# taz.de -- Klima-Blockade gegen Volkswagen: Straßenbahnen bauen, nicht Autos
       
       > Die „Aktion Autofrei“ blockiert einen VW-Autozug und fordert, die
       > Produktion ökologisch umzustellen. In der Belegschaft kommt das gut an.
       
 (IMG) Bild: Die Verkehrswende fordern auch Fridays For Future bei einer Demo in Hamburg
       
       Wolfsburg taz | Am Dienstagmittag stoppen Aktivist*innen in Wolfsburg
       einen Autozug mit Neuwagen, der das VW-Gelände verlassen soll. Mit einem
       großen Transparent verkleiden sie Teile des Zugs als Straßenbahn. Damit
       wollen die Aktivist*innen der „Aktion Autofrei“ Volkswagen auffordern,
       zum [1][Vorreiter der Verkehrswende] zu werden. „VW soll im Wolfsburger
       Stammwerk künftig keine Autos mehr produzieren, sondern öffentliche
       Verkehrsmittel – allem voran Straßenbahnen.“
       
       Bis 2030 will VW in Europa den Anteil der Elektromobilität in der Flotte
       auf 70 Prozent erhöhen. [2][E-Autos seien nicht die Lösung], entgegnen die
       Aktivist*innen auf dem Autozug. „Was wir gerade brauchen, ist weniger
       Konsum von klimaschädlichen Produkten“, sagt Mona. „Da VW nicht von selbst
       in die Puschen kommt, etwas zu produzieren, was Menschen tatsächlich
       brauchen, dachten wir, wir helfen da mal nach.“
       
       ## „Sichert gute Arbeitsplätze“
       
       Arbeitsplätze und Klima [3][sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden].
       „Ein Umbau des VW-Stammwerks auf ÖPNV-Produktion sichert gute
       Arbeitsplätze“, heißt es in einer Stellungnahme der Aktion Autofrei. Sie
       fordert gratis Umschulungsprogramme für alle Mitarbeitenden, eine
       Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich und bessere
       Arbeitsbedingungen für Lok- und Busfahrer*innen. Lars Hirsekorn, Mitglied
       des Betriebsrats bei Volkswagen in Braunschweig, begrüßt die Forderung der
       Klimaaktivist*innen, die Produktion auf zukunftsfähige Produkte
       umzustellen.
       
       „Das finde ich einen guten Ansatz, mit dem sie auch innerhalb der
       Belegschaft Sympathien haben“, sagt Hirsekorn im Gespräch. In Teilen der
       Belegschaft gäbe es auch Bestrebungen, auslaufende Produktionszweige etwa
       durch Fahrradproduktion zu ersetzen. Nach rund einer Stunde und 50 Minuten
       beenden die zwölf Aktivist*innen ihre Aktion – in Anlehnung an das
       1,5-Grad-Ziel. Sie werden zur Polizeidienststelle gebracht und nach
       Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Nach Angaben der Polizei
       wurden Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Nötigung, Beleidigung, Verdacht
       des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und dem Verdacht der
       Sachbeschädigung erstattet.
       
       8 Mar 2023
       
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