# taz.de -- Netanjahu besucht die USA: „Schicksalhaft und historisch“
       
       > Israels Ministerpräsident Netanjahu will im US-Kongress für eine harte
       > Haltung gegenüber dem Iran werben. Ein Treffen mit Präsident Obama wird
       > es nicht geben.
       
 (IMG) Bild: Beim Besuch von Israels Ministerpräsident soll es vor allem um die Iran-Politik gehen.
       
       WASHINGTON dpa | Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist
       zu einem umstrittenen Besuch in Washington eingetroffen. Dort will er am
       Dienstag im Kongress eine Rede halten und dabei für eine harte Haltung bei
       den Atomverhandlungen mit dem Iran werben.
       
       Präsident Barack Obama wird nicht mit Netanjahu zusammentreffen, weil die
       Rede nicht mit ihm abgesprochen war und nur zwei Wochen vor den Wahlen in
       Israel stattfindet. Bereits am Montag (Ortszeit) spricht Netanjahu auch vor
       der pro-israelischen Lobby-Organisation Aipac.
       
       Vor seinem Abflug nach Washington am Sonntag hatte Netanjahu noch einmal
       eindringlich vor einem schlechten Abkommen mit Teheran gewarnt. Seinen
       Besuch in Washington bezeichnete er als „schicksalhafte und historische
       Mission“.
       
       Nach dem bisherigen Zeitplan wollen der Iran und die fünf UN-Vetomächte
       USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland noch
       in diesem Monat einen Rahmenvertrag mit dem Iran erreichen. Bis Juli soll
       dann eine umfassende Einigung erzielt sein.
       
       Damit will der Westen sicherstellen, dass der Iran keine Atombombe baut.
       Netanjahu befürchtet indessen, dass sich die verhandelnden Staaten auf ein
       Abkommen einlassen, das nicht weit genug geht und Teheran eine Hintertür
       zum Nuklearwaffenbesitz bleibt. Bei seinem Auftritt am Dienstag macht es
       sich Netanjahu zunutze, dass weite Kreise im US-Kongress sein Misstrauen
       gegen den Iran teilen und am liebsten den Druck auf Teheran noch durch
       verschärfte Sanktionen erhöhen würden.
       
       US-Außenminister John Kerry bekräftigte am Sonntag noch einmal die Position
       der Regierung, der zufolge der Diplomatie im Atomstreit mit dem Iran eine
       Chance gegeben werden solle. Zugleich versicherte er: „Es wird keinen
       schlechten Deal geben.“ Kerry hielt Israel vor Augen, dass die
       Sicherheitspartnerschaft zwischen beiden Ländern enger sie als jemals
       zuvor. Die USA hätten allein in den vergangenen zwei Jahren mehrere Hundert
       Male in 75 verschiedenen Foren zugunsten des Schutzes Israels interveniert.
       
       2 Mar 2015
       
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