# taz.de -- Kolumne Geht's noch?: Wir Stammtischstrategen
       
       > Wie der Dieter, die Steffi und der Fritz Kobani befreien und die
       > Bundeswehr aufrüsten – dann aber lieber noch ein Bier bestellen.
       
 (IMG) Bild: Der Stammtisch. Da kommen einem doch immer die besten Ideen.
       
       Sagt der Dieter, dass er sich das mal angeschaut hat, wie es da eigentlich
       aussehe rund um Kobani. Kein Baum stehe da und da müsse es doch möglich
       sein, jedes IS-Fahrzeug zu orten und mit einem gezielten Luftschlag zu
       zerstören. Drohnen seien da doch ideal, meint die Steffi, so wie es Israel
       im Gazastreifen gemacht hätte.
       
       Dieter findet das irgendwie einen schlechten Vergleich, gibt der Steffi
       aber grundsätzlich recht. Worauf der Fritz meint, dass das so einfach auch
       wieder nicht sei mit der Zielbestimmung, weil dazu brauche es doch
       Fachleute am Boden, die für die Zielermittlung notwendig seien.
       
       Einig sind sich alle darüber, dass man den Kurden den Wunsch nach
       panzerbrechenden Waffen erfüllen sollte. Der Dieter hat Bilder gesehen, auf
       denen Kurdinnen mit Panzerfäusten zu sehen gewesen seien, worauf der
       Wolfgang meint, dass diese veralteten Dinger heutzutage nichts mehr nützen
       würden, weil die IS über gepanzerte Fahrzeuge aus US-Produktion verfüge,
       denen man nur etwas anhaben könnte, wenn man hochmoderne reaktive
       Panzerabwehrbüchsen verwenden würde.
       
       Und eigentlich brauche man für diese Büchsen hochexplosive Heat-Munition.
       Das höre sich gut an, sagt die Steffi, nachdem ihr der Wolfgang erklärt
       hat, dass Heat eine Abkürzung für High Explosive Anti-Tank sei. Den anderen
       Kurden da oben im Irak hätten wir doch auch Panzerabwehrsysteme geliefert,
       meint der Dieter. Aber da ist der Wolfgang skeptisch, weil die
       Milan-Raketen aus Bundeswehrbeständen total veraltet seien.
       
       Und dann lachen alle über die Bundeswehr und machen sich Gedanken darüber,
       wie die Marineflotte wieder an bessere Helikopter kommen könnte. Der Dieter
       meint dann, dass die Sea-King-MK-41-Hubschrauber schon lange ersetzt hätten
       werden müssen. Die Bundeswehr solle bei Rheinmetall einfach die
       Cyclone-Helikopter ordern und fertig.
       
       Worüber wir hier eigentlich reden würden, fragt plötzlich der Wolfgang und
       ordert noch eine Runde Bier. Und dann sagt eine gute Weile lang niemand
       mehr etwas.
       
       10 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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