# taz.de -- Türkische Gemeinde gegen GroKo: Nur warme Worte
> SPD-Mitglieder der Türkischen Gemeinde wollen gegen den Koalitionsvertrag
> stimmen. Sie protestieren damit gegen die schwarz-roten Pläne zum
> Doppelpass.
(IMG) Bild: Kritisiert den Doppelpass-Kompromiss der Großen Koalition: Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland
BERLIN dpa | Aus Verärgerung über den Kompromiss zum Doppelpass wollen die
Funktionäre der Türkischen Gemeinde beim SPD-Mitgliedervotum gegen den
schwarz-roten Koalitionsvertrag stimmen.
Die Vorstandsmitglieder des Verbandes in Bund und Ländern, die
SPD-Mitglieder seien, hätten sich zu diesem Schritt entschlossen, sagte der
Bundesvorsitzende, Kenan Kolat, am Freitag in Berlin. Die Sozialdemokraten
sollten einen „Denkzettel“ bekommen.
Union und SPD haben sich verständigt, die Optionspflicht abzuschaffen.
Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren und aufgewachsen
sind, müssen sich demnach künftig nicht mehr bis zum 23. Geburtstag
zwischen dem deutschen Pass und dem ihrer Eltern entscheiden. Das betrifft
überwiegend junge Menschen mit türkischen Wurzeln. Eine generelle Zulassung
doppelter Staatsbürgerschaften - wie von der SPD gefordert - etwa für die
im Ausland geborene Eltern- und Großeltern-Generation ist aber nicht
vorgesehen.
Kolat sagte, viele Türken und Deutsch-Türken seien tief enttäuscht und
verbittert über die Einigung und fühlten sich verraten. Die ältere
Generation der Gastarbeiter habe für Deutschland „geackert“. Für sie gebe
es aber keine Lösung. Die SPD habe in dieser Frage ihr Wahlversprechen
gebrochen. Die Türkische Gemeinde kritisierte, auch an vielen anderen
Stellen enthalte der Koalitionsvertrag „warme Worte“, aber wenig konkrete
Zusagen für die Umsetzung.
29 Nov 2013
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