# taz.de -- Neonazi-Mob in Heidenau: Mit Knüppeln gegen Antifaschisten
       
       > In Heidenau hat die Polizei mit einem Großaufgebot rechte Randalierer in
       > Schach gehalten. Gleichzeitig attackierte sie linke Demonstranten.
       
 (IMG) Bild: Polizisten verfolgen Antifas in Heidenau.
       
       Heidenau taz | Im sächsischen Heidenau hat ein Großaufgebot der Polizei am
       Sonntagabend verhindert, dass Neonazis erneut randalieren. Die Polizisten
       sperrten das Gebiet um die Flüchtlingsunterkunft im Ort weiträumig ab und
       kontrollierten die Zugänge. Die Rechtsextremen schafften es daher nicht,
       sich in der Nähe der Unterkunft zusammenzurotten.
       
       Gleichzeitig ging die Polizei mit Gewalt gegen Demonstranten aus der linken
       Szene vor. Mehrere hundert Antifa-Aktivisten waren am späten Abend per Zug
       aus Dresden angereist und zogen vor die Unterkunft. Dabei zündeten manche
       von ihnen Böller und Rauchbomben, die Polizei brachte einen Wasserwerfer in
       Stellung.
       
       Als sich die Demonstranten nach etwa einer Stunde zurück zum Bahnhof
       bewegten, eskalierte die Situation. Augenzeugen zufolge gerieten die
       Antifaschisten auf dem Weg mit einer Gruppe Neonazis aneinander. Die
       Polizei setzte daraufhin zunächst Pfefferspray ein und trieb die
       Demonstranten dann mit Knüppelschlägen in Richtung Bahnhof. Zahlreiche
       erlitten Verletzungen an den Augen und den Atemwegen, einige zogen sich
       auch offene Wunden zu. Aus der Demo heraus wurden die Scheiben von
       Polizeiautos zertrümmert.
       
       In Heidenau hatten Rechtsextreme am Freitag zunächst demonstriert und dann
       die provisorische Flüchtlingsunterkunft blockiert, in die noch am gleichen
       Abend die ersten Bewohner einziehen sollten. Am Samstag versammelten sich
       die Rechtsextremen erneut und attackierten die Polizei unter anderem mit
       Steinen und Flaschen. An beiden Tagen war die Polizei zahlenmäßig
       unterlegen und mit der Situation überfordert.
       
       In der Unterkunft, einem ehemaligen Baumarkt, leben mittlerweile über
       hundert Flüchtlinge. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat am Wochenende
       angekündigt, die Einrichtung am Montag zu besuchen.
       
       24 Aug 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tobias Schulze
       
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