# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trumps „Friedensplan“ schreckt die Anführer der Welt auf
> Der Plan bestimmt den G20-Gipfel, doch auch in Washington verbreitet er
> Unruhe. Der US-Präsident und sein Vize fordern von Selenskyj, ihn zu
> akzeptieren. Erste Gespräche dazu soll es wohl in der Schweiz geben.
(IMG) Bild: Rettungskräfte in den Trümmern eines Wohnhauses im westukrainischen Ternopil, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde
## Merz fordert Russland zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine auf
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Russland beim G20-Gipfel in
Johannesburg erneut eindringlich dazu aufgefordert, den Angriffskrieg gegen
die Ukraine zu beenden. „Russland hat einen illegalen Angriffskrieg
entfesselt. Nun muss Russland endlich diese Aggression beenden, die
schreckliches menschliches Leid nach Europa gebracht hat“, sagte der
CDU-Vorsitzende nach Angaben aus Regierungskreisen.
Russland stehe auch in der Verantwortung, die massiven Auswirkungen des
Krieges auf die Weltwirtschaft zu beenden. Auch alle anderen Mitglieder der
G20 müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, nicht nur aus
wirtschaftlichem Interesse. „Wir schulden das allen Menschen in der Welt –
das ist die größte Herausforderung für die G20.“ (dpa)
## G20-Staaten rufen zu einem „gerechten und dauerhaften“ Frieden auf
[1][Die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20)] hat zu
einem „gerechten und dauerhaften“ Frieden in der Ukraine aufgerufen. Gemäß
den Prinzipien der UN-Charta setzten sie sich für einen „gerechten,
umfassenden und dauerhaften Frieden“ im Sudan, der Demokratischen Republik
Kongo, den besetzten Palästinensergebieten und der Ukraine ein, hieß es am
Samstag in einer von den Teilnehmern eines Gipfeltreffens in Johannesburg
verabschiedeten Erklärung. [2][Vor wenigen Tagen hatte die US-Regierung
einen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt], der Russland in zentralen
Forderungen weit entgegenkommt und von Kiew seit langem formulierte rote
Linien überschreitet. (afp)
## US-ukrainische Gespräche in der Schweiz geplant
Ukrainische Vertreter wollen nach Angaben von Ex-Verteidigungsminister
Rustem Umjerow in den nächsten Tagen mit US-Vertretern in der Schweiz zu
Verhandlungen über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump
zusammenkommen. Wann und wo genau die Gespräche beginnen, sagte er nicht.
Umjerow ist als Sekretär des Rates für nationale Sicherheit und
Verteidigung Mitglied des Verhandlungsteams. Es gehe bei dem Treffen um die
Eckpunkte eines Friedensplans, sagte er.
Die Ukraine schätze die US-Initiative und gehe an die Verhandlungen unter
klarer Rücksichtnahme auf ihre eigenen Interessen heran, teilte Umjerow in
sozialen Netzwerken mit.
Zuvor hatte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine
Verhandlungsgruppe bestimmt. Die Delegation solle Gespräche mit den USA und
Russland sowie anderen internationalen Vertretern führen, hieß es in einem
in Kiew veröffentlichten Dekret Selenskyjs.
Chefunterhändler ist demnach Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak. Zu der
insgesamt neunköpfigen Delegation gehört auch der Chef des
Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow. Selenskyj hatte nach Vorlage des
28-Punkte-Plans von Trump erklärt, dass er die Friedensinitiative zwar
begrüße, aber Alternativvorschläge machen wolle. (dpa)
## Britischer Premier zweifelt an Verlässlichkeit Russlands
Der britische Premierminister Keir Starmer hat im Hinblick auf den US-Plan
für ein Ende des Ukraine-Kriegs die Verlässlichkeit Russlands in Zweifel
gezogen. „Es gibt nur ein einziges Land am G20-Tisch, das nicht zu einer
Waffenruhe aufruft – und nur ein Land, das eine Salve von Drohnen und
Raketen einsetzt, um Existenzen zu zerstören und unschuldige Zivilisten zu
töten“, hieß es in einer Erklärung Starmers, die vor dem Beginn des Gipfels
der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in Südafrika veröffentlicht
wurde. Immer wieder gebe Russland vor, es ernst zu meinen mit dem Frieden,
doch seinen Worten folgten nie Taten.
