# taz.de -- Gesetz zur Endlagersuche: Streit um Vorschlag Oettingers
       
       > Kurz vor der Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes äußert der
       > baden-württembergische Umweltminister Kritik. Die Suche müsse auf einer
       > „weißen Landkarte“ stattfinden.
       
 (IMG) Bild: Blick ins Allerheiligste des AKW Philippsburg.
       
       STUTTGART dpa | Der Vorstoß von EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU)
       für einen Atomendlager-Standort in Süddeutschland stößt in
       Baden-Württemberg auf Kritik. Der Bundesrat werde an diesem Freitag mit
       größter Wahrscheinlichkeit ein [1][Endlagersuchgesetz] verabschieden, das
       eben keine Vorfestlegungen treffe, sagte Umweltminister Franz Untersteller
       (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart auf Anfrage. „Weder auf die am besten
       geeignete Gesteinsformation für ein Endlager noch auf eine Region, wo ein
       Endlager stehen sollte.“
       
       Das gerade sei das Bedeutende an der neuen Endlagersuche: keine
       Vorbedingungen, Suche auf einer „weißen“ Landkarte und nach
       wissenschaftlichen Kriterien unter intensiver Beteiligung der
       Öffentlichkeit. „Jeder, der jetzt schon zu wissen glaubt, was am Ende der
       Suche stehen sollte, hat weder den Sinn des Endlagersuchgesetzes verstanden
       noch tut er dem jetzt beginnenden Prozess einen Gefallen.“
       
       Um den neuen Anlauf bei der Suche war heftig gerungen worden. Nachdem man
       sich mehr als 35 Jahre lang auf den Salzstock Gorleben konzentriert hatte,
       soll nun eine 33-köpfige Bund-Länder-Kommission bis Ende 2015 Grundlagen
       und Kriterien für die Suche empfehlen. Der Bundestag hat dem
       Endlagersuchgesetz bereits zugestimmt.
       
       Laut [2][Greenpeace] kommt fast jedes Bundesland für ein tiefengeologisches
       Atommüllendlager in Frage.
       
       ## Atommüll in riesigen Tiefgaragen einlagern
       
       Oettinger, der früher Ministerpräsident in Baden-Württemberg gewesen war,
       hatte den Stuttgarter Nachrichten gesagt, er halte es nicht für sinnvoll,
       Atommüll in Salzstöcken wie im niedersächsischen Gorleben zu lagern. Besser
       sei eine Lösung wie in Finnland: „Dort wird der Atommüll wie in einer
       begehbaren Tiefgarage eingelagert. Das hätte den großen Vorteil, dass
       unsere Enkel vielleicht bessere Ideen zur Endlagerung haben und man darauf
       reagieren kann.“
       
       Dafür kämen nur Gesteinsschichten als Lager infrage. „Das würde bedeuten,
       dass der deutsche Süden ins Gespräch kommt. Ich neige zu diesem zweiten
       Weg.“
       
       4 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/134/1713471.pdf
 (DIR) [2] http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/ehrlicher_neustart_bei_der_endlagersuche_betraefe_13_bundeslaender-1/
       
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