# taz.de -- Referendum in der Schweiz: Schweizer lehnen Frauen-Dienstpflicht und Reichensteuer ab
       
       > Zwei Volksentscheide, zwei eindeutige Neins: Die Schweizer sprechen sich
       > gegen eine Wehrdienstpflicht auch für Frauen und eine
       > Klima-Erbschaftsteuer aus.
       
 (IMG) Bild: Die Initiative zu einer Klima-Erbschaftsteuer war von den Schweizer Jungsozialisten ausgegangen
       
       afp | [1][Die Schweizer] haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit
       deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der
       bisherigen [2][Wehrpflicht] und eine Klima-Erbschaftsteuer für den
       reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach
       Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der
       Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die
       Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.
       
       Der Schweizer Bundesrat und die Schweizer Bundesversammlung hatten die rund
       5,6 Millionen Wähler im Vorfeld dazu aufgerufen, gegen beide Initiativen zu
       stimmen. Sowohl Regierung als auch Parlamentsmehrheit hatten mit Gefahren
       für den Schweizer Wirtschaftsstandort argumentiert.
       
       Die Befürworter der Dienstpflicht hatten das Vorhaben eines sogenannten
       obligatorischen Bürgerdienstes für beide Geschlechter unter anderem mit der
       derzeitig herrschenden Ungleichbehandlung von Männern und Frauen begründet.
       Aktuell gilt in der Schweiz eine Wehr- oder Zivildienstpflicht
       ausschließlich für Männer. Wer keinen Dienst leistet, muss eine sogenannte
       Wehrpflichtersatzabgabe zahlen.
       
       Die Initiative zu einer Klima-Erbschaftsteuer war von den Schweizer
       Jungsozialisten (Jusos) ausgegangen, der Jugendorganisation der
       Sozialdemokratischen Partei (SP). Fällig geworden wäre in der gesamten
       Schweiz eine Steuer in Höhe von fünfzig Prozent auf [3][Nachlässe und
       Schenkungen] von Einzelpersonen in Höhe von mehr als 50 Millionen Franken.
       Die Einnahmen hätten Bund und Kantone in den Klimaschutz investieren
       müssen.
       
       30 Nov 2025
       
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