# taz.de -- Kommentar Waffenhersteller: Werkzeuge statt Knarren
       
       > Bei Waffenexporten gibt es keine Planungssicherheit. Um Arbeitsplätze zu
       > sichern, sollten Rüstungsunternehmen ihr Angebot verändern.
       
 (IMG) Bild: Proteste gegen Waffenexporte sind ein Unsicherheitsfaktor für Rüstungsunternehmen
       
       Zwei Punkte standen auf dem Wunschzettel, den die IG Metall an das
       Wirtschaftsministerium übermitteln ließ. Rund zwanzig Betriebsräte aus der
       Rüstungsindustrie trafen sich Dienstagmittag mit Minister Sigmar Gabriel.
       Die Gewerkschaft hatte der Delegation zuvor über die Medien ihre
       Forderungen eingebläut.
       
       Zum einen: Alternativen zu Rüstungsexporten, davon würden die
       Gewerkschaftsmitglieder tatsächlich profitieren. Zum anderen: eine klare
       und verlässliche Ansage, welche Exportpolitik die Bundesregierung auf lange
       Sicht fährt. Dazu wird es aber nicht kommen. Kann es überhaupt nicht.
       
       Waffenexporte, noch dazu an Staaten wie Saudi-Arabien und Katar, kommen
       beim Wähler nicht gut an. Selbst wenn sich die Große Koalition jetzt auf
       eine langfristige Exportstrategie einigt: Spätestens im nächsten Wahlkampf
       könnte die schon wieder hinfällig sein. Länger als vier Jahre wird es für
       die Branche und ihre Beschäftigten daher niemals Planungssicherheit geben.
       Abhängig von den Launen der internationalen Politik kann der Zyklus noch
       kürzer ausfallen. Die Diskussion über Waffenlieferungen an die Kurden im
       Irak hat das gerade erst bewiesen.
       
       Umso wichtiger ist also, dass die Gewerkschaft auf Alternativen zur
       Waffenproduktion pocht. Das Know-how, das Heckler & Koch für die Produktion
       von Sturmgewehren benötigt, kann laut Gewerkschaftsfunktionären auch im
       Präzisionsmaschinenbau eingesetzt werden. Wenn Heckler & Koch und andere
       Rüstungsunternehmen tatsächlich umsatteln, zumindest zweigleisig fahren,
       profitieren davon vor allem die Mitarbeiter.
       
       Ihre Arbeitsplätze wären künftig nicht mehr von der sicherheitspolitischen
       Tagesstimmung abhängig. Waffenschmieden zu Maschinenbauwerkstätten – an
       dieser Forderung sollte die IG Metall dranbleiben.
       
       19 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tobias Schulze
       
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