# taz.de -- AKW-Betreiber und die Energiewende: Im Minus
       
       > Nicht nur Eon, auch die übrigen AKW-Betreiber stecken in Schwierigkeiten.
       > Wie deren Rückstellungen für den AKW- Rückbau gesichert werden, ist
       > unklar.
       
 (IMG) Bild: Viele Wege, ein Ziel: die Abschaltung der Atomkraftwerke. Schalttafel im AKW Stade.
       
       BERLIN taz | Mit Eon hat der größte deutsche Energiekonzern seine
       Aufspaltung angekündigt. Doch er ist damit nicht allein – die vier
       deutschen Betreiber von Atomkraftwerken stecken allesamt in
       Schwierigkeiten.
       
       Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat schon vor einigen Wochen
       angekündigt, seine deutsche Sparte zu verkaufen, zu der vor allem
       Braunkohlekraftwerke und abgeschaltete Atomreaktoren gehören. Schon zuvor
       war durch eine Umstrukturierung erreicht worden, dass der Mutterkonzern
       finanziell nicht mehr für die Kraftwerke der deutschen Tochter haftet.
       
       Das nordrhein-westfälische Energieunternehmen RWE hat zwar noch keine
       Verkaufspläne geäußert, leidet aber ebenfalls darunter, dass seine Gewinne
       aus der Stromerzeugung angesichts sinkender Preise schrumpfen. Dass zu den
       RWE-Aktionären viele Kommunen gehören, erhöht die politische Brisanz dieser
       Entwicklung.
       
       Die EnBW, an der das Land Baden-Württemberg mit 45 Prozent beteiligt ist,
       verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2014 ein Minus in Höhe
       von 771 Millionen Euro. Hervorgerufen wurde dieses vor allem durch
       außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.
       
       ## Rechtlich machbar
       
       Angesichts der schwieriger werdenden Situation der Betreiber gibt es schon
       länger Überlegungen, wie die Rückstellungen gesichert werden können, die
       die Konzerne für den Rückbau der Reaktoren und die Endlagerung des
       Atommülls bilden mussten. Insgesamt stehen dafür knapp 36 Milliarden Euro
       in den Büchern. Doch diese Gelder sind zu einem erheblichen Teil in
       Kraftwerken angelegt, deren Zukunft fraglich ist. Um sicherzustellen, dass
       Mittel, die teils erst in vielen Jahrzehnten benötigt werden, auch im Fall
       einer Insolvenz der Betreiber zur Verfügung stehen, könnten die Mittel in
       einen öffentlich-rechtlichen Fonds überführt werden.
       
       Rechtlich wäre eine solche Lösung machbar. Um die Unternehmen dabei
       wirtschaftlich nicht zu sehr zu belasten und Schadenersatzzahlungen zu
       vermeiden, sieht ein im Auftrag des BUND erarbeitetes Gutachten des Forums
       Ökosoziale Marktwirtschaft allerdings eine schrittweise Übertragung der
       Rückstellungen vor – und zwar vor allem für jene Aufgaben, die erst nach
       2040 anfallen.
       
       Zudem fordern Umweltverbände und Opposition eine Überprüfung, ob die
       Rückstellungen angesichts der neu begonnenen Endlagersuche überhaupt
       ausreichen.
       
       1 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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