# taz.de -- Neuer Agrarminister über seine Pläne: „Sollen sie halt Nudeln züchten“
       
       > Christian Schmidt über Innovationen in der deutschen Landwirtschaft, sein
       > Festhalten an chemischem Dünger und den neuen Amtssitz in Peking.
       
 (IMG) Bild: Soll nach den Plänen Schmidts schon 2017 Wirklichkeit sein: Reisanbau auf den Hängen des Teutoburger Walds (Computersimulation)
       
       taz: Sehr geehrter Herr Schmidt, herzlichen Glückwunsch zum Posten als
       neuer Landwirtschaftsminister. Zuletzt haben Sie sich beruflich
       schwerpunktmäßig in China aufgehalten. Was bringen Sie von dort an
       Erfahrungen und Ideen mit? 
       
       Christian Schmidt: Den Reis. Deshalb habe ich auch vor, die deutsche
       Landwirtschaft auf Reisanbau umzustellen. Überall dort, wo das aus
       irgendwelchen Gründen nicht geht, sollen die Bauern halt Nudeln züchten.
       
       Werden Sie jetzt nach Berlin ziehen oder Ihre Amtsgeschäfte
       schwerpunktmäßig aus Peking führen und gegebenenfalls mit der
       Flugbereitschaft zu wichtigen Terminen in Deutschland anreisen? 
       
       Selbstverständlich bleibe ich weiter in Peking. Vor Ort sein war gestern.
       Ich werde hauptsächlich per Internet regieren, per Email und per Facebook.
       Das ist überhaupt kein Problem. Und wenn's mal pressiert: Google+.
       
       Ihren Vorgängern Aigner und Friedrich wurde eine gewisse
       Industriefreundlichkeit und eine Vernachlässigung des Ökolandbaus
       nachgesagt. Kann man von Ihnen ein konsequenteres Vorgehen gegen den
       Einsatz von chemischen Düngemitteln erwarten? 
       
       Gegen den Einsatz von chemischen Düngemitteln? Sind Sie verrückt? Ich setze
       voll auf chemischen Dünger, hauptsächlich auf Speed. Dann wächst doch alles
       viel schneller.
       
       Werden Sie sich für eine verbesserte Haltung von Nutz- und Schlachttieren
       einsetzen? 
       
       In der Tat. Nutztiere sollen sich gerade halten. Schlachttiere sowieso. Ich
       habe gehört, dann schmecken sie besser.
       
       Kam die Ernennung durch die CSU für Sie als Bielefelder eigentlich
       überraschend? 
       
       Nein, überhaupt nicht. Eher ein bisschen spät. Falls Sie sich erinnern, war
       ich ja schon als Verteidigungsminister im Gespräch. Verteidigen kann ich
       nämlich auch sehr gut.
       
       Was qualifiziert Sie überhaupt zu diesem Posten? 
       
       Ich habe keine Haare und trage eine eckige Brille. Das qualifiziert mich
       für alles.
       
       Freuen Sie sich schon auf Ihre erste Grüne Woche? 
       
       Sie meinen die Gelbe Woche? Die Grüne Woche wird nämlich von mir
       höchstpersönlich umbenannt.
       
       In bisherigen Nachrichten wurde auf Ihr Mittelinitial Y. verzichtet. Ein
       Fehler der CSU-Pressestelle oder eine bewusste Entscheidung, um die
       deutschen Wähler nicht zu erschrecken? 
       
       Das ist eine Fangfrage. Die beantworte ich nicht.
       
       17 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Brake
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Düngemittel
 (DIR) China
 (DIR) Landwirtschaftsministerium
 (DIR) Christian Schmidt
 (DIR) Reis
 (DIR) Tierhaltung
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Schwerpunkt Genmais
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Kabinett
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) CSU-Staatssekretär: Christian Schmidt wird Agrarminister
       
       Er ist einer der vier Stellvertreter von Horst Seehofer und bald Minister:
       Christian Schmidt, bisher Staatssekretär, wird neuer Chef im
       Landwirtschaftsressort.
       
 (DIR) Abgang von Hans-Peter Friedrich: Rücktritt mit Verzögerung
       
       Agrarminister Friedrich muss wegen seiner Indiskretion im Fall Edathy
       gehen. Beendet er so die Glaubwürdigkeitskrise der Koalition?
       
 (DIR) Kommentar Genmais-Entscheidung: Merkels Manipulation
       
       Die Kanzlerin hofft offenbar, dass sich Menschen genauso leicht
       manipulieren lassen wie Maisgene. Aber diesmal hat sich Angela Merkel
       möglicherweise verzockt.
       
 (DIR) Friedrichs erster Auftritt: Der neue Aigner
       
       Genauso industriefreundlich wie seine Vorgängerin: Der frisch gekürte
       Agrarminister zeigt sich erstmals auf der Grünen Woche.
       
 (DIR) Das Kabinett: Die neuen MinisterInnen sind da
       
       Zwei bleiben auf ihren Posten. Ansonsten wechseln Ressorts und Personal
       munter durcheinander. Wir stellen das neue Kabinett vor.