# taz.de -- Kommentar Bundeswehr und Familie: Tagesmütter in die Kasernen!
       
       > Ursula von der Leyen will den Soldatenberuf familienfreundlicher machen.
       > Richtig so, doch bleibt abzuwarten, ob auf die Pläne Taten folgen.
       
 (IMG) Bild: Auch bei der Bundeswehr hat man Kinder.
       
       Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gestaltet ihr Entree in den
       neuen Job geschickt: [1][Sie verspricht bessere Vereinbarkeit von Beruf und
       Familie bei der Bundeswehr]. Damit knüpft sie an die ihr unterstellte
       Kompetenz als Ex-Familien- und Arbeitsministerin an und greift gleichzeitig
       eine der großen Sorgen auf, die Soldatinnen und Soldaten immer wieder
       vorbringen. Denn beim Bund erschweren die Auslandseinsätze und die Routine
       der Versetzungen alle paar Jahre das Privatleben.
       
       Bei näherem Hinsehen hat von der Leyen allerdings in der Vergangenheit noch
       stets mehr angekündigt als durchgesetzt. Sie wusste dies jedoch durch
       vehement vorgetragene weitere Ankündigungen gut zu kaschieren. Wo von der
       Leyens Vorgänger Thomas de Maizière die Truppe schon einmal eher beleidigte
       – Stichwort „süchtig nach Wertschätzung“ –, hat von der Leyen nun große
       Erwartungen geweckt.
       
       Dabei sind die generell nicht klein. Soldaten im Einsatz vermitteln
       bisweilen den Eindruck, sie hätten noch nie von anderen Berufsgruppen
       gehört, bei denen Umzüge oder mehrmonatige Abwesenheiten von zu Hause
       dazugehören. Die Unterworfenheit unter die als willkürlich empfundenen
       Pläne der Führung scheint vielen Bundeswehrangehörigen den Blick dafür zu
       trüben, unter welchen Bedingungen andere Menschen ihren Lebensunterhalt
       verdienen.
       
       Doch käme keine Ministerin und kein Minister daran vorbei, den Ruf der
       Bundeswehr als Arbeitgeber aufzuwerten. Afghanistan hat gezeigt, dass auch
       deutsche Soldaten – wenn auch nur einige von ihnen – ihr Leben zu riskieren
       haben. Wer eine Bundeswehr im Auslandseinsatz haben will, braucht gute
       Leute und muss so viel wie möglich auffahren, um dieses Risiko zu
       kompensieren. Also her mit den Tagesmüttern in den Kasernen.
       
       12 Jan 2014
       
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 (DIR) Ulrike Winkelmann
       
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