# taz.de -- Kommentar CO2-Abgabe in der Schweiz: Wer Dreck macht, zahlt
       
       > Die Abgabe auf fossile Brennstoffe ist Gerechtigkeit gemäß dem
       > Verursacherprinzip. In Deutschland gibt es noch nicht einmal eine Debatte
       > darüber.
       
 (IMG) Bild: Schon der Schweizer Umweltminister 2007 hatte dem CO2 den Kampf angesagt.
       
       Gegen höhere Steuern und Abgaben gibt es immer Argumente. Zum Beispiel,
       weil man fürchtet, dass das eingenommene Geld gar nicht den Bürgern
       zugutekommt, sondern vom Staat unnötig ausgegeben wird. Oder man hält eine
       bestimmte Art der Besteuerung für sozial unausgewogen.
       
       So gesehen ist die Lenkungsabgabe der Schweiz über alle Zweifel erhaben:
       Die Eidgenossen machen fossile Brennstoffe durch eine Lenkungsabgabe
       teurer, behalten das Geld aber nicht im Staatssäckel, sondern schütten es
       unmittelbar und transparent wieder an die Bürger aus. Sozialpolitische
       Bedenken gegen dieses Konzept sind nicht angebracht, weil Sparsamkeit der
       Bürger belohnt wird und somit jeder seine Abgabenlast durch sein Verhalten
       senken kann.
       
       Die Logik dieses Klimaschutzinstruments ist so charmant wie trivial: Wer
       wenig fossile Energien verbraucht, kommt am Jahresende auf einen
       Überschuss, während Klimasünder Mehrkosten tragen müssen. Das ist
       Gerechtigkeit gemäß dem Verursacherprinzip: Wer Dreck macht, soll auch
       bitteschön dafür bezahlen.
       
       Umso bedauerlicher ist es, dass es in Deutschland nicht einmal mehr eine
       nennenswerte Debatte gibt über solche ökologischen Finanzinstrumente.
       Vielmehr wird selbst die ohnehin bescheidene Ökosteuer auch noch zunehmend
       durch die Inflation aufgefressen: Heute stammen nur noch rund 5 Prozent der
       deutschen Staatseinnahmen aus Umweltsteuern, vor einem Jahrzehnt waren es
       immerhin noch 6,5 Prozent – das war auch nicht wirklich viel, aber immerhin
       ein bescheidener Anfang.
       
       Der Trend muss sich endlich umkehren, die Umweltsteuern müssen mehr statt
       weniger Gewicht bekommen. Eine CO2-Steuer wäre die Ideallösung. Gerne auch
       nach Schweizer Vorbild mit jährlicher Ausschüttung.
       
       4 Nov 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernward Janzing
       
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