# taz.de -- Ausschreibung von Vattenfall: Greenpeace will Kohle
       
       > Die skandinavische Regionalgruppe der Umweltschützer will Vattenfalls
       > deutsche Braunkohlesparte kaufen – um sie stillzulegen.
       
 (IMG) Bild: Und was macht man mit Dingen, die man abschaffen will? Man kauft sie. Und schafft sie ab.
       
       Stockholm taz | „Wir meinen das ernst“, beteuert Annika Jacobson, Chefin
       von Greenpeace Schweden. Am Dienstag meldete die skandinavische
       Regionalgruppe der Umweltschutzorganisation formal ihr Interesse an, die
       vom schwedischen Staatskonzern Vattenfall zum Verkauf ausgeschriebene
       deutsche Braunkohlensparte zu kaufen. Danach wollen die Umweltschützer die
       Braunkohleverstromung kontrolliert abwickeln und die Energieerzeugung auf
       erneuerbare Quellen umstellen.
       
       „Wir wollen Verantwortung für das Klima zeigen“, begründet Jacobson diesen
       Schritt. „Mit uns hätte der schwedische Staat einen Kaufinteressenten, der
       dafür sorgt, dass enorme Mengen fossiler Brennstoffe in der Erde bleiben.“
       
       Die [1][„Interessensbekundung“,] die Greenpeace Nordic rechtzeitig vor der
       am Dienstag abgelaufenen Frist der [2][Vattenfall-Ausschreibung]
       eingereicht hat, ist ein Schachzug, der Schwedens rot-grüner Regierung noch
       Kopfschmerzen machen könnte. Diese könne zwar Vattenfall juristisch einen
       Verkauf nicht grundsätzlich verbieten, meint die Regierungsjuristin Anna
       Magnusson: „Aber zu einem konkreten Geschäft kann sie Ja oder Nein sagen.“
       
       Sollte es also mehrere Alternativen geben, die die rein geschäftlichen
       Interessen des Staatskonzerns gleichermaßen zufriedenstellen würden, könnte
       es für die Regierung politisch nahezu unmöglich werden, nicht die für das
       Klima vorteilhafteste zu wählen.
       
       Auf 2 Milliarden Euro schätzen Experten den Wert der Braunkohlesparte und
       der zehn Wasserkraftwerke im Braunkohlerevier, die in das
       Vattenfall-Verkaufspaket eingehen sollen. Wie Greenpeace einen möglichen
       Kauf finanzieren will, vermag Greenpeace-Chefin Jacobson allerdings noch
       nicht konkret zu sagen – möglich wäre wohl eine Kombination verschiedener
       Quellen wie Crowdfunding und Spenden. „Uns sind alle seriösen Angebote
       willkommen“, kommentierte eine Vattenfall-Sprecherin am Dienstag den
       Greenpeace-Vorstoß.
       
       6 Oct 2015
       
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 (DIR) [1] http://www.greenpeace.org/sweden/Global/sweden/klimat/dokument/2015/Greenpeace%20Letter%20of%20interest.pdf
 (DIR) [2] http://corporate.vattenfall.se/globalassets/corporate/startpage/lignite_sale-process_2015-09-22.pdf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reinhard Wolff
       
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