# taz.de -- CSU-Parteitag in München: Seehofers Sieg
       
       > Mit Rekordergebnis wird Horst Seehofer als Parteichef bestätigt. Damit
       > hat er große Rückendeckung für die Endphase der Koalitionsverhandlungen.
       
 (IMG) Bild: Seehofer links, Seehofer rechts, Seehofer überall.
       
       MÜNCHEN dpa | Zwei Monate nach den CSU-Siegen bei Landtags- und
       Bundestagswahl ist Parteichef Horst Seehofer mit seinem bisher mit Abstand
       besten Ergebnis in seinem Amt bestätigt worden. Nach 89,9 Prozent vor zwei
       Jahren erhielt er auf dem Parteitag in München am Samstag 95,3 Prozent der
       Stimmen. Bei der Wahl 2009 hatte Seehofer 88,1 Prozent geholt, bei seiner
       ersten Wahl 2008 waren es 90,3 Prozent.
       
       Seehofer erhielt 685 von 719 gültigen Stimmen. 33 Delegierte stimmten mit
       Nein. Eine Stimme bekam der nicht zur Wahl stehende CSU-Generalsekretär
       Alexander Dobrindt.
       
       Seehofer geht damit mit großer Rückendeckung seiner Partei in die
       Schlussphase der Berliner Koalitionsverhandlungen. In seiner Rede pochte
       Seehofer auf die Umsetzung zentraler Ziele der Union. Das Wichtigste sei
       jetzt schlicht und einfach, die Wahlversprechen „auch ganz konkret
       durchzusetzen“, sagte Seehofer.
       
       Er verwies etwa auf einen Kurs für solide Finanzen, Verbesserungen bei der
       Rente für ältere Mütter und die Pkw-Maut. „Ihr könnt Euch darauf verlassen,
       dass wir hier die klare Handschrift der Union unterbringen“, sagte Seehofer
       zu den Delegierten. CDU und CSU wollten „nicht als Hebamme für die SPD
       tätig werden“, damit deren Mitgliederentscheid gelinge.
       
       Mit Blick auf die SPD-Kernforderung nach einem Mindestlohn sagte Seehofer,
       dieser Punkt werde dabei sein, wenn es zu einer Koalition komme -
       „meinetwegen auch zu irgendeinem Zeitpunkt, der für die Volkswirtschaft
       nicht belastend ist, gesetzlich zum Start“. Die Union wolle aber darauf
       achten, dass dadurch möglichst keine Arbeitsplätze gefährdet würden.
       Hierfür müsse etwa über Ausnahmen geredet werden.
       
       Im Anschluss sollten auch die vier stellvertretenden Parteivorsitzenden
       gewählt werden. Drei der vier Vizes treten noch einmal an:
       Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der amtierende Verkehrsminister Peter
       Ramsauer sowie Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt. Bayerns
       Europaministerin Beate Merk steht dagegen nicht erneut für einen
       Vize-Posten bereit. Sie soll nach dem Willen Seehofers von dem
       Euro-Kritiker Peter Gauweiler ersetzt werden.
       
       ## Der Mythos CSU lebt
       
       In seiner Rede hatte Seehofer den Alleinvertretungsanspruch seiner Partei
       für bayerische Interessen untermauert. „Die Identität zwischen Bayern und
       der CSU war nie so groß wie heute", sagte der bayerische Ministerpräsident.
       „Es ist also wieder zusammengewachsen, was zusammengehört.“ Seehofer
       erklärte, dass, wenn es um ein bayerisches Anliegen gehe, niemand an SPD,
       Grüne oder Freie Wähler denken würde. „Der Mythos CSU lebt“ betonte er.
       
       Mit Blick auf die Niederlage bei der Landtagswahl 2008 mit dem Verlust der
       absoluten Mehrheit sagte Seehofer: „Das Jahr 2008 ist Geschichte, und wir
       haben im September 2013 im positiven Sinne Parteiengeschichte geschrieben."
       Bei dieser Landtagswahl hatte Seehofer die absolute Mehrheit zurückerobert.
       
       Der Vorsitzende der CSU-Europagruppe, Markus Ferber, soll nach dem Willen
       Seehofers wieder Spitzenkandidat für die Europawahl werden. Er habe die
       Absicht, den Schwaben im Januar offiziell dafür vorzuschlagen, sagte
       Seehofer in seiner Rede. Ferber ist seit 1994 Europaabgeordneter und seit
       1999 Vorsitzender der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Die
       nächste Europawahl ist im Mai 2014.
       
       23 Nov 2013
       
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