# taz.de -- Nachfolge Polizeipräsident: Körting klammert sich an Hansen
       
       > Innensenator Ehrhart Körting (SPD) bezeichnet seinen Kandidaten zum
       > Polizeipräsidenten als "hervorragend qualifiziert". Die Grünen haben
       > dafür nur Spott übrig.
       
 (IMG) Bild: Darf vorerst nicht ran, vielleicht auch nie: Udo Hansen.
       
       Ungeachtet seiner Niederlage am Verwaltungsgericht beharrt Innensenator
       Ehrhart Körting (SPD) bei der Besetzung des Polizeipräsidentenpostens auf
       seinen Favoriten Udo Hansen. "Ich halte Herrn Hansen nach wie vor für eine
       hervorragend qualifizierte Persönlichkeit für das Amt des
       Polizeipräsidenten", sagte Körting. Hansens Integrität stehe außer Zweifel.
       Die grüne Spitzenkandidatin Renate Künast findet das Hickhack symptomatisch
       für den Zustand der rot-roten Koalition: "Die kriegen überhaupt nichts mehr
       hin."
       
       Am Dienstag hatte das Verwaltungsgericht dem Eilantrag eines unterlegenen
       Mitbewerbers entsprochen und das Auswahlverfahren gestoppt. Die SPD hatte
       Hansen vor zwei Wochen im Senat gegen die Stimmen der Linkspartei
       durchgesetzt.
       
       Der 5. Kammer des Gerichts zufolge hatte die Innenverwaltung bei der
       Personalsuche die Verfahrensvorgaben nicht eingehalten. Für das Gericht war
       das ein Rechtsfehler, den es als "erheblich" einstufte. Beschwert hatte
       sich Klaus Keese, der die Polizeidirektion 1 leitet. Die
       SPD-Fraktionsspitze verweist auf eine Entscheidung der 7. Kammer des
       Verwaltungsgerichts in einem anderen Fall, in dem die Besoldungsstufe als
       Richtlinie genommen wurde.
       
       Für Keeses Anwalt Klaus Herrmann haben die SPDler damit noch immer eines
       nicht verstanden: dass man Führungsaufgaben in verschiedenen Bereichen
       nicht allein anhand der Besoldung miteinander messen könne. "Das wäre so,
       als ob man Äpfel und Birnen miteinander vergleicht", sagt Herrmann der taz.
       Die Innenverwaltung ließ am Mittwoch bis Redaktionsschluss offen, ob sie am
       Oberverwaltungsgericht Beschwerde gegen den Beschluss einlegt.
       
       Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, forderte
       im Interview mit dem Radiosender 104.6 RTL, eine neue Ausschreibung und
       Stellenbesetzung erst nach der Abgeordnetenhauswahl zu betreiben. Alles
       andere sei "in diesem politischen Wirrwarr und Vorwahlkampf nicht
       sinnvoll".
       
       13 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
       
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