# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: „Möge das Dröhnen der Waffen verstummen“
> In seiner Weihnachtsbotschaft fordert Papst Leo XIV. die Kriegsparteien
> zum „respektvollen Dialog“ auf. Russland prüft derweil den von den USA
> überbrachten Friedensplan und greift Ukraines Energieinfrastruktur an.
(IMG) Bild: Soldaten der 13. Operativen Brigade „Khartiia“ der Nationalgarde der Ukraine während eines Weihnachtsessens nahe der Frontlinie in der Region Charkiw, Ukraine, am 24. Dezember
## Papst Leo XIV. bedauert Ablehnung eines Weihnachtswaffenstillstands
[1][Papst Leo XIV.] hat in seiner Weihnachtsbotschaft einen starken
Friedensappell in die Welt gesendet. Vor Tausenden Gläubigen auf dem
Petersplatz in Rom rief er dazu auf, dass sich jeder einzelne für ein Ende
von Hass, Gewalt und Zwietracht sowie für Dialog, Friede und Versöhnung
einsetzen müsse.
Zum Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan nahm er insbesondere
die Menschen in den Blick, die weltweit unter den Folgen von Kriegen
leiden, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten. Als der Papst
pünktlich um 12.00 Uhr auf den Balkon des Petersdoms trat, brach unter den
Gläubigen, die im Regen ausharrten, Jubel aus. Kurz zuvor hatte er die
Menge schon vom Papamobil aus begrüßt. Rund 26.000 Menschen kamen nach
Vatikan-Angaben auf den Petersplatz, wie die Nachrichtenagentur Ansa
berichtete.
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte der Papst: „Möge das Dröhnen der
Waffen verstummen und mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das
Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen
ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen.“ Er formulierte
damit auch eine Hoffnung, die angesichts seiner vorherigen Äußerungen auch
als Appell an Russland verstanden werden kann.
An Heiligabend hatten Medien den Papst mit einer Äußerung zitiert, wonach
ihn traurig gestimmt habe, dass Russland einen Weihnachtswaffenstillstand
abgelehnt hat. Der Papst rief dabei auch zu einer 24-stündigen Waffenruhe
für alle Kriege in der Welt an Weihnachten auf. (dpa)
## Ukraine meldet Angriff auf russische Ölraffinierie Nowoschachtinsk
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Ölraffinerie
Nowoschachtinsk in der russischen Region Rostow angegriffen. Dabei seien
westliche Storm-Shadow-Marschflugkörpern eingesetzt und mehrere Explosionen
ausgelöst worden, teilt der Generalstab auf Telegram mit. Die Raffinerie
sei einer der größten Lieferanten von Ölprodukten in Südrussland und an der
Versorgung der russischen Truppen beteiligt. (rtr)
## Russland greift auch an Weihnachten ukrainische Energieinfrastruktur an
Russland hat die Ukraine auch an Weihnachten mit [2][Luftangriffen auf die
Energieinfrastruktur] überzogen und Tod und Zerstörung über das Land
gebracht. In der Region Odessa am Schwarzen Meer meldeten die Behörden nach
russischen Drohnenangriffen einen Toten und zwei Verletzte. An der Hafen-
und Energieinfrastruktur gebe es Schäden. Im Gebiet Charkiw nahe der
russischen Grenze gab es bei Angriffen Behörden zufolge einen Toten und 15
Verletzte. Im Gebiet Tschernihiw starben zwei Menschen bei einem
Drohnenangriff an Heiligabend.
„Das Gebiet Tschernihiw erlebte Weihnachten unter Beschuss. Leider starben
zwei Menschen. Zwei weitere wurden verletzt“, teilten die Behörden am
Morgen mit. Das ukrainische Energieministerium informierte über zahlreiche
Notabschaltungen und Stromausfälle im Land nach den russischen Angriffen.
Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr griff Russland in der vergangenen
Nacht mit 131 Drohnen an, 106 davon seien unschädlich gemacht worden. Es
habe 22 Einschläge von Drohnen an 15 Stellen im Land gegeben. Die
ukrainische Führung wirft Moskau Terror an Weihnachten vor. Wegen der
Ausfälle von Strom und Heizung jetzt in der kalten Jahreszeit ist die Lage
für viele Menschen in dem Land besonders bedrohlich. (dpa)
## Polnische Kampfjets fangen über der Ostsee russischen Aufklärer ab
Polnische Kampfjets fangen nach Angaben der Armee des Landes über der
Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug ab. Zudem seien in der Nacht
Objekte aus Richtung Belarus in den polnischen Luftraum eingedrungen. Dabei
habe es sich höchstwahrscheinlich um Schmuggler-Ballons gehandelt. Ein Teil
des Luftraums über der Woiwodschaft Podlachien sei daraufhin vorübergehend
für den zivilen Verkehr gesperrt worden. (rtr)
## Peskow: Prüfung der Vorschläge aus den USA dauert an
In Russland hält die Prüfung [3][der Vorschläge zur Beendigung des Krieges]
an. Dies erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, der bereits am Mittwoch
erklärte, die vom Sondergesandten Kirill Dmitrijew aus den USA nach Moskau
gebrachten Dokumente würden bewertet. Peskow weist darauf hin, dass
Präsident Wladimir Putin dem US-Präsidenten Donald Trump Weihnachtsgrüße
übersandt habe. Putin werde aber am Donnerstag nicht mit Trump
telefonieren. Auch sei ein solches Gespräch derzeit nicht terminiert.
