# taz.de -- Bundeswehr startet mit Wehrerfassung: Erste Fragebögen kommen ab Mitte Januar
       
       > Nach der Billigung durch die Bundesländer kann das neue Wehrdienstgesetz
       > in Kraft treten. Bereits im Januar sollen die ersten Fragebögen
       > rausgehen.
       
 (IMG) Bild: Ab Mitte Januar kommen Fragebögen für neuen Wehrdienst
       
       epd/rtr | Die ersten frisch 18-Jährigen werden schon im Januar die
       Fragebögen zur Wehrerfassung erhalten. Wie das
       Bundesverteidigungsministerium am Freitagabend mitteilte, sollen Mitte
       Januar die ersten Briefe an diejenigen versendet werden, die seit Anfang
       Januar volljährig geworden sind. Das Ausfüllen des Fragebogens, mit dem
       [1][die Bereitschaft für den Dienst in der Bundeswehr] abgefragt wird, ist
       für junge Männer nach dem am Freitag auch vom Bundesrat gebilligten neuen
       Wehrdienst-Gesetz verpflichtend, der Dienst selbst bleibt freiwillig.
       
       Frauen, die im nächsten Jahr 18 Jahre alt werden, werden ebenfalls
       angeschrieben. Sie müssen den Fragebogen aber nicht ausfüllen. Die
       Schreiben werden den Angaben zufolge auch über andere Freiwilligendienste
       informieren.
       
       ## Interesse für die Bundeswehr wird in Skala eingetragen
       
       Die Briefe werden nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen QR-Code
       enthalten, der eingescannt zu dem Online-Fragebogen führt. Die
       Angeschriebenen müssen dort binnen eines Monats zwölf Fragen zur Schul- und
       etwaigen Berufsausbildung sowie zu Größe, Gewicht und geschätztem
       Fitnesslevel machen.
       
       [2][Die Bereitschaft, zur Bundeswehr zu gehen,] wird anhand einer Skala
       abgefragt – von 0 für „kein Interesse“ bis 10 für besonders großes
       Interesse. Gefragt wird auch, ob es eine bevorzugte Gattung gibt, also etwa
       Heer, Marine oder Luftwaffe, und wie lang man sich den Dienst für die
       Bundeswehr vorstellen kann.
       
       Ziel des neuen Wehrdienstes ist es, mehr Soldatinnen und Soldaten für die
       Bundeswehr zu rekrutieren. Der Dienst bleibt zunächst freiwillig, auch wenn
       die Beantwortung des Bogens verpflichtend ist. Wer nicht antwortet,
       riskiert ein Bußgeld. Verpflichtend wird für junge Männer künftig auch
       wieder die Musterung sein.
       
       ## Bundeswehr wächst 2025 um rund 3000 Soldaten
       
       Die Bundeswehr ⁠hat im laufenden Jahr rund 25.000 neue Soldatinnen und
       Soldaten eingestellt. Damit sei die Bundeswehr wieder gewachsen, teilte das
       Verteidigungsministerium am Freitag mit. Der Personalbestand der Truppe lag
       zum 18. Dezember bei 184.200 und damit etwa ⁠3000 höher ‍als vor einem
       Jahr. Zu berücksichtigen ist, dass ⁠die Armee vor allem aus Altersgründen
       jährlich um die 20.000 Soldaten verliert. 2025 habe es insgesamt rund
       53.000 Bewerbungen gegeben. Wesentlicher Treiber des Personalzuwachses war
       der bisherige, kurzzeitige Freiwilligendienst. Auf diesen entfielen 17.000
       Bewerbungen und 12.200 Einstellungen, was rund der Hälfte aller neu
       eingestellten Kräfte entspricht.
       
       Am ⁠Freitag hatte auch der Bundesrat nach dem Bundestag das neue
       Wehrdienstgesetz beschlossen, das nun Anfang 2026 in ⁠Kraft treten kann.
       Vor allem mit dem darin verankerten attraktiveren Freiwilligendienst soll
       die Bundeswehr angesichts der russischen Bedrohung ‍in den ⁠kommenden zehn
       Jahren um ‌45 Prozent wachsen. 2026 will die Bundeswehr 20.000 Freiwillige
       gewinnen, [3][die Zahl soll dann Jahr für Jahr wachsen]. Dann sollen –
       ‌inklusive 200.000 Reservisten – mindestens 460.000 Männer und Frauen unter
       Waffen stehen.
       
       20 Dec 2025
       
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