# taz.de -- Schutz von Elefanten in Afrika: In Schönheit sterben
       
       > Nur Botsuana und Sambia unterzeichnen Abkommen zum Schutz der Dickhäuter.
       > Ein Fünftel des Bestandes von 500.000 Tieren ist gefährdet.
       
 (IMG) Bild: Noch zur Jahrtausendwende lebten über zehn Millionen Elefanten in Afrika.
       
       BERLIN taz | 37 waren geladen, 13 sind gekommen, nur zwei der afrikanischen
       Staaten haben die finale Erklärung der Konferenz in Botsuana zum Schutz der
       verbliebenen 500.000 afrikanischen Elefanten unterschrieben. „Die Absichten
       waren sehr positiv“, sagt Volker Hohmes von der Umweltstiftung WWF.
       
       Dass afrikanische und erstmals auch asiatische Staaten sich über die
       Dickhäuter verständigen wollten, sei ein Riesenschritt. Dass am Ende nur
       eine überschaubare Anzahl von niederrangigen Beamten zur Konferenz, die am
       Mittwoch endete, eintraf, findet der Artenschutzexperte „enttäuschend“.
       
       Dabei ist das größte an Land lebende Tier der Welt stark gefährdet: Wenn
       die illegale Wilderei nicht gestoppt wird, wird es in zehn Jahren 100.000
       Elefanten weniger geben – ein Fünftel des heutigen Bestands. Dies zeigt
       eine neue Studie der International Union for Conversation of Nature (IUCN).
       
       Noch zur Jahrtausendwende lebten über zehn Millionen Elefanten in Afrika.
       In den letzten zwei Jahren stieg die Zahl der getöteten Elefanten laut dem
       WWF-Artenschutzprogramm „Traffic“ um 20 Prozent. Der Grund: Für ihr
       Elfenbein existiert vor allem in China ein rasant wachsender Absatzmarkt.
       Hier ist es ein angesehenes Statussymbol.
       
       ## Lukrativ wie Diamenten- und Kokainschmuggel
       
       Der Preis verdreifachte sich seit 2008 auf 2.000 Euro pro Kilo.
       Elfenbeinschmuggel sei heute ähnlich lukrativ wie Diamanten- und
       Kokainschmuggel, werde jedoch als ein weit weniger schlimmes Verbrechen
       eingestuft, kritisiert die IUCN.
       
       Das Risiko der Hehler sei viel zu gering. Doch die Regierungen der
       betroffenen Länder tun wenig – oft profitieren sie laut der
       Umweltorganisation Chinadialogue selbst von Schmiergeldzahlungen der
       Wilderer. Die Deals fänden auf Flug- und Seehäfen in Afrika und Asien
       statt. Hochrangige Diplomaten transportierten dabei das Elfenbein teilweise
       in zollfreien Flügen von Kontinent zu Kontinent, kritisiert
       „Chinadialogue“.
       
       Am Ende unterschrieben nur Botsuana und Sambia sowie die Geberländer
       Deutschland, Großbritannien und die USA die Erklärung des „African Elephant
       Summit“. Von den afrikanischen Ländern, in denen die Elefanten akut bedroht
       sind, erschien in Botsuanas Hauptstadt Gaborone nur ein Drittel,
       größtenteils mit Vertretern ohne Entscheidungskraft.
       
       WWF-Experte Volker Hohmes hofft jetzt auf den Februar. Dann sind beim
       nächsten Wildtierhandel-Gipfel in London erneut 50 Staaten eingeladen. Und
       wieder wird es um mehr internationale Kooperation gehen, um höhere,
       abschreckende Strafen – und um eine umfassende Aufklärung der Bevölkerung
       über den wahren Wert der Elefanten.
       
       4 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lena Schneider
       
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