# taz.de -- Artenschutzkonferenz in London: Kein gutes Jahr für Elefanten
       
       > Regierungsvertreter aus 50 Ländern wollen die Wilderei stoppen. Die
       > Teilnahme Chinas ist schon ein Erfolg. Positive Zeichen kommen auch aus
       > Afrika.
       
 (IMG) Bild: Leben gefährlich: Elefanten in Afrika.
       
       DUBLIN taz | Prinz Charles und sein Sohn Prinz William wollen Nashörner und
       Elefanten retten. Gemeinsam mit der britischen Regierung haben sie
       Staatschefs und Regierungsvertreter aus mehr als 50 Ländern zur bisher
       größten Artenschutzkonferenz eingeladen, die am Donnerstag in London
       begann. Am Ende soll eine gemeinsame Erklärung gegen Wilderei und Handel
       mit Nashorn und Elfenbein stehen. Mehr Geld wird es allerdings nicht geben.
       
       Die Zahlen sind alarmierend. Allein in Südafrika wurden 2013 mindestens
       1.004 Nashörner getötet – anderthalbmal so viele wie im Jahr zuvor.
       Elefanten hatten ebenfalls kein gutes Jahr, in ganz Afrika wurden rund
       30.000 Tiere abgeschlachtet.
       
       Das Geschäft mit Nashorn und Elfenbein ist einträchtig, sie sind begehrte
       Zutaten für Medikamente und Potenzmittel. Der weltweite Umsatz liegt
       geschätzt bei 10 Milliarden Euro im Jahr. Ein Kilo Nashornpulver kostet
       50.000 Euro. Abnehmer sind vor allem die neuen Mittelschichten in Asien.
       Länder wie Vietnam, Laos und Thailand unternehmen wenig gegen den illegalen
       Handel.
       
       Noch gibt es 450.000 Elefanten und 25.000 Nashörner in Afrika. Tierschützer
       warnen, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis mehr Tiere getötet als
       geboren werden. Die Banden sind gut organisiert und schwer bewaffnet.
       Manche haben Verbindungen zu Terrorgruppen wie der islamistischen
       al-Shabaab in Somalia.
       
       ## Peking ließ Elfenbein zerstören
       
       Die Drahtzieher sitzen in China. Dort ist der Handel mit Elfenbein und
       Nashorn nach wie vor erlaubt. Dass China überhaupt an der Konferenz
       teilnimmt, ist jedoch ein positives Zeichen. Darüber hinaus hat die
       Regierung in Peking vor Kurzem sichergestelltes Elfenbein zerstören lassen
       und den Chef einer Schmugglerbande verhaftet.
       
       Und es gibt weitere positive Anzeichen. Tansania und Botswana haben den
       Handel mit Elfenbein eingestellt. Kenia hat strenge Gesetze gegen den
       Handel erlassen, in Afrika gibt es eine neue Organisation, „Stop Ivory“,
       die mit Regierungen, NGOs und Privatunternehmen zusammenarbeitet.
       
       Doch allein können die afrikanischen Länder den Kampf nicht gewinnen. Ein
       Wilderer bekommt 3.000 Euro für ein ganzes Horn – in der Region ein
       Vermögen. Dafür werden manchmal Wildhüter bestochen oder, wenn sie nicht
       kooperieren, auch erschossen.
       
       13 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Sotscheck
       
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