# taz.de -- Mietenprotest zeigt Wirkung: Vonovia nimmt Mieterhöhungen zurück
       
       > Nach einer Linken-Mieterversammlung im Westend und einem Protestbrief
       > reagiert der Konzern: Die rechtswidrigen Mieterhöhungen werden
       > zurückgezogen.
       
 (IMG) Bild: Der Kampf gegen Vonovia ist erst zuende, wenn er zuende ist
       
       Auf der von der Linken organisierten [1][Mieter:innenversammlung im
       Westend] Mitte Oktober stellte sich heraus, dass Vonovia, Vermieter der
       kleinen Wohnsiedlung östlich der Reichsstraße, seine Mieterhöhungsverlangen
       offensichtlich rechtswidrig begründet hatte. Die anwesenden Expert:innen
       aus Partei und Mieterschutzbund rieten zum Widerspruch.
       
       Denn Mieterhöhungen mit den [2][erfundenen und im Mietspiegel nicht
       vorhandenen Merkmalen einer guten ÖPNV-Anbindung und Nahversorgung] zu
       begründen, wie es Vonovia seit einem Jahr in zehntausenden Fällen getan
       hat, ist rechtswidrig. Verschiedene Amts- und zuletzt das Landgericht
       ließen daran keinen Zweifel. Nur: Ihre Rechte müssen alle Mieter:innen
       selbst durchsetzen. Geeinigt wurde sich zudem auf einen gemeinsamen
       Protestbrief an den Konzern mit der Aufforderung der Rücknahme aller
       Mieterhöhungen.
       
       Nun scheintd er Konzern erstmals von seinen derart begründeten
       Mieterhöhungen abzurücken. In einem der taz vorliegenden Brief an einen
       Mieter der Siedlung heißt es, Vonovia habe aufgrund vieler Rückmeldungen
       „entscheiden, dass wir die rechtliche Klärung der beiden Merkmale
       ‚überdurchschnittliche ÖPNV-Anbindung‘ und ‚überdurchschnittliche
       Nahversorgung‘ nicht durch alle Instanzen abwarten, sondern unsere
       Mieterhöhungsbegehren darauf nicht weiter stützen“. Ausgesprochene
       Mieterhöhungen seien „als gegenstandslos zu betrachten“.
       
       In einem Statement an die taz, teilte Vonovia mit: „Da, wo die
       Mieterhöhungsbegehren akzeptiert worden sind, gibt es keinen Spielraum mehr
       für Veränderungen.“
       
       ## Forderung nach genereller Rücknahme
       
       Die Linken-Spitzenkandidatin Elif Eralp und der mietenpolitische Sprecher
       der Linksfraktion Niklas Schenker, die beide auf der Versammlung anwesend
       waren, erklärten gegenüber der taz: „Nachdem Vonovia vor Gericht eine
       Klatsche nach der anderen erlitten hat, stellen sie ihre Abzockmasche
       endlich ein. Das ist ein guter Erfolg, auch der Mieter:innen, die sich seit
       vielen Monaten gegen Vonovia wehren.“ Sie fordern: „Vonovia muss alle
       Mieterhöhungen zurücknehmen.“
       
       Organisierte Mieter:innen aus anderen Vonovia-Siedlungen forderten in
       einem Statement des Berliner Bündnisses gegen Vonovia & Co am Mittwoch:
       Vonovia müsse „das Ausmaß der illegalen Mieterhöhungen offenlegen und alle
       betroffenen Mieter:innen informieren“, heißt es. Bündnis-Sprecherin Ruth
       Carcassonne von der Mieterinitiative Mariendorf-Ost sagt: „Vonovia darf
       keinen einzigen Euro aus diesem Rechtsbruch behalten.“
       
       Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Textes hieß es,
       Mieterhöhungen seien auch für jene Mieter:innen zurückgenommen worden,
       die bereits zugestimmt hatten. Das ist laut Vonovia nicht der Fall.
       
       3 Dec 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Peter
       
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