# taz.de -- Streit um staatliche Unterstützung: Renditen für gutbetuchte Privatiers
       
       > Laut einer Studie flossen 2023 insgesamt mindestens 10,7 Milliarden Euro
       > an Subventionen an die 40 DAX-Konzerne. Ist das automatisch schlecht?
       
 (IMG) Bild: Energiepreisbremse: Die eigentlichen Profiteur*innen der Subventionen waren die Verbraucher*innen
       
       Während viele Menschen unter der [1][hohen Inflation litten], war das Jahr
       2023 ein gutes Jahr für große Konzerne. Die 40 größten
       Aktiengesellschaften, die im Deutschen Aktienindex (DAX) gelistet sind,
       schütten an ihre Eigentümer*innen für das vergangene Geschäftsjahr
       [2][Rekorddividenden] von insgesamt 53,8 Milliarden Euro aus. Kein Wunder
       also, dass es für Unmut sorgt, wenn diese Unternehmen auch noch
       Staatshilfen bekommen. Schließlich subventionieren dadurch die
       Steuerzahler*innen mitunter die Renditen [3][gutbetuchter Privatiers].
       
       „Das Ausmaß, in dem profitabel wirtschaftende Konzerne mit öffentlichen
       Geldern versorgt werden, ist über die vergangenen Jahre drastisch
       angestiegen“, schreibt das Flossbach von Storch Research Institute in
       seiner [4][kürzlich erschienenen Studie] zu den Staatshilfen für die
       DAX-Konzerne. Bei sieben Konzernen entsprechen die Subventionen im Zeitraum
       2016 bis 2023 mehr als 10 Prozent des Vorsteuergewinns.
       
       Doch nicht alles, was laut der Studie als Subventionen gilt, kam auch den
       Unternehmen zugute. So hieß es, dass der Energiekonzern Eon mit 9,3
       Milliarden Euro seit 2016 die meisten Subventionen erhalten habe. Der
       Großteil der Beträge wiederum sei wegen der Strom- und
       Erdgas-Wärme-Preisbremsen geflossen.
       
       Bei genauerer Betrachtung irritiert das. Denn der Gesetzgeber verbot
       Dividenden- und Bonizahlungen für Unternehmen, die im Rahmen der
       Preisbremsen mehr als 50 Millionen Euro an Subventionen erhielten. Doch Eon
       beschloss für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividendenzahlung von 0,53 Euro
       je Aktie. Wie passt das zusammen?
       
       Die Antwort: Nutznießer*innen der Strom- und Erdgas-Wärme-Preisbremsen
       waren nicht die Energiekonzerne. Das Geld, das in diesem Rahmen an sie
       floss, war dafür da, Kostenexplosionen für die Verbraucher*innen zu
       verhindern und die Energiepreise zu deckeln. Schließlich wurden die
       Preisbremsen im Herbst 2022 auf dem Höhepunkt der Energiepreisbremse
       beschlossen. Die eigentlichen Profiteur*innen dieser Subventionen
       waren also die Verbraucher*innen.
       
       Insofern sollte man öfter genauer hinschauen, ob eine Subvention sinnvoll
       ist oder nicht. Denn manche sind durchaus richtig. Auch wenn es ärgerlich
       ist, dass dadurch Dividendenzahlungen subventioniert werden. Denn mitunter
       schiebt der Staat damit auch sinnvolle Investitionen – etwa [5][in den
       Klimaschutz] – an, die die Unternehmen von alleine [6][nicht tätigen
       würden].
       
       10 Aug 2024
       
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 (DIR) [4] https://www.flossbachvonstorch-researchinstitute.com/de/studien/dax-konzerne-erhalten-milliarden-an-subventionen/
 (DIR) [5] /Klimaschaedliche-Subventionen/!5974214
 (DIR) [6] /Konzerne-und-ihre-Klimaversprechen/!5912463
       
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 (DIR) Simon Poelchau
       
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