# taz.de -- Erdbeben in Japan: Warnungen vor Tsunamis und Evakuierungen
       
       > Ein Beben der Stärke 7,6 erschüttert Japan. Einige Regionen wurden
       > evakuiert. Die japanische Wetterbehörde erwartet bis zu drei Meter hohe
       > Wellen.
       
 (IMG) Bild: Tsunami-Warnung für Japan: Dieses mit einem Mobiltelefon aufgenommene Foto zeigt die Erdbebeninformationen auf einem Bildschirm
       
       rtr | Nach einem schweren Erdbeben vor der Pazifikküste Japans ist eine
       Tsunami-Warnung für den Nordosten des Landes ausgegeben worden. Es könnten
       bis zu drei Meter hohe Wellen auf die Küste treffen, teilte die japanische
       Wetterbehörde (JMA) am Montag mit. Das Beben hatte demnach eine Stärke von
       7,6 und ereignete sich um 23.15 Uhr Ortszeit (15.15 Uhr MEZ).
       
       In einigen Regionen wurden Evakuierungen angeordnet. Tohoku Electric Power
       zufolge fiel in der Strom in Tausenden Haushalten in der Präfektur Aomori
       aus. Die East Japan Railway setzte teilweise den Zugverkehr aus. Die
       Regierung in Tokio erklärte in einer ersten Stellungnahme, man sei dabei,
       sich einen Überblick zu verschaffen.
       
       Das Epizentrum des Bebens lag 80 Kilometer vor der Küste von Aomori in
       einer Tiefe von 50 Kilometern und damit etwa im Osten der Tsugaru-Straße,
       die die Hauptinseln Honshu und Hokkaido trennt. Die Warnung des JMA galt
       zunächst für die Präfekturen Hokkaido, Aomori und Iwate. Die ersten
       verzeichneten Wellen waren JMA zufolge bis zu 50 Zentimeter hoch. Das
       Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) erklärte, etwaige Wellen eine
       [1][Bedrohung für Küsten in einer Entfernung von bis zu 1000 Kilometern]
       darstellen. Später gab das Zentrum bekannt, Russland, Guam und die
       Philippinen dürften mit Wellen von weniger als 30 Zentimetern rechnen.
       
       ## Keine Unregelmäßigkeiten bei japanischen AKWs
       
       Erste Überprüfungen von japanischen Atomkraftwerken ergaben den Betreibern
       zufolge keine Besonderheiten. So teilte Tohoku Electric Power mit, am AKW
       Onagawa gebe es keine Unregelmäßigkeiten. Auch das Kraftwerk Tomari laufe
       normal, meldete Hokkaido Electric Power.
       
       [2][Am 11. März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 die Region vor der
       Nordostküste Japans erschüttert.] Das Epizentrum lag vor der Halbinsel
       Oshika und damit weiter südlich als das jüngste. Das Beben löste einen
       Tsunami aus, der entlang der Küste schwere Schäden verursachte, darunter
       auch im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi. Die Wellen erreichten an der
       Anlage eine Höhe von etwa 14 Metern. Dies führte zum Ausfall der
       Kühlsysteme und zu einer Kernschmelze in drei der sechs Reaktoren. Etwa
       80.000 Anwohner mussten evakuiert werden. Insgesamt starben durch das
       Erdbeben und die Flutwellen fast 20.000 Menschen.
       
       8 Dec 2025
       
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