# taz.de -- Kommentar Genpflanze Goldener Reis: Besser als Pillen
       
       > Der Goldene Reis ist eine gentechnisch veränderte Pflanze. Sie ist enorm
       > nützlich. Umweltschützer sollten ihren Widerstand aufgeben.
       
 (IMG) Bild: Goldener Reis, weißer Reis. Viel Vitamin A, wenig Vitamin A.
       
       Der Goldene Reis ist für Gentechnikgegner ein schwieriges Thema: Denn die
       gentechnisch veränderte Pflanze liefert viel mehr Vitamin A als
       konventioneller Reis. So kann er dazu beitragen, Erblindungen und
       Todesfälle durch Mangelernährung in Entwicklungsländern zu verhindern. Er
       ist eine Gentech-Pflanze – und trotzdem nützlich.
       
       Der Goldene Reis könnte vielen von Vitamin-A-Mangel Betroffenen helfen, die
       auf absehbare Zeit nicht durch Alternativen wie Pillen oder
       Ernährungsberatung erreicht werden. Der Reis muss nur einmal verteilt
       werden, dann können ihn die Bauern selbst vermehren. Das ist nachhaltiger,
       als ständig Tabletten in entlegene Gebiete zu transportieren.
       
       Angebliche Gesundheitsgefahren konnten bisher nicht belegt werden.
       Diskutiert wird aber über ein Allergierisiko. Doch will man ernsthaft
       verzichten, jemanden vor dem Tod zu retten, weil eventuell eine Allergie
       droht?
       
       Umweltschützer sollten ihren prinzipiellen Widerstand gegen den Reis
       aufgeben. Stattdessen sind angemessene Tests nötig – und bei entsprechendem
       Ergebnis die Zulassung durch die Behörden.
       
       Aber der Reis wird von der Industrie missbraucht – um Pflanzen
       durchzusetzen, die nur den Konzernen, nicht der Gesundheit nutzen. Die
       resistent gegen Ackergifte und Insekten sind. Die Bauern nicht benötigen,
       wenn sie regelmäßig die Pflanzenarten auf ihren Feldern wechseln. Die zu
       mehr Chemie auf dem Acker, im Wasser und in der Natur führen.
       
       Gegen diese Pflanzen müssen Gentechnikgegner weiter kämpfen – aber nicht
       gegen den Goldenen Reis. Sonst bieten sie Monsanto und den anderen
       Gentech-Konzernen eine Angriffsfläche. Denn die Aktivisten wären sonst
       mitverantwortlich dafür, dass Kinder nicht vor Erblindung und Tod bewahrt
       werden.
       
       25 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jost Maurin
       
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