# taz.de -- +++ Erdbeben im Pazifik +++: Häfen geschlossen, Evakuierungen angeordnet
       
       > Hawaii schließt nach dem Erdbeben der Stärke 8,8 Häfen. Russland meldet
       > Überschwemmungen. Japan spricht Evakuierungsempfehlung für 900.000
       > Menschen aus.
       
 (IMG) Bild: Ein Mann beobachtet nach dem starken Erdbeben im Pazifik am 30. Juli das Meer in der Präfektur Fukushima
       
       ## Japan und Hawaii stufen Tsunamigefahr herunter
       
       Japan und der US-Staat Hawaii haben ihre Gefahrenmeldungen wegen eines
       möglichen Tsunamis herabgestuft. Der japanische Wetterdienst stufte seine
       Tsunamiwarnung für die Pazifikküste südlich von Fukushima am Mittwoch auf
       einen Tsunamihinweis herab. Für Gebiete weiter nördlich blieb die
       Tsunamiwarnung in Kraft.
       
       Auch auf Hawaii sprachen die Behörden nur noch von einem Tsunamihinweis.
       Dies bedeute, dass mit starken Strömungen und gefährlichen Wellen sowie
       Überschwemmungen an Stränden oder in Häfen zu rechnen sei, erklärten sie.
       (ap)
       
       ## Japanerin verunglückt tödlich nach Sturz von Klippe
       
       Nach einer Tsunami-Warnung infolge des starken Erdbebens vor der russischen
       Halbinsel Kamtschatka ist in Japan eine Frau mit ihrem Auto von einer
       Klippe gestürzt und gestorben.
       
       Wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten, soll
       die 58-Jährige in der Präfektur Mie zuvor eine Nachricht an ihre Familie
       geschickt haben, dass sie sich angesichts der Tsunami-Warnung auf den Weg
       in höher gelegene Gebiete machen würde. Vermutlich habe sie dabei das
       Lenkrad falsch bedient, hieß es. Das Auto sei etwa 20 Meter in die Tiefe
       gestürzt, hieß es. Die Frau starb im Krankenhaus. (dpa)
       
       ## Tsunami-Warnung für Galápagos und Küsten Lateinamerikas
       
       Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben
       auch mehrere Länder Lateinamerikas vor möglichen Tsunami-Wellen gewarnt.
       
       In Mexiko rief das Tsunami-Warnzentrum der Marine die Bevölkerung dazu auf,
       den Stränden an der Pazifikküste fernzubleiben. Boote und Schiffe sollten
       nicht auslaufen. Es seien Flutwellen von 30 Zentimetern bis einem Meter
       Höhe möglich.
       
       Einen ähnlichen Hinweis gaben die Behörden im benachbarten Guatemala
       heraus. Die Gefahr sei jedoch als niedrig einzuschätzen, teilte das
       Seismologische Institut des mittelamerikanischen Landes (INSIVUMEH) auf der
       Plattform X mit.
       
       In Ecuador warnten die Behörden, dass Flutwellen die berühmte
       Galápagos-Inselgruppe erreichen könnten. Der Archipel, der wegen seiner
       einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zum Unesco-Welterbe zählt, liegt rund
       1.000 Kilometer vor der Küste des südamerikanischen Landes. Die Menschen
       sollten Strände und Häfen meiden, der Schiffsverkehr solle eingestellt
       werden, teilte die Regierung mit.
       
       Für weite Teile der Küsten Perus und des benachbarten Chiles galten
       ebenfalls Tsunami-Warnungen. Der chilenische Katastrophenschutz teilte mit,
       es seien Flutwellen von einem bis drei Metern Höhe möglich. In mehreren
       Küstengebieten würden Evakuierungen vorbereitet, hieß es in
       Medienberichten. Schulen sollen vielerorts sicherheitshalber geschlossen
       bleiben. (dpa)
       
       ## Neuseeland warnt vor starken Strömungen
       
       Auch in Neuseeland warnen die Behörden nach dem schweren Erdbeben vor der
       russischen Halbinsel Kamtschatka vor starken Strömungen und
       unvorhersehbaren Wellenbewegungen. Die Warnung gelte für sämtliche
       Küstenregionen, teilte die neuseeländische Katastrophenschutzbehörde Nema
       mit.
       
       „Starke Strömungen und plötzliche Wasserbewegungen können Menschen
       verletzen oder sogar in Lebensgefahr bringen“, hieß es. „Es besteht eine
       Gefahr für Schwimmer, Surfer, Angler und alle Personen, die sich im oder am
       Wasser in Ufernähe aufhalten.“ Nema rief die Bevölkerung dazu auf, sich von
       Stränden, Häfen, Flussmündungen und Meeresbuchten fernzuhalten.
       
