# taz.de -- Iranische Fußball-Nationalspieler: "Unmoralisch" gefeiert - und gefeuert
       
       > Nach Toren ihres Teams Persepolis brach bei Stopper Mohammed Nosrati und
       > seinem Kollegen Shey Rezaei der Jubel aus. Allerdings auf eine Weise, die
       > Irans Fußballfunktionären ziemlich missfiel.
       
 (IMG) Bild: Unbewusster Kniff ins Hinterteil: Geht in iranischen Fußballarenen gar nicht.
       
       TEHERAN dpa/afp | Zwei iranische Fußball-Nationalspieler sind suspendiert
       worden, weil sie in unmoralischer Art und Weise Tore bejubelt haben sollen.
       Persepolis-Verteidiger Mohammad Nosrati griff am Samstag nach einem Treffer
       seiner Elf im Ligaspiel gegen Damash Gilan ans Hinterteil seines
       Teamkollegen Shey Rezaei. Später umarmte Rezaei einen nicht identifizierten
       anderen Mitspieler überschwänglich nach einem weiteren Tor gegen Ende des
       Matchs, das Persepolis Teheran mit 3:2 gewann.
       
       Obwohl beide Spieler diese Gesten als reinen Spaß bezeichneten, wurden sie
       vorläufig ausgeschlossen. Beiden Profis wurde nach Berichten staatlicher
       Medien zudem das Gehalt um 15 Prozent gekürzt.
       
       Auch Nosratis Club Persepolis zog Konsequenzen und suspendierte den
       Abwehrspieler. "Nosrati hat elf Jahre zur Nationalmannschaft gehört, aber
       das zählt für uns nicht, wenn es zu einem Bruch sozialer und ethischer
       Tabus in solch hässlicher Art und Weise kommt", sagte ein
       Persepolis-Sprecher der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
       
       Nosrati entschuldigte sich und betonte, die Geste sei unabsichtlich
       gewesen. "Ich hatte keine Ahnung, wo meine Hand hinfasste", sagte er. Durch
       die andauernden Zeitlupen-Wiederholungen des staatlichen Fernsehens habe
       eine normalerweise harmlose Geste ein übertriebenes Gewicht bekommen.
       
       Millionen TV-Zuschauer hatten am Wochenende den Torjubel von Nosrati und
       Rezaei live verfolgt. Im islamischen Iran wurde die Geste als Skandal
       angesehen.
       
       Im Zuge des Vorfalls wurde der langjährige Persepolis-Manager Mahmoud
       Khordbin gefeuert. Ihm wird vorgeworfen, den umstrittenen Torjubel gesehen,
       aber weder den iranischen Verband FFI noch seinen Club Persepolis
       informiert zu haben.
       
       Seit Jahren versucht der FFI, "soziale Werte" in den iranischen Fußball zu
       bringen. Mit Verweis auf eine "vulgäre Atmosphäre" in Fußballarenen ist
       Frauen im Iran der Stadionbesuch untersagt.
       
       1 Nov 2011
       
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