In dieser Woche habe man erlebt, wie fast 1.000 russische Drohnen und 54
präzisionsgelenkte Raketen in die Ukraine geschickt worden seien und
unschuldige Menschen verstümmelt hätten – darunter Kinder und ältere
Menschen, die ihrem Alltag nachgingen. „Niemand wünscht sich den Frieden
mehr als das ukrainische Volk. Kein einziger Tag dieses Krieges ist
vergangen, an dem die Ukraine nicht gefordert hätte, dass Russland seine
völkerrechtswidrige Invasion beendet, seine Panzer zurückzieht und die
Waffen niederlegt“, erklärte Starmer.
Die Ukraine sei seit Monaten bereit zu verhandeln, während „Russland
blockiert und sein mörderisches Wüten fortsetzt“. Deshalb müssten alle
gemeinsam – sowohl mit den USA als auch mit der Ukraine – daran arbeiten,
endlich einen gerechten und dauerhaften Frieden zu sichern. „Doch wir
können nicht einfach auf den Frieden warten – wir müssen all unsere Kräfte
aufbieten, um ihn zu sichern“, erklärte Starmer. (dpa)
## Nach US-Vermittlung: Belarus lässt 31 inhaftierte Ukrainer frei
In Belarus hat Machthaber Alexander Lukaschenko nach Regierungsangaben
unter US-Vermittlung 31 inhaftierte Ukrainer begnadigt. Sie würden gerade
der ukrainischen Seite übergeben, sagte Lukaschenkos Sprecherin Natalja
Eismont in einem von der Staatsagentur Belta veröffentlichten Video. Die
Entscheidung gehe zurück auf Vereinbarungen, die Lukaschenko mit
US-Präsident Donald Trump getroffen habe. Die beiden hatten im August
erstmals miteinander telefoniert. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite
für die Freilassung gab es zunächst nicht.
Lukaschenko habe die wegen Verbrechen in Belarus inhaftierten Ukrainer aus
humanitären Gründen und als Zeichen des guten Willens freigelassen, um so
die „Bedingungen für eine Lösung des militärischen Konflikts“ zu schaffen,
sagte Eismont mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Zuvor seien am
Donnerstag auch zwei katholische Geistliche auf Bitten des Papstes
freigelassen worden.
Die Kontakte mit den USA seien in einer aktiven Phase, sagte Eismont.
Lukaschenko sei offen für Dialog und an einer friedlichen Lösung des
Konflikts in der Region interessiert. Gleichwohl steht der Machthaber in
dem russischen Angriffskrieg fest an der Seite Moskaus, stellte in der
Vergangenheit belarussisches Gebiet für den Überfall auf die benachbarte
Ukraine zur Verfügung und lässt auch Rüstungsgüter für den Krieg
produzieren.
[3][Lukaschenko hatte in den vergangenen Monaten immer wieder auch
politische Gefangene begnadigt und freigelassen, darunter
Oppositionspolitiker]. Von der Wiederbelebung der Beziehungen zum Westen
dürfte sich der oft als letzter Diktator Europas bezeichnete Machthaber
auch eine mögliche Aufhebung der US-Sanktionen erhoffen. (dpa)
## Ukraine-Beratungen der EU bei G20-Gipfel auch mit Japan und Kanada
[4][Die Staats- und Regierungschefs der E3-Länder Deutschland, Frankreich
und Großbritannien sowie Japans und Kanadas treffen sich Insidern zufolge
am Rande des G20-Gipfels im südafrikanischen Johannesburg zu Beratungen
über die Ukraine]. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und
EU-Ratspräsident Antonio Costa nehmen an dem Treffen am Nachmittag teil,
heißt es. Anlass ist der umstrittene Vorschlag der USA für eine
Friedenslösung im Ukraine-Krieg. (rtr)
## Friedensplan löst Unruhe in Washington aus
Die Entstehung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump für die
Ukraine löst Insidern zufolge in Washington Unruhe aus. Der 28-Punkte-Plan
sei das Ergebnis eines Treffens des US-Sondergesandten Steve Witkoff und
von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner mit einem Vertrauten des russischen
Präsidenten Wladimir Putin, sagten mehrere mit der Sache vertraute
Personen. Dabei handele es sich um den Chef des russischen Staatsfonds
Kirill Dmitrijew, der seit Längerem eine Schlüsselrolle bei Gesprächen mit
den USA spielt. Das Treffen habe Ende Oktober in Miami stattgefunden. Der
daraus resultierende Plan für ein Kriegsende, der von der Ukraine große
Zugeständnisse verlangt und bei europäischen Verbündeten für Irritationen
gesorgt hat, habe auch Vertreter im Außenministerium und anderen Teilen der
US-Regierung überrascht. Auch US-Abgeordnete zeigten sich beunruhigt.
