# taz.de -- Streit um Asyl in der Großen Koalition: SPD kündigt eigenen Masterplan an
       
       > Die SPD hat ein eigenes Konzept zum Umgang mit Asyl und Migration
       > angekündigt. Man könne sich weder auf Innenminister Seehofer noch auf die
       > Union verlassen.
       
 (IMG) Bild: Ist skeptisch, was Seehofer angeht: SPD-Vize Stegner
       
       Berlin rtr/afp | Die SPD hat ein eigenes Migrationskonzept angekündigt und
       reagiert damit auf den wieder entbrannten Streit zwischen Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU). „Wer konkrete
       Vorschläge in der Asylfrage will, kann sich auf Seehofer und die CSU nicht
       verlassen“, sagte SPD-Vizechef Ralf Stegner den Zeitungen des
       Redaktionsnetzwerkes Deutschland. „Deshalb erarbeitet die SPD nun ein
       eigenes Migrationskonzept.“
       
       CDU und CSU gäben ein desaströses Bild ab. Von einer Union könne im Moment
       keine Rede mehr sein. Die Menschen hätten ein Recht auf Lösungen statt
       bayerischer Ankündigungen.
       
       In dem Streit sagte Seehofer am Montag die für Dienstag geplante
       Vorstellung [1][seines Konzepts „Masterplan Migration“] kurzfristig ab.
       Gründe dafür nannten weder das Innen- noch das ebenfalls CSU-geführte
       Entwicklungsministerium. Schon am Sonntagabend hatte Merkel erklärt, dass
       sie nationale Alleingänge ablehne. Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil
       lehnte die CSU-Forderung ab, Asylbewerber aus sicheren Drittstaaten an der
       deutschen Grenze zurückzuweisen.
       
       Seehofer will dagegen an seinem „Masterplan Migration“ festhalten. Er sei
       nicht bereit, „einen halben Plan mit faulen Kompromissen zu
       veröffentlichen“, sagte Seehofer laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in
       einer Sitzung der CSU-Landesgruppe am Montagabend. Sein Masterplan umfasse
       alle Maßnahmen, „die aus meiner Sicht notwendig sind, um in Deutschland
       Recht und Ordnung wiederherzustellen“.
       
       Seehofer erhielt demnach breite Unterstützung von den CSU-Abgeordneten.
       „Wir kämpfen dieses Thema aus“, sagte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt
       dem Bericht zufolge in der Sitzung.
       
       12 Jun 2018
       
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