# taz.de -- Iranischer Regisseur Jafar Panahi: 20 Jahre Berufsverbot
       
       > Ein iranisches Berufungsgericht bestätigt das Urteil gegen Jafar Panahi:
       > 6 Jahre Haft und 20 Jahre Berufsverbot. Die Haftstrafe für seinen
       > Kollegen Rasoulof wurde verkürzt.
       
 (IMG) Bild: Das Urteil gegen Panahi kommt einer Existenzvernichtung gleich.
       
       TEHERAN afp/taz | Der iranische Filmemacher Jafar Panahi muss für 6 Jahre
       ins Gefängnis. Ein Berufungsgericht hat das bereits im Dezember 2010 gegen
       ihn verhängte Urteil vor zwei Wochen bestätigt. Bisher ist es nicht
       umgesetzt worden und Panahi befinde sich noch auf freiem Fuß, sagte ein
       Mitglied seiner Familie am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Auch das
       20-jährige Berufs- und Reiseverbot gegen den 51-Jährigen wurde bestätigt,
       was einer Existenzvernichtung gleichkommt.
       
       Panahi hat so beeindruckende Filme wie "Dayereh" ("Der Kreis", 2000),
       "Talaye sorkh" ("Crimson Gold", 2003) und "Offside" (2006) gedreht, im Mai
       lief ein Tagebuchfilm über seine prekäre Lage beim Filmfestival von Cannes
       ("In Film nist", "Dies ist kein Film"), ohne dass er hätte ausreisen
       dürfen. Der Regisseur unterstützte die iranische Oppositionsbewegung.
       
       Anfang März 2010 wurde er in seinem Haus in Teheran festgenommen. Sein
       Kollege Mohammad Rasoulof wurde ebenfalls inhaftiert. Nach einem
       Hungerstreik und internationalen Protesten kamen die beiden drei Monate
       später vorläufig frei. Grund für die Festnahme waren offenbar Pläne Panahis
       und Rasoulofs, einen Film über die Massenproteste in Teheran im Juni 2009
       zu drehen.
       
       Während Panahis Anwältin Farideh Gairat nach eigenen Angaben das Urteil
       noch nicht kennt, bestätigte die Regierungszeitung Iran am Samstag indirekt
       die Angaben der Familie. Laut dem Blatt wurde die Haftstrafe gegen Rasoulof
       auf ein Jahr verkürzt. Kürzlich durfte der Filmemacher sogar ausreisen, um
       in Hamburg seinen neuen Film ""Bé omid é didar" ("Auf Wiedersehen")
       vorzustellen. Der Spielfilm ist eine düstere Studie über die Repressionen
       im Iran. Rasoulof erhielt dafür in Cannes den Preis für die beste Regie in
       der Nebenreihe "Un certain régard".
       
       16 Oct 2011
       
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