# taz.de -- CDU und CSU zum Familiennachzug: Nur für Härtefälle kompromissbereit
       
       > Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet fordert einen
       > behutsamen Ausgleich beim Familiennachzug. Die CSU-Kollegen sehen das
       > anders.
       
 (IMG) Bild: Will mehr Kompromissbereitschaft: der nordrhein-westfälische MInisterpräsident Armin Laschet
       
       Berlin dpa | Die CSU lehnt einen Familiennachzug für Flüchtlinge mit
       eingeschränktem Schutz weiter generell ab und zeigt sich nur für „bestimmte
       Härtefälle“ kompromissbereit. Auch die kommende Bundesregierung müsse das
       bis März kommenden Jahres geltende Aussetzen des Familiennachzugs
       beibehalten, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der
       Süddeutschen Zeitung. „Stimmt dieser Rahmen, kann man über bestimmte
       Härtefälle sicherlich reden.“ Dabei dürfe aber „die Obergrenze von 200.000
       Zuwanderern jährlich nicht überschritten werden“.
       
       Der CSU-Politiker reagierte damit auf den nordrhein-westfälischen
       Ministerpräsidenten Armin Laschet, der mehr Kompromissbereitschaft bei
       diesem Thema gefordert hatte. Er hatte in der ARD erklärt, er halte den
       Weg, „einen behutsamen Ausgleich“ zu finden zwischen der Begrenzung von
       Zuwanderung und den Möglichkeiten der Integration auf der einen Seite und
       den Einzelfällen und humanitären Fällen auf der anderen Seite, für eine
       gute Formel, die eine Lösung bringen könnte. Neben humanitären Härtefällen
       müsse der Familiennachzug auch für Flüchtlinge möglich sein, die Wohnung
       und Arbeit hätten.
       
       Laschet verwies seinerzeit auf ein rechtskräftig gewordenes Urteil des
       Berliner Verwaltungsgerichts. Das Auswärtige Amt wurde demnach
       aufgefordert, einem inzwischen 16-jährigen syrischen Flüchtling mit einer
       schweren Traumatisierung den Nachzug seiner Eltern und Geschwister zu
       ermöglichen, obwohl ihm nur der subsidiäre, also eingeschränkte Schutz
       zuerkannt worden war.
       
       Der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer sagte dem Redaktionsnetzwerk
       Deutschland: „Für eine Ausweitung der Härtefallregelung bin ich offen,
       insbesondere um bei besonders tragischen Schicksalen, beispielsweise bei
       einer schwerwiegenden oder tödlichen Erkrankung, die
       Familienzusammenführung leichter und schneller zu ermöglichen.“
       
       Dagegen betonte [1][die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl]: „Eine
       Härtefallregelung ist absolut nicht ausreichend. Wer will nach welchen
       Kriterien auswählen, wer aus dem Kriegs- und Krisengebiet ausreisen darf
       und wer nicht. Das ist nebulös.“
       
       28 Dec 2017
       
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