# taz.de -- Konflikt um WestLB: Westfalen gegen den Rest Europas
       
       > Streit über die Zerschlagung der WestLB: Ein Sparkassenpräsident legt
       > sich mit dem EU-Wettbewerbskommissar an. Und sorgt so für Unverständnis
       > in der Politik.
       
 (IMG) Bild: Plagt sich mit widerspenstigen Westfalen: EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.
       
       BOCHUM taz | Im Streit über die vor der Zerschlagung stehende WestLB
       provoziert der Präsident des westfälischen Sparkassenverbands, Rolf
       Gerlach, EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. "Nicht der Weltuntergang"
       sei es, wenn Almunia Deutschland wegen unerlaubter Subventionen verklage.
       Schuld an der ungewissen Zukunft der Landesbank sei "die Brüsseler
       Verfahrensführung".
       
       Die WestLB, an der Gerlachs Sparkassenverband mit über 25 Prozent beteiligt
       ist, hatte sich mit US-Schrottimmobilien verspekuliert. Um der Pleite zu
       entgehen, musste sie faule Papiere über 77 Milliarden Euro an Deutschlands
       erste Bad Bank auslagern. Nach Ansicht Almunias flossen dabei 3,4
       Milliarden Euro unerlaubte Subventionen.
       
       Er fordert deshalb die massive Verkleinerung der WestLB - und einen
       Eigentümerwechsel: In seiner Funktion als Rechtsanwalt sucht der einstige
       Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, nach Käufern. Erst
       am Montag erhöhte Almunia den Druck noch einmal und erklärte, Brüssel werde
       ab 15. April eine Entscheidung vorbereiten - "egal, was wir Mitte April auf
       dem Tisch haben".
       
       Ursprünglich hatte Almunia am 15. Februar einen Plan sehen wollen.
       Stattdessen versprachen der Bund, das Land NRW und die Sparkassen
       lediglich, Verkauf und Verkleinerung ebenso zu prüfen wie eine neue
       Funktion der WestLB als Verrechnungsbank der Sparkassen. "Wenn man drei Mal
       Pizza bestellt, bekommt man drei Mal Pizza", sagt Sparkassenpräsident
       Gerlach.
       
       In Berlin wie in Düsseldorf aber sorgt Gerlachs Häme nur für Kopfschütteln:
       Die Sparkassen-Eigentümer müssten erkennen, dass Brüssel "am längeren
       Hebel" sitze. "Wir gehen weiterhin davon aus", mahnt das
       Bundesfinanzministerium, "dass Eigentümer und Kommission konstruktiv
       zusammenarbeiten".
       
       30 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Wyputta
       
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