# taz.de -- Großbritannien und die EU: Gespräche über britischen Beitritt zu EU-Verteidigungsfonds gescheitert
       
       > Großbritannien kann nicht dem EU-Rüstungsprogramm Safe beitreten. Die
       > Verhandlungen scheitern, weil London die Teilnahme zu teuer ist.
       
 (IMG) Bild: Nach dem Brexit: Großbritannien hat Schwierigkeiten bei der Wiederannährung an Brüssel
       
       afp | Großbritannien hat sich „enttäuscht“ über die gescheiterten Gespräche
       über eine Teilnahme des Landes am EU-Rüstungsprogramm Safe geäußert. Es sei
       nicht geschafft worden, die Diskussionen über eine Beteiligung
       Großbritanniens in der ersten Runde abzuschließen, erklärte der für
       EU-Beziehungen zuständige Minister Nick Thomas-Symonds am Freitag. Die
       britische Verteidigungsindustrie könne sich jedoch trotzdem über eine
       Drittstaatenregelung an Projekten des Programms beteiligen, merkte
       Thomas-Symonds an.
       
       Die EU-Mitgliedstaaten hatten das Programm „Sicherheitsmaßnahmen für
       Europa“ (Englisch: Security Action for Europe – Safe) Ende Mai beschlossen.
       Es stellt bis zu 150 Milliarden Euro als günstige Darlehen mit langer
       Laufzeit für gemeinsame Rüstungsprojekte zur Verfügung. Grundsätzlich
       teilnehmen können dabei mit Zustimmung der EU-Mitglieder auch
       EU-Beitrittskandidaten oder Drittstaaten wie Großbritannien oder Kanada.
       
       ## Programm für London zu teuer
       
       London und Brüssel verhandeln seit Monaten über die Höhe des Beitrags, den
       Großbritannien für eine Teilnahme entrichten würde. EU-Beamte hatten
       erklärt, der Staatenbund habe London aufgefordert, bis zu 6,5 Milliarden
       Euro beizutragen, um dem Programm beizutreten. Aus Diplomatenkreisen
       verlautete, London habe auf ein günstigeres Angebot gedrängt.
       Thomas-Symonds sagte dazu: „Unsere Position war stets klar: Wir werden nur
       Vereinbarungen unterzeichnen, die im nationalen Interesse liegen und ein
       gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.“
       
       EU-Länder sind verpflichtet, das geliehene Geld für Waffen auszugeben, die
       zu mindestens 65 Prozent in Europa produziert werden. London hätte im Falle
       einer Beteiligung einen geringeren Prozentsatz erfüllen müssen und damit
       britischen Rüstungsunternehmen höhere Verdienste ermöglichen können. Die
       EU-Kommission betonte, britische Unternehmen könnten weiterhin an bis zu 35
       Prozent der Safe-Beschaffungen teilnehmen.
       
       Die Brüsseler Behörde erklärte zudem, dass die Gespräche mit Kanada über
       dessen Teilnahme fortgesetzt würden. Die erste Frist für Anträge zur
       Teilnahme an dem Programm läuft am Sonntag aus. Deutschland gehört zu den
       Ländern, die Safe nicht beanspruchen, weil die Bundesrepublik von sich aus
       an günstigere Kredite kommt.
       
       28 Nov 2025
       
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