(rtr)
## Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Hafenstadt Temrjuk
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Hafenstadt Temrjuk in der
Region Krasnodar im Süden Russlands sind Tanks mit Erdölprodukten in Brand
geraten. Wie die Behörden mitteilten, erfasste das Feuer in der Stadt auf
der Halbinsel Taman eine Fläche von 2.000 Quadratmetern. Dutzende Kräfte
der Feuerwehr und des Zivilschutzes waren demnach im Einsatz, um den Brand
zu löschen. Schon in der Nacht zum 5. Dezember war der Hafen der Stadt am
Asowschen Meer Ziel eines Drohnenangriffs gewesen.
Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter
Beschuss. [4][Ziel ist es, nicht nur den Nachschub für die russischen
Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stören. Kiew will durch
die Treffer auch die für Russlands Krieg wichtigen Erlöse aus dem Ölverkauf
schmälern].
Eine Gasverarbeitungsanlage in der Region Orenburg sei ebenfalls
attackiert worden, erklärte ein Vertreter des Inlandsgeheimdienstes SBU
der Nachrichtenagentur Reuters. Jeder dieser Schläge treffe den russischen
Haushalt, reduziere die Deviseneinnahmen und erschwere die Logistik und die
Treibstoffversorgung der Armee.
Moskaus Verteidigungsministerium meldete, dass die russische Flugabwehr in
der Nacht 141 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe. Betroffen
war vor allem die Region Brjansk nahe der ukrainischen Grenze. Auch in der
russischen Hauptstadt Moskau berichtete Bürgermeister Sergej Sobjanin von
mehreren abgeschossenen Drohnen. Es seien keine Schäden gemeldet worden. An
zwei der vier großen Flughäfen der Hauptstadt wurde der Betrieb nach
Angaben der russischen Zivilluftfahrtbehörde zeitweise eingeschränkt.
(dpa/rtr)
## Russische Langstreckenbomber über neutralen Gewässern der Barentsee
Russische strategische Langstreckenbomber vom Typ Tu-95MS absolvieren
einen planmäßigen Flug über den neutralen Gewässern der Barentssee und des
Europäischen Nordmeers. Dies teilt das Verteidigungsministerium in Moskau
mit. Auf bestimmten Abschnitten der Route seien die Raketenträger von
Kampfjets ausländischer Staaten begleitet worden. Um welche Länder es sich
dabei handelt, wurde nicht mitgeteilt. (rtr)
## Putin schreibt Neujahrsbrief an Nordkoreas Machthaber
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Neujahrsbrief an
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die enge Verbindung zwischen beiden
Ländern gepriesen. In seinem vergangene Woche eingetroffenen Brief habe
Putin [5][die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Moskaus Offensive
gegen die Ukraine] gelobt, berichtete die nordkoreanische
Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Der „heldenhafte Einsatz“ der
nordkoreanischen Soldaten habe „die unbesiegbare Freundschaft“ zwischen
beiden Ländern „eindeutig bewiesen“.
Konkret nannte Putin demnach die „Kämpfe zur Befreiung der Region Kursk von
den Besatzern und die anschließenden Aktivitäten koreanischer Ingenieure
auf russischem Boden“.
Nach Erkenntnissen südkoreanischer und westlicher Geheimdienste hatte
Nordkorea im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland
entsandt, die vor allem in der Grenzregion Kursk eingesetzt wurden. Demnach
kamen dabei auch Artilleriegeschosse, Raketen und
Langstreckenraketensysteme zum Einsatz. Nordkorea bestätigte im April
erstmals, Soldaten nach Russland geschickt zu haben.
In seinem Neujahrsschreiben an Kim kam Putin laut KCNA auch auf das
zwischen beiden Ländern bestehende Verteidigungsabkommen zu sprechen. Die
Bestimmungen des „historischen Vertrags über eine umfassende strategische
Partnerschaft“ seien dank „unserer gemeinsamen Anstrengungen“ erfüllt
worden, schrieb Putin demnach. Starke Beziehungen zwischen Pjöngjang und
Moskau würden „zur Schaffung einer gerechten Ordnung in der multipolaren
Welt beitragen“.
Pjöngjang ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus bei dessen
Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im vergangenen Jahr schlossen Nordkorea
und Russland bei einem Besuch Putins in Pjöngjang ein
Verteidigungsabkommen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung
enthält. (afp)
25 Dec 2025
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