# taz.de -- Diskriminierung in Ungarn: Kein Abi für Roma-Kinder
       
       > Die EU-Kommission kritisiert Ungarn, weil Kinder aus Roma-Familien dort
       > schlechte Bildungschancen haben. Ihr Anteil auf Sonderschulen ist hoch.
       
 (IMG) Bild: Haben in Ungarn schlechtere Bildungschancen: Kinder der Roma-Minderheit
       
       Brüssel epd | Die EU-Kommission geht gegen Ungarn vor, weil das Land
       Kindern von Roma Chancen in der Bildung verbaue und so gegen das
       Gleichheitsgesetz verstoße. Es wurde ein Vertragsverletzungsverfahren
       eingeleitet, wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte.
       Budapest muss nun innerhalb von zwei Monaten reagieren, dann wird die Lage
       erneut beurteilt.
       
       Konkret verlangt die EU, dass Ungarn seine nationalen Rechtsvorschriften
       über Gleichbehandlung und Bildung mit einem EU-Gesetz in Einklang bringt,
       das die Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft im Bildungsbereich
       untersagt. Zudem müsse das in der Praxis auch durchgesetzt werden.
       
       Derzeit haben nach Einschätzung der Kommission Kinder der Roma-Minderheit
       in Ungarn nicht denselben Zugang zu hochwertiger Bildung wie andere
       Schüler. Die Behörde wies darauf hin, „dass der Anteil der Roma-Kinder
       [1][an speziellen Schulen für geistig behinderte Kinder unverhältnismäßig
       hoch] ist und dass Roma-Kinder auch in den Regelschulen oft getrennt
       unterrichtet werden“.
       
       Die EU-Kommission ist mit der Durchsetzung des EU-Rechts beauftragt. Sie
       strengt deshalb regelmäßig Verfahren in unterschiedlichsten Bereichen gegen
       verschiedene Mitgliedstaaten an, [2][auch gegen Deutschland laufen solche
       Verfahren]. Das Verfahren gegen Ungarn ist im ersten Stadium. In letzter
       Instanz kann ein Vertragsverletzungsverfahren vor dem Europäischen
       Gerichtshof landen.
       
       26 May 2016
       
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