# taz.de -- De Maizières Staatssekretär Beemelmans: Ein fast ganz treuer Knecht
       
       > Im Euro-Hawk-Untersuchungsausschuss gibt sich Stéphane Beemelmans so
       > loyal, wie es sich für einen Topbeamten gehört. Und nimmt alle Schuld auf
       > sich.
       
 (IMG) Bild: Vom Diplomatensohn zum Staatssekretär: Stéphane Beemelmans.
       
       Plötzlich war ein etwas koketter Sarkasmus im Ton des Staatssekretärs. „Das
       war natürlich ich“, sagte Stéphane Beemelmans am Dienstag im
       Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Euro-Hawk-Drohne nach einem
       kleinen Wortgefecht mit dem SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold. Nur
       er hatte demnach die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass
       Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) so spät erfuhr, wie schlimm
       es um den Flieger wirklich bestellt war.
       
       Doch klang die Ironie darin eben nicht, als übernähme Beemelmans diese
       Verantwortung ganz freiwillig. Jedenfalls wollte er die Abgeordneten wie
       die Presse im Ausschusssaal für einen Moment spüren lassen, dass er die
       Rolle des treuen Knechts, der seinem Minister die Brocken aus dem Weg
       räumt, als künstlich empfand.
       
       Auch die Wortwahl der Verantwortungsübernahme klang nicht nach tiefster
       Reue: Er habe de Maizière „informiert, so wie ich es für nötig hielt. Ich
       habe erfahren, dass er mehr für nötig hielt.“ Dann „muss ich Besserung
       geloben. Er ist mein Chef.“
       
       Abgesehen von solchen winzigen Patzigkeiten blieb der 47-Jährige jedoch
       glatt, professionell, loyal, wie sich das für einen Spitzenbeamten gehört.
       Über viele Stunden antwortete er auf die bisweilen bissigen Fragen der
       Oppositionsabgeordneten flüssig und schlagfertig, mit leichtem Hang zur
       bildungsbürgerlichen Vokabel: „Imponderabilien“, also Unwägbarkeiten,
       „eineindeutige“ (sehr eindeutige) Aussagen – solche Sachen.
       
       Der Diplomatensohn ging in Bonn aufs Aloisiuskolleg, wo de Maizière bereits
       sein Abitur gemacht hatte, und ist wie dieser Jurist. Seit 1999 arbeitet er
       in wechselnden Ämtern für Thomas de Maizière, der damals in die sächsische
       Landesregierung wechselte. 2005 gingen die beiden zusammen ins Kanzleramt,
       und auch ins Innen- und 2011 ins Verteidigungsministerium kam Beemelmans
       mit. Dem Vernehmen nach vertraut de Maizière Beemelmans ganz besonders.
       
       Umso erstaunlicher war es, als de Maizière nach dem plötzlichen Stopp des
       Euro-Hawk-Projekts im Mai öffentlich über „personelle Konsequenzen“
       nachdachte: Würde er etwa seinen engsten – viele sagen: einzigen – Freund
       im Ministerium opfern? Inzwischen brächte ihm dieser Schritt allerdings
       keinen politischen Kredit mehr. In wenigen Wochen ist Wahl, vielleicht
       sitzt Beemelmans danach etwas weiter von de Maizière entfernt.
       
       30 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrike Winkelmann
       
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