrale
       Startort für Demonstrationen durch die Innenstadt. Durch die [3][umfassende
       Videoüberwachung] dürfte der Platz dafür jetzt gestorben sein.
       
       Wobei das in der Theorie nicht so sein müsste. „Bei Versammlungen werden
       die Kameras ausgeschaltet“, behauptete das Sicherheitstrio. Um sich dann
       breitbeinig um einen, für die Medienvertreter*innen im Sommerloch
       bereitgestellten, roten Button herum zu platzieren und einmal hierhin,
       einmal dorthin lächelnd zu drücken.
       
       Zurück zu den Demonstrationen: Könnten die Kameras an bleiben, wenn die
       Polizei einen unfriedlichen Verlauf einer Demo erwartet? „Grundsätzlich
       nicht“, versichert Grote. Dafür habe man ohnehin eigene Kameras. Von außen
       kontrollieren, ob die Überwachungskameras an oder aus sind, kann man
       allerdings nicht.
       
       14 Aug 2024
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharina Schipkowski
       
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