So seien viele hochrangige Mitarbeiter im Außenministerium und im
Nationalen Sicherheitsrat nicht informiert worden, sagten zwei mit dem Plan
vertraute Personen. Der Ukraine-Sondergesandte Keith Kellogg, der mit der
Regierung in Kiew an Verhandlungen für ein Kriegsende gearbeitet hatte und
im Januar zurücktreten will, wurde ebenfalls nicht in die Gespräche
zwischen Witkoff und Dmitrijew einbezogen. Ein ranghoher
US-Regierungsvertreter sagte, Außenminister Marco Rubio sei über den Plan
informiert worden, erläuterte jedoch nicht, wann.
Das US-Außenministerium teilte dazu mit: „Minister Rubio war während des
gesamten Prozesses der Entwicklung eines Plans zur Beendigung des Krieges
in der Ukraine eng eingebunden. Jede andere Darstellung ist völlig falsch.
Dazu gehören Gespräche mit beiden Seiten dieses Konflikts – viele Male – um
den Austausch von Ideen zur Herstellung eines dauerhaften Friedens zu
erleichtern.“
US-Regierungsvertreter und andere von Reuters befragte Personen bestritten
diese Darstellung. „Es gab keine Absprachen, niemand im Außenministerium
hatte dies gesehen, auch Rubio nicht“, sagte ein Regierungsvertreter. Der
Plan enthalte zudem Positionen, die Rubio abgelehnt habe. Er stellt auch
einen erneuten Kursschwenk von Trump dar, der zuletzt eine härtere Haltung
gegenüber Russland eingenommen und Sanktionen gegen die russische
Energiewirtschaft verhängt hatte. Der jetzige Plan kommt dagegen vielen der
russischen Hauptforderungen entgegen.
So soll die Ukraine Gebiete im Osten abtreten, die annektierte Halbinsel
Krim als russisch anerkennen, auf einen Nato-Beitritt verzichten und ihre
Armee verkleinern. Im Gegenzug soll die Ukraine verbindliche
Sicherheitsgarantien erhalten, die aber nur vage erwähnt werden. Trump
setzte der Ukraine eine Frist bis Donnerstag zur Zustimmung. Für den Fall
einer Weigerung drohten die USA Insidern zufolge, ihre Militärhilfe zu
kürzen. Putin nannte den Plan eine gute Verhandlungsgrundlage. Der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er werde die Interessen
seines Landes nicht verraten.
Auch im US-Kongress regt sich Widerstand. „Dieser sogenannte ‚Friedensplan‘
ist äußerst problematisch, und ich bin sehr skeptisch, dass er Frieden
bringen wird“, sagte der republikanische Vorsitzende des
Streitkräfteausschusses des Senats, Roger Wicker. „Die Ukraine sollte nicht
gezwungen werden, ihre Gebiete an einen der eklatantesten Kriegsverbrecher
der Welt, Wladimir Putin, abzutreten.“
Die Schlüsselfigur auf russischer Seite ist kein Unbekannter. Dmitrijew
steht seit der Invasion auf der Sanktionsliste der USA. Für das Treffen
Ende Oktober in Miami erhielt er den Angaben zufolge jedoch eine
Sondergenehmigung zur Einreise. Bei den Gesprächen soll er wie schon häufig
zuvor für eine Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und
Russland geworben haben. Als Chef des staatlichen russischen
Direktinvestmentfonds (RDIF) versuchte Dmitrijew bereits während der ersten
Amtszeit Trumps, Kontakte zum Umfeld des Präsidenten aufzubauen, um die
Beziehungen zwischen Washington und Moskau neu zu gestalten. Auch während
der Corona-Pandemie koordinierte er direkt mit Kushner die Lieferung von
Beatmungsgeräten aus Russland.
