# taz.de -- Wettrennen um High-Tech: USA wollen Chip-Export nach China erlauben
> Das US-Unternehmen Nvidia soll besonders leistungsfähige Chips nach China
> exportieren dürfen. Gleichzeitig gehen die USA gegen Schmuggler vor.
(IMG) Bild: Dürfen jetzt doch nach China exportiert werden: leistungsfähige Computerchips der US-Firma Nvidia
rtr | US-Präsident Donald Trump will den umstrittenen Export des KI-Chips
H200 von Nvidia nach China genehmigen, knüpft dies jedoch an eine Abgabe
von 25 Prozent. Zugleich gehen die US-Behörden gegen den illegalen
Schmuggel solcher Technologie vor.
So wurden zwei chinesische Staatsbürger wegen des Vorwurfs verhaftet,
Nvidia-Chips der Typen H100 und H200 nach China geschmuggelt zu haben, wie
das US-Justizministerium am Montag mitteilte.
Die Genehmigung für den legalen Export gelte für zugelassene Kunden und
unter Bedingungen, die eine weiterhin starke nationale Sicherheit
gewährleisteten, teilte Trump auf den Online-Plattformen X und Truth Social
mit. Das US-Handelsministerium arbeite die Details aus.
Nvidia erklärte, das Angebot für zugelassene kommerzielle Kunden schaffe
ein wohlüberlegtes Gleichgewicht. Trump zufolge soll der gleiche Ansatz
auch für AMD, Intel und andere US-Unternehmen gelten.
## Exporterlaubnis gilt als Kompromiss
Den Ermittlern zufolge sollen die beiden verhafteten Männer Teil eines
Schmugglernetzwerks sein, das die nationale Sicherheit der USA bedrohe. Die
Beschuldigten sollen die Chips über Strohmänner und Zwischenhändler
beschafft und falsch deklariert haben, um die US-Exportkontrollen zu
umgehen. Das Netzwerk soll mindestens seit November 2023 aktiv gewesen
sein.
Dem Justizministerium zufolge hat sich im Oktober bereits ein anderer Mann
im Zusammenhang mit dem Schema schuldig bekannt. Nvidia teilte mit, man
werde weiterhin mit der Regierung zusammenarbeiten, um Schmuggel auf dem
Sekundärmarkt zu verhindern.
Der Schritt der Regierung gilt früheren Insider-Angaben zufolge als
Kompromiss. Er ist ein Mittelweg zwischen der Lieferung von Nvidias
neuesten Blackwell-Chips nach China, die Trump nicht genehmigen will, und
einem vollständigen Stopp von US-Chip-Exporten. Ein solcher würde nach
Einschätzung von Regierungsvertretern die Bemühungen des chinesischen
Unternehmens Huawei stärken, [1][eigene KI-Chips in China] zu verkaufen.
Kritiker erklärten indes, der Verkauf fortschrittlicher KI-Chips könnte
[2][Pekings Militär stärken]. Einem Bericht der Denkfabrik Institute for
Progress zufolge wäre der H200 fast sechsmal so leistungsfähig wie der H20.
Dies ist der fortschrittlichste KI-Halbleiter, dessen Export nach China
bislang zulässig ist. Der Export des H200 würde es chinesischen KI-Laboren
ermöglichen, Supercomputer zu bauen, deren Leistung mit der [3][ihrer
besten amerikanischen Pendants vergleichbar] wäre, hieß es in dem Bericht
weiter.
Die US-Beschränkungen waren ursprünglich mit der Begründung erlassen
worden, den technologischen Fortschritt Chinas zu bremsen. Das Land
verfügte im Handelsstreit mit den USA durch [4][seine marktbeherrschende
Stellung bei Seltenen Erden] jedoch über ein Druckmittel. China hatte im
Oktober Exportkontrollen für den Rohstoff angekündigt, woraufhin Trump
zusätzliche Zölle für Waren aus China von einhundert Prozent angedroht
hatte. Später gingen die Länder aufeinander zu. Beobachter hatten sich
gefragt, mit welchen Zusagen die USA China umgestimmt hätten.
9 Dec 2025
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