       Die ersten Auswirkungen des Tsunamis könnten den Inselstaat demnach gegen
       Mitternacht (Ortszeit/14.00 Uhr MESZ) erreichen. (dpa)
       
       ## Japan registriert über einen Meter hohe Flutwelle
       
       Nach dem Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ist an Japans
       Pazifikküste inzwischen eine mehr als einen Meter hohe Flutwelle
       eingetroffen. In einem Hafen der nordöstlichen Präfektur Iwate sei eine
       1,30 Meter hohe Welle registriert worden, berichteten lokale Medien. An der
       Küste anderer Präfekturen wurden Flutwellen von bis zu 80 Zentimetern
       beobachtet. Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen
       Tsunami ausgegeben. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen
       auf.
       
       Japans nationale meteorologische Behörde rief die Menschen auf, sich in
       höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Sie sollten
       trotz der enormen Sommerhitze dort auch vorerst bleiben. In dem
       fernöstlichen Inselreich wurde heute in Tamba in der Präfektur Hyogo eine
       Rekordtemperatur von 41,2 Grad Celsius gemessen, wie die Wetterbehörde
       weiter mitteilte.
       
       Die Tsunami-Warnung könne noch einen Tag oder sogar länger in Kraft
       bleiben, hieß es. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gab es bislang
       weder Berichte über Opfer noch über Schäden. Auch in Atomkraftwerken gebe
       keine Unregelmäßigkeiten. Die Regierung hatte zuvor einen Krisenstab
       eingerichtet. (dpa)
       
       ## 1,80 Meter hohe Tsunami-Welle im US-Außengebiet Midway
       
       Auf den Midway-Inseln im Pazifik sind Tsunami-Wellen von bis zu 1,80 Metern
       Höhe gemessen worden. Wie hoch die Wellen auf dem etwa 2.400 Kilometer
       entfernten Hawaii sein werden, lasse sich noch nicht sagen, erklärte der
       dortige Gouverneur Josh Green am Dienstag (Ortszeit). Ein Tsunami dieser
       Größe entspreche etwa einer Brandungswelle von 90 Zentimetern. Die
       Midway-Inseln liegen etwa in der Mitte zwischen Kalifornien und Japan und
       sind ein US-Außengebiet.
       
       Nach einem Beben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben viele
       Staaten am nördlichen Pazifik Tsunami-Warnungen herausgegeben. Das Beben
       hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 8,8 und war damit
       das weltweit heftigste seit dem Erdbeben vom März 2011.
       
       Green sagte, eine Tsunami-Welle auf Hawaii könne Bäume umstürzen. Autos
       wegdrücken und Zäune umreißen. Die Menschen sollten deshalb besser nicht an
       die Küste gehen. „Der Aufprall erfolgt mit großer Geschwindigkeit“, sagte
       Green. „Menschen können bei der Wucht einer solchen Welle leicht
       ertrinken.“ Hubschrauber und Hochwasserfahrzeuge seien einsatzbereit, falls
       Menschen gerettet werden müssen. „Aber bitte bringen Sie sich nicht in
       Gefahr“, mahnte er. (ap)
       
       ## Überschwemmungen nach Erdbeben vor Russlands Küste
       
       Infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ist
       es im Norden der Inselgruppe Kurilen zu Überschwemmungen gekommen. Es habe
       vier Tsunami-Wellen gegeben, sagte Alexander Owsjannikow, Verwaltungschef
       im Kreis Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir. Die Tsunami-Warnung
       bestehe weiterhin.
       
       Nach Angaben des Zivilschutzes wurden der Hafen der Stadt Sewero-Kurilsk
       und ein Fischereiunternehmen dort teilweise überflutet. Die Bevölkerung sei
       evakuiert worden, darunter auch 60 Urlauber. Die Niederlassung der
       Russischen Akademie der Wissenschaften von Kamtschatka veröffentlichte ein
       mit einer Drohne aufgenommenes Video von der Insel Paramuschir. Darauf sind
       die Überflutungen zu sehen. (dpa)
       
       ## Schulen auf Philippinen teilweise geschlossen
       
       Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben
       die Philippinen teilweise Schulen geschlossen. Kinder, deren Unterricht in
       Küstennähe stattfand, seien in drei südlichen Provinzen nach Hause
       geschickt worden, berichtete der Sender GMA unter Berufung auf die
       Behörden. Die Anweisung betreffe alle Schulen, ob privat oder staatlich,
       von der Grundschule bis zur Hochschule, hieß es.
       
