# taz.de -- Probleme bei der Bundeswehr: Wir. Bleiben. Am. Boden.
       
       > Nun auch die „Eurofighter“: Wegen Herstellungsfehlern können die
       > Kampfflugzeuge nicht so viele Flugstunden machen. Auch anderswo häufen
       > sich die Mängel.
       
 (IMG) Bild: Wunschbild der Bundeswehr: vier Eurofighter im Einsatz. In der Realität ist das nur selten so.
       
       BERLIN dpa | Der Bundeswehr machen neue Technikprobleme zu schaffen.
       Betroffen sind diesmal die „Eurofighter“-Jets. Bei Qualitätskontrollen am
       hinteren Rumpf wurden laut Bundeswehr „Herstellungsfehler an einer großen
       Anzahl von Bohrungen“ festgestellt.
       
       Als Sofortmaßnahme halbierte der Hersteller die freigegebene Lebensdauer
       von 3.000 auf 1.500 Flugstunden. Das Verteidigungsministerium will der
       Industrie nun vorerst keine neuen Jets mehr abnehmen – um Nachteile zu
       vermeiden und ihre Ansprüche zu wahren.
       
       [1][Hergestellt wird der Kampfjet] von Airbus sowie BAE Systems und Alenia
       Aermacchi. Der sogenannte Buchbestand der Bundeswehr an „Eurofightern“
       liegt bei 109. Im Zuge der Berichte über die Ausrüstungsmisere wurde aber
       vergangene Woche bekannt, dass davon zurzeit theoretisch 74 verfügbar, aber
       nur 42 einsatzbereit sind. Der knapp 16 Meter lange Flieger kann zweifache
       Schallgeschwindigkeit erreichen.
       
       Das Problem an den Bohrungen sind laut Bundeswehr „unzureichende
       Entgratungen“ durch den Hersteller BAE Systems. Beim Entgraten werden
       scharfe Kanten entfernt, etwa durch Schleifen. Die Mängel haben laut
       Hersteller aber keine Auswirkungen auf die Flugsicherheit und die
       Einsatzfähigkeit, wie die Bundeswehr betonte. „Der Ausbildungs- und
       Einsatzflugbetrieb ist sichergestellt“, hieß es.
       
       ## Probleme auch in der Türkei und in Afghanistan
       
       Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass ein erheblicher Teil der
       Bundeswehr-Systeme momentan nicht einsatzfähig ist, darunter Dutzende
       Hubschrauber und Transportfahrzeuge. Die Materialprobleme sind so groß,
       dass Deutschland zurzeit seine Bündniszusagen an die Nato nicht einhalten
       kann. In einem Krisenfall wäre die Bundeswehr nicht in der Lage, die
       zugesagten Flugzeuge und Hubschrauber bereitzustellen. Das hatte
       Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Wochenende
       eingestanden.
       
       Erst am Dienstag musste ihr Ministerium zudem auf Anfrage eines
       Grünen-Abgeordneten einräumen, dass der Nato-Einsatz zum Schutz der Türkei
       vor Angriffen aus Syrien die Raketenabwehr-Einheiten der Bundeswehr an die
       Grenze der Belastbarkeit bringt. Bei gut einem Viertel (28 Prozent) der
       seit Anfang 2013 eingesetzten Soldaten konnte die Karenzzeit von 20 Monaten
       zwischen zwei Einsätzen nicht eingehalten werden. Bei den aktuell
       eingesetzten 270 Soldaten liegt der Anteil sogar bei 34 Prozent. Ein
       Einsatz dauert in der Regel vier bis sechs Monate.
       
       Die deutschen „Patriot“-Einheiten sind seit 20 Monaten in Kahramanmaras
       rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt stationiert. Die
       Raketen sind bisher nicht zum Einsatz gekommen. Ankara hatte darum gebeten,
       nachdem im Grenzgebiet mehrfach Granaten aus Syrien eingeschlagen waren.
       
       Wie Spiegel Online berichtet, stecken außerdem 150 deutsche Soldaten [2][in
       Afghanistan fest.] Wegen technischer Probleme bei der Luftwaffe müssten die
       deutsche Soldaten auf ihren Rückflug aus Masar-i-Scharif warten.
       Truppentransporter könnten aus Sicherheitsgründen derzeit nur eingeschränkt
       fliegen.
       
       1 Oct 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.eurofighter.com/the-aircraft
 (DIR) [2] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldaten-stecken-in-afghanistan-fest-a-994736.html
       
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