# taz.de -- Designierte Berlin-SPD-Chefin: Land mit König
       
       > Die Berliner SPD hat wieder eine Doppelspitze, Steffen Krach hat sich
       > Bettina König ausgeguckt. Die Reinickendorferin verspricht eine „klare
       > Sprache“.
       
 (IMG) Bild: Steffen Krach und Bettina König am Abend des 1. Dezember 2025 zu ihrer Nominierung als neue SPD-Parteivorsitzende im Land Berlin
       
       dpa/taz | Bettina König soll gemeinsam mit Steffen Krach als Doppelspitze
       die Führung des Landesverbands übernehmen. Der Landesvorstand hat beide
       einstimmig als Doppelspitze für den Landesvorsitz nominiert, wie die Partei
       am Montagabend mitteilte. Die Wahl der beiden Vorsitzenden soll auf dem
       Landesparteitag am 8. und 9. Mai 2026 erfolgen.
       
       König ist seit 2016 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Die
       gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion sagte in einer kurzen
       Erklärung, es sei nicht ihr Plan gewesen, Parteivorsitzende zu werden. „In
       einer für die SPD Berlin schweren Situation habe ich gemeinsam mit Steffen
       Krach entschieden, diesen Schritt zu gehen“, so König. „Wir treten
       gemeinsam an, um unsere Partei zusammenzuführen und die SPD wieder zur
       stärksten Kraft in Berlin zu machen. Unsere Stadt braucht eine
       Sozialdemokratie, die anpackt, eine klare Sprache spricht, Probleme angeht
       und für Gerechtigkeit in unserer Stadt sorgt.“
       
       Krach ergänzte: „Wir stehen vor einem entscheidenden Wahljahr, nicht nur
       für die SPD, sondern für unsere Demokratie. Wir werden als SPD zeigen, dass
       wir unsere Stadt mutig weiterentwickeln und wieder sozialer, sauberer,
       sicherer und bezahlbarer machen können. Wir werden zeigen, dass es sich
       lohnt, für die Demokratie zu kämpfen und für eine freie, tolerante und
       weltoffene Metropole Berlin einzustehen.“
       
       Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass die 47-Jährige neben Krach
       nominiert worden sei. Offiziell bestätigt wurde das von der Partei zunächst
       nicht. Am Abend hieß es dann, als designierte Vorsitzende gehören König und
       Krach dem geschäftsführenden Landesvorstand an und arbeiten mit den
       stellvertretenden Landesvorsitzenden zusammen.
       
       ## Altes Doppel fühlte keinen Rückhalt
       
       [1][Die Landesvorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel hatten
       vorige Woche ihren Rückzug erklärt]. Sie begründeten dies mit mangelndem
       Rückhalt in der Partei. Der geschäftsführende Landesvorstand schlug
       daraufhin Krach, den Spitzenkandidaten für die Berlin-Wahl 2026, einstimmig
       als neuen Parteichef vor. Laut der Satzung der Partei könnte er den
       Landesverband allein führen – oder zusammen mit einer Frau.
       
       Nach einem Bericht des Tagesspiegels hat Krach selbst König vorgeschlagen,
       beide sollen sich aus Krachs Zeit als Wissenschaftsstaatssekretär unter
       Senatschef Michael Müller gut kennen. Die Zeitung berichtet, für das
       vakante Amt der Landeschefin habe sich auch die Sozialsenatorin und
       stellvertretende Landesvorsitzende Cansel Kiziltepe interessiert, die als
       Vertraute von Fraktionschef Raed Saleh gelte.
       
       König ist gebürtige Reinickendorferin. Sie hat an der Freien Universität
       Betriebswirtschaft studiert. Die Diplom-Kauffrau ist bei der
       Wiederholungswahl 2023 über die Bezirksliste in Reinickendorf wieder ins
       Landesparlament eingezogen.
       
       Vor zehn Tagen war sie vom Bezirksverband erneut auf Platz 1 der Liste für
       die Wahl im kommenden Jahr aufgestellt worden. Böcker-Giannini hatte auf
       Platz 3 kandidiert, diesen in einer Kampfkandidatur allerdings nicht
       bekommen. Am nächsten Tag erklärte sie ihren Rücktritt als
       Landesvorsitzende [2][und erhob später indirekt Vorwürfe gegen den
       Bezirksverband, der ihr als Vorsitzender nicht den Platz gegeben habe, der
       ihr zustehe.]
       
       Seit 2021 ist König stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Die Mutter von
       zwei Töchtern trat 2007 in die SPD ein. Sie engagierte sich insbesondere in
       den Arbeitsgemeinschaften für Arbeit (AfA) und im Gesundheitswesen (ASG),
       und hatte verschiedene Ämter inne, darunter ausbildungspolitische
       Sprecherin der Fraktion (2016-2021), stellvertretende Kreisvorsitzende der
       SPD Reinickendorf und seit 2022 als Beisitzerin im Landesvorstand der SPD
       Berlin.
       
       2 Dec 2025
       
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