# taz.de -- Pilotprojekt von Bund und Ländern: Erster Bevölkerungsschutztag im Juni
       
       > Wie im Ernstfall reagieren? Bund und Länder wollen die Bevölkerung mit
       > einer regelmäßigen Aktion besser auf Katastrophen einstellen.
       
 (IMG) Bild: Bundesweiter Warntag am 08. Dezember 2022. Ab Juni wird der Tag regelmäßig stattfinden
       
       Berlin taz | Mit der [1][Flutkatastrophe im Ahrtal 2021] und erst recht mit
       dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich das [2][Thema
       Bevölkerungsschutz wieder auf die politische Agenda] katapultiert. Wie sind
       die Menschen in Deutschland auf eine Katastrophe und den Ernstfall
       vorbereitet? Wie kommen sie an Informationen, wie werden sie gewarnt?
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bereits im vergangenen Jahr
       angekündigt, mit Bund und Ländern einen regelmäßigen Tag des
       Bevölkerungsschutzes anzusetzen. Der erste soll nun am 24. Juni in Potsdam
       stattfinden.
       
       Für Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, geht es
       vor allem darum, dass die Bürger:innen in ihren Fähigkeiten gestärkt
       werden, „sich in Notlagen selbst helfen zu können, bis Hilfe kommt.“ Der
       Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
       (BBK), Ralph Tiesler, hofft auf eine „gesamtgesellschaftliche Resilienz“.
       „Bevölkerungsschutz ist eine Aufgabe, bei der alle Akteure miteinander in
       einer Sicherheitspartnerschaft arbeiten“, erklärte Tiesler. Er setzt auf
       die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Hilfsorganisationen und der
       Bevölkerung selbst.
       
       Am 24. Juni werden sein Bundesamt, die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk,
       aber auch Landes- und Bundespolizei, die Bundeswehr, das
       Bundesinnenministerium und das brandenburgische Ministerium für Inneres und
       Kommunales in Potsdam dabei sein. Es soll Info-Stände und verschiedene
       Aktionen geben. Ab 2024 soll dann jedes Jahr ein bundesweiter Tag für
       Bevölkerungsschutz stattfinden, der gemeinsam von Bund und Ländern
       organisiert wird.
       
       Wie die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt werden kann, wurde im
       [3][vergangenen Jahr am 8. Dezember] getestet. Bundesweit schrillten
       vormittags um 11 Uhr Sirenen. Im Radio und im Fernsehen liefen
       Warnmeldungen. Die Warnapps Nina und Katwarn wurden aktiviert. Und das
       Highlight: Cell Broadcast. Mobilfunknutzer:innen erhielten die
       Testwarnung aufs Handy. Allerdings nur dann, wenn ein passendes Gerät und
       Update vorlag, die Besitzer:innen sich mit dem Handy in einer Funkzelle
       befanden und der Flugmodus ausgeschaltet war.
       
       ## Bundesamt setzt auf Warnmix
       
       Deutschlands oberste Bevölkerungsschützer setzen auf einen [4][sogenannten
       Warnmix]. Der beinhaltet auch die Warnung über Sirenen. Der Bund hat mehr
       als 80 Millionen Euro beigesteuert, damit die Geräte bundesweit aufgerüstet
       werden. Für den Rest sollen die Länder aufkommen. Deren Zahlungswilligkeit
       ist allerdings eher begrenzt nach Coronapandemie, Inflation und
       Energiekrise.
       
       Der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist in Deutschland vor allem
       Ländersache. Das BBK ist nur für die Krisenvorsorge und die Warnung der
       Bevölkerung zuständig, sowie für die Bereitstellung von Informationen. Auch
       im Verteidigungsfall übernimmt das BBK.
       
       3 Mar 2023
       
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 (DIR) Tanja Tricarico
       
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