Dass ein sanktionierter Akteur nun erneut als zentraler Gesprächspartner
für das Weiße Haus auftritt, sorgt insbesondere in US-Geheimdienstkreisen
für Besorgnis, wie aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen verlautete.
Die CIA lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Es ist unklar, ob Dmitrijew mit bestimmten russischen Forderungen zu dem
Treffen kam und ob diese in den Friedensplan aufgenommen wurden. Den beiden
Insidern zufolge war der ukrainische Sekretär des Nationalen Sicherheits-
und Verteidigungsrates, Rustem Umerow, Anfang dieser Woche ebenfalls in
Miami, um den Plan mit Witkoff zu besprechen. Eine mit der Situation
vertraute Person sagte, Witkoff habe Umerow während dieses Besuchs über den
Plan informiert. Umerow beschrieb seine Rolle als „technisch“ und bestritt,
den Plan inhaltlich mit US-Regierungsvertretern besprochen zu haben.
US-Präsidialamtssprecherin Karoline Leavitt erklärte, ein Friedensplan
„müsse Sicherheitsgarantien und Abschreckung für die Ukraine, Europa und
Russland bieten“ und wirtschaftliche Anreize für die Ukraine und Russland
schaffen. „Dieser Plan soll den Realitäten vor Ort Rechnung tragen und das
beste Win-Win-Szenario zu finden, bei dem beide Seiten mehr gewinnen als
sie aufgeben müssen.“ (rtr)
## Polens Präsident: Kein Friedensplan ohne Akzeptanz durch die Ukraine
Jeder Friedensplan für die Ukraine muss nach den Worten des polnischen
Präsidenten Karol Nawrocki von der Regierung in Kiew akzeptiert werden. Die
Ukraine sei Opfer der russischen Aggression, daher müsse sie das
entscheidende Wort bei Friedensgesprächen haben, schreibt Nawrocki auf der
Online-Plattform X. Der Preis für den Frieden könne nicht darin bestehen,
dass der Aggressor seine strategischen Ziele erreiche. (rtr)
## Strack-Zimmermann nennt US-Friedensplan einen irren Diktatfrieden
[5][Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament,
Marie-Agnes Strack-Zimmermann], hat den US-Plan für eine Beendigung des
Kriegs in der Ukraine scharf kritisiert. „Der sogenannte „Friedensplan“ der
USA wäre ein irrer Diktatfrieden, der die Nato zerstören würde, ihr
vorschreiben will, wer Mitglied zu sein hat und wer nicht, und der einzig
und allein den Kriegsverbrecher Russland belohnen würde“, erklärte die
FDP-Politikerin.
Der Plan sei „völlig inakzeptabel und gefährdet die Sicherheit weiterer
Länder in Europa“, warnte sie – und forderte, es sei nun an der
Bundesregierung, „endlich Haltung zu zeigen“. Sie forderte, der Ukraine
endlich alle Unterstützung zu liefern, die das Land zur Abwehr der
russischen Angriffe benötigt. Das habe Olaf Scholz als Kanzler nicht
geschafft.
„Taurus liefern würde die Unterstützung bieten, die die Ukraine braucht,
auch wenn die USA unter ihrem unberechenbaren Präsidenten ausfallen“, sagte
sie an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gerichtet. „Es geht um die
Sicherheit Europas. Dafür muss Europa einstehen, dafür muss Europa
einspringen, wenn andere Partner ausfallen.“ (dpa)
## Ukrainischer Drohnenangiff auf russische Stadt Samara
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Wolgaregion Samara
sind in der Stadt Sysran laut Behörden zwei Menschen getötet worden. Die
beiden Menschen seien durch Trümmer abgeschossener Drohnen tödlich verletzt
worden. Es habe auch zwei Verletzte gegeben. Nach Darstellung von
Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew waren Anlagen der
Energieinfrastruktur Ziele der ukrainischen Angriffe. Details nannte er
nicht. Laut Medien liegