# taz.de -- Internationaler Weltvegetariertag: Hattu Hunger? Kriegttu Möhrchen!
       
       > Tiere, die Tiere essen? Muss nicht sein, finden viele vegan lebende
       > Menschen – und ernähren auch ihre Hunde ausschließlich mit Pflanzen.
       
 (IMG) Bild: Wer braucht schon Fleisch, wenn er Karotten haben kann? Denkt sich dieser Hund. Oder auch nicht
       
       BERLIN taz | Lilly ist Veganerin. Sie frisst Erbsen, Linsen und Karotten.
       Und: Sie ist eine Hündin. Nach Rohkosttorten und Lachs aus Pflanzen
       etabliert sich jetzt ein neuer Trend: veganes Hundefutter.
       
       Seit über zwei Jahren ernährt Lisa Wittmann sich und ihre beiden Hündinnen
       Lilly und Ally vegan. Sie wolle ihren „tierischen Mitbewohnerinnen“ keine
       gequälten toten Tiere vorsetzen. „Das macht ethisch keinen Sinn“, sagt
       Wittmann. Sie lässt regelmäßig die Blutwerte der Hündinnen prüfen, um die
       Nährstoffwerte ihrer Lieblinge zu überprüfen. Seit der Futterumstellung
       hätten Lilly und Ally glänzenderes Fell und würden besser riechen.
       
       Die Nachfrage nach veganem Hundefutter nimmt zu. Der Onlineshop Veganbasics
       hat seit mehr als zehn Jahren rein pflanzliches Hundefutter im Sortiment.
       Seitdem sei die Nachfrage kontinuierlich gewachsen und steige besonders
       seit 2012 enorm an, sagt Geschäftsführer Lars Thomsen: „Wir verkaufen heute
       rund viermal so viel wie früher.“
       
       Laut dem Deutschen Verband Tiernahrung werden in Deutschland rund 6,1
       Millionen Hunde gehalten. Die wachsende Zahl an VeganerInnen, nach
       Schätzungen des Vegetarierbundes Deutschland mindestens 900.000, beschließt
       offenbar immer häufiger, das eigene Haustier mit zum Veganer zu machen.
       
       Das muss kein Nachteil sein: „Hunde sind grundsätzlich keine Fleischesser“,
       sagt Sabine Trebicky, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei der
       Tierrechtsorganisation Peta. „Sondern Omnivore, also Allesesser“. Sie
       könnten pflanzliche Ernährung größtenteils sehr gut verwerten.
       
       Das bestätigt auch Jürgen Zentek, Direktor des Instituts für Tierernährung
       an der FU Berlin: Grundsätzlich könne „man seinen Hund rein pflanzlich
       füttern“, erklärt er, „solange das Tier mit allen wichtigen Nährstoffen
       versorgt wird.“
       
       1 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Meriem Strupler
       
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