# taz.de -- Kürzungen reichen nicht: Troika drängt Griechenland
       
       > Das Krisenland soll mehr Staatsdiener entlassen. Die Sparkommissare
       > drohen, sonst neue Hilfen in Höhe von acht Milliarden Euro zu blockieren.
       
 (IMG) Bild: Und immer wieder Demos gegen die Sparpolitik: Hier protestieren Lehrer am Dienstag in Athen gegen Kürzungen im Bildungsbereich.
       
       BRÜSSEL taz | Dem hoch verschuldeten Griechenland droht erneut ein heißer
       Sommer. Die Eurogruppe ist unzufrieden mit der Umsetzung der Spar- und
       Reformauflagen und fordert Nachbesserung – am besten noch vor dem Treffen
       der Finanzminister am kommenden Montag.
       
       Die EU-Kommission beteuerte zwar, es gebe kein Ultimatum. Dennoch ist die
       Lage ernst. Griechenland ist nämlich dringend auf einen neuen Hilfskredit
       in Höhe von rund 8 Milliarden Euro angewiesen. EU und IWF wollen aber nur
       dann wie vereinbart Ende Juli auszahlen, wenn das Land „Fortschritte“ bei
       der Erfüllung von Auflagen macht. Doch genau das ist umstritten. Von einer
       „allgemeinen Unzufriedenheit“ mit der Reform des öffentlichen Sektors ist
       in Brüssel die Rede.
       
       Athen soll bis zum Ende des Jahres 4.000 Beamte entlassen, weitere 12.500
       auf die Streichliste setzen. Zuvor hatte die Regierung bereits in einer
       Nacht-und-Nebel-Aktion den staatlichen Rundfunk schließen wollen. Doch
       offenbar reicht dies der Troika nicht – Experten aus EU-Kommission,
       Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds.
       
       Auch die schleppende Privatisierung wird bemängelt. Wie die Tageszeitung
       Kathimerini meldet, hat Athen am Montag einen Fortschrittsbericht an die
       Troika geschickt, der dort Alarm auslöste: Nicht eine einzige Vorgabe zur
       Auszahlung der nächsten Hilfstranche sei erfüllt worden. Zudem habe
       Kyriakos Mitsotakis, der Minister für die Verwaltungsreform, um eine
       Verlängerung der Frist für die Entlassungen gebeten.
       
       In Athen rechnet man indessen fest mit einem Schuldenschnitt. Dieser werde
       zwar noch bis zur Bundestagswahl dauern, sagte Wirtschaftsminister Kostis
       Hatzidakis der Welt. Doch „wenn wir zuverlässig sind und positiv
       überraschen, bin ich mir sicher, dass unsere Partner ihre Solidarität mit
       Griechenland zeigen werden“.
       
       2 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eric Bonse
       
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