# taz.de -- Russland boykottiert Seegerichtshof: Verhandlung ohne Angeklagten
       
       > Nach dem Willen der Niederlande soll sich Russland wegen der Festnahme
       > der Greenpeace-Aktivisten vor Gericht verantworten. Doch Moskau spielt
       > nicht mit.
       
 (IMG) Bild: Viele freie Plätze im Seegerichtshof in Hamburg.
       
       MOSKAU afp | Moskau will den von den Niederlanden angestrengten Prozess vor
       dem Internationalen Seegerichtshof (ISGH) wegen der Festnahme von 30
       Greenpeace-Aktivisten in Russland boykottieren. Russland habe der
       niederländischen Regierung und dem ISGH mitgeteilt, dass es nicht an dem
       Verfahren teilnehmen werde, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA
       Nowosti am Mittwoch einen Sprecher des russischen Außenministeriums.
       
       Den Haag hatte am Montag erklärt, vor dem in Hamburg ansässigen Gericht
       „die Freilassung der inhaftierten Crew und des Greenpeace-Schiffs“ zu
       fordern. Eine Anhörung vor dem ISGH werde binnen zwei bis drei Wochen
       erwartet. Das Gericht könnte etwa verlangen, dass die Aktivisten vorläufig
       auf freien Fuß kommen.
       
       Die Küstenwache hatte die „Arctic Sunrise“ am 19. September in der
       Barentssee aufgebracht, als Greenpeace-Mitglieder versuchten, eine
       Bohrinsel des Gazprom-Konzerns zu entern, um auf Umweltrisiken durch die
       Gas- und Ölförderung in dem Gebiet aufmerksam zu machen. Trotz
       internationaler Proteste sind die Aktivisten aus 18 Ländern inzwischen
       wegen „bandenmäßiger Piraterie“ angeklagt und sitzen in Untersuchungshaft.
       Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Einigen drohen zusätzliche Anklagen.
       
       Der niederländische Außenminister Frans Timmermans hatte das Aufbringen der
       „Arctic Sunrise“ schon Anfang Oktober als „illegal“ bezeichnet und
       juristische Schritte gegen Moskau angekündigt. Den Haag hat sich
       eingeschaltet, weil der Eisbrecher unter niederländischer Flagge fährt.
       
       23 Oct 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Russland
 (DIR) Arctic Sunrise
 (DIR) Boykott
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Russland
 (DIR) Russland
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Russland
 (DIR) Greenpeace
 (DIR) Greenpeace
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Verlegung von Greenpeace-Aktivisten: „Arctic30“ im Zug nach St. Petersburg
       
       Die dreißig in Russland festgenommenen Umweltschützer sollen in Gefängnisse
       der russischen Metropole gebracht werden. In Murmansk sei man nicht
       zuständig, hieß es.
       
 (DIR) Greenpeace und die „Arctic 30“: Muss Greenpeace sozialer denken?
       
       Die Umwelt-NGO agiert zu eindimensional, kritisiert ein Politologe. Auch
       wenn die Solidarität für die Gefangenen von Murmansk gerade groß ist.
       
 (DIR) Kommentar Greenpeace-Aktivisten: Amnestie für Rowdys
       
       Die Greenpeace-Aktivisten sind keine Piraten mehr, sondern nur noch Rowdys.
       Russland versucht verzweifelt, einen Gesichtsverlust zu vermeiden.
       
 (DIR) Anklage gegen Greenpeace-Aktivisten: Höchststrafe halbiert
       
       Den Greenpeace-Aktivisten wird statt „Piraterie“ nun „Rowdytum“
       vorgeworfen. Experten bezweifeln die Anklage wegen der Aktion auf hoher
       See.
       
 (DIR) Russische Justiz schwächt Anklage ab: Rowdys statt Piraten
       
       Die russische Justiz hat die Anklage gegen die inhaftierten
       Greenpeace-Aktivisten abgeschächt. Sie sollen sich nun wegen „Rowdytums“
       verantworten.
       
 (DIR) Greenpeace in Russland: Hoffnung für die Inhaftierten
       
       Die niederländische Regierung beantragt eine einstweilige Anordnung beim
       Internationalen Seegerichtshof. Kommen die Aktivisten nun frei?
       
 (DIR) Legendärer Greenpeace-Seemann: Der Kapitän und der Knast
       
       Peter Willcox steuerte das Greenpeace-Schiff in Russland, ehe er und seine
       Crew festgenommen wurden. Selten wurde er so hart bekämpft wie heute.
       
 (DIR) Greenpeace in Russland: Gezerre um Öko-Aktivisten
       
       Die Justiz wirft den seit drei Wochen inhaftierten Umwelt-Aktivisten
       Drogenbesitz vor. Die Organisation weist die Vorwürfe zurück.
       
 (DIR) Greenpeace-Mitarbeiterin über Murmansk: „Nicht mal Trinkwasser“
       
       28 Aktivisten von Greenpeace sind in Russland inhaftiert worden. Sol
       Gosetti spricht über die Haftbedingungen, Druck von Außen und das russische
       Regime.
       
 (DIR) Umweltschützer in Russland in U-Haft: Greenpeace-Chef will Putin treffen
       
       Ein Bürge für die Aktivisten, die in Haft sind – das will Greenpeace-Chef
       Naidoo sein, wie er Putin in einem Brief schreibt. Angekommen ist der im
       Kreml noch nicht.
       
 (DIR) Kommentar Soli-Demos für Greenpeace: Wie ein beleidigtes Kind
       
       Der Kreml reagiert auf die internationale Solidarität mit den inhaftierten
       Aktivisten trotzig. Diese narzisstische Haltung führt mindestens in die
       Selbstisolation.