       Auch Strandresorts und Regierungsbüros in der Nähe von tsunamigefährdeten
       Gebieten wurden vorübergehend geschlossen. In dem südostasiatischen
       Inselstaat wurden in mehreren Provinzen Wellen von weniger als einem Meter
       Höhe erwartet, die aber längere Zeit anhalten könnten. (dpa)
       
       ## Russische Behörden rufen Notstand für Inselgruppe aus
       
       Nach einem Erdbeben der Stärke 8,8 haben die Behörden in der fernöstlichen
       russischen Region Sachalin für eine betroffene Inselgruppe im Pazifik den
       Notstand ausgerufen. „Im Bezirk Nordkurilen, wo sich heute ein Erdbeben und
       ein Tsunami ereignet haben, wurde der Notstand ausgerufen“, erklärte die
       Regierung von Sachalin am Mittwoch. Auf den nördlichen Kurilen hatten
       Tsunami-Wellen Gebäude beschädigt und Überschwemmungen verursacht.
       
       Der Bürgermeister des Bezirks Nordkurilen Alexander Owsjannikow sagte bei
       einem Krisentreffen, dass alle Menschen von den betroffenen Inseln
       evakuiert worden seien. Es habe genügend Zeit für die Evakuierung gegeben,
       die Menschen seien „in ein vor dem Tsunami geschütztes Gebiet“ gebracht
       worden.
       
       Die russische Katastrophenschutzbehörde hatte zuvor mitgeteilt, ein Tsunami
       habe die Hafenstadt Sewero-Kurilsk getroffen und überflutet. 2000 Einwohner
       seien in Sicherheit gebracht worden. (afp)
       
       ## Arbeiter in Fukushima bringen sich in Sicherheit
       
       Nach dem Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben sich die
       Arbeiter auf dem Gelände des bei einem Tsunami 2011 beschädigten
       Kernkraftwerks Fukushima in Sicherheit gebracht. Die etwa 4.000
       Beschäftigten hätten sich auf höher gelegenes Gelände in dem Komplex
       zurückgezogen und überwachten die Sicherheit der Anlage aus der Ferne,
       teilte der Kraftwerksbetreiber Tepco am Mittwoch mit. Die Einleitung von
       aufbereitetem radioaktiven Wasser ins Meer sei sicherheitshalber gestoppt
       worden.
       
       Das Kernkraftwerk Fukushima war nach einem Erdbeben und einem [1][Tsunami
       2011] havariert, weil wichtige Kühlsysteme zerstört wurden. Dadurch
       schmolzen drei Reaktoren des Kraftwerks und große Mengen an Strahlung
       traten aus. Unter anderem wurden mehr als 1,3 Millionen Tonnen Kühlwasser
       verseucht, das derzeit in Tanks auf dem Kraftwerksgelände gelagert wird. Es
       wird so behandelt, dass es nur noch leicht radioaktiv ist, auf Werte
       verdünnt, die unterhalb internationaler Richtwerte liegen und seit knapp
       zwei Jahren allmählich in den Pazifik abgelassen. (ap)
       
       ## Häfen von Hawaii geschlossen
       
       Infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka
       sind die Häfen der US-Pazifikinsel Hawaii geschlossen worden. Die
       Küstenwache wies Handelsschiffe, die Häfen ansteuern wollten, an, vor der
       Küste zu bleiben. Auf Hawaii, wo es gerade Abend ist, gibt es aktuell eine
       Tsunami-Warnung. Das lokale Fernsehen zeigte Live-Cams von Stränden, um
       mögliche Bewegungen zu beobachten. (ap)
       
       ## China warnt vor Tsunami-Wellen an der Küste von Schanghai
       
       Nach dem Seebeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben auch die
       chinesischen Behörden eine Tsunami-Warnung herausgegeben. In den
       [2][Provinzen Schanghai] und Zhejiang am Ostchinesischen Meer sei mit einer
       bis zu einem Meter hohen Tsunami-Welle zu rechnen, teilte das
       Tsunami-Warnzentrum des Ministeriums für Bodenschätze am Mittwoch mit. Für
       die beiden Provinzen bestand bereits eine Taifunwarnung. Es wurde erwartet,
       dass der Wirbelsturm „CoMay“ im Laufe des Tages in Zhejiang auf das
       Festland trifft. (ap)
       
       ## Japan: 900.000 Menschen sollen Schutz suchen
       
       Nach dem schweren Beben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat die
       japanische Feuerwehr- und Katastrophenschutzbehörde eine
       Evakuierungsempfehlung für mehr als 900.000 Bewohner ausgesprochen. Rund
       133 Gemeinden entlang der japanischen Pazifikküste von Hokkaido bis Okinawa
       waren davon betroffen. Dies erfolgte als Reaktion auf eine Tsunami-Warnung
       des meteorologischen Dienstes. Wie viele Menschen tatsächlich Schutz
       gesucht haben, war zunächst unklar. Berichte über Verletzte oder Schäden
       lagen in Japan zunächst nicht vor. Erste Tsunami-Wellen, die auf die
       japanische Küste trafen, erreichten eine Höhe von bis zu 60 Zentimetern.
       (ap)
       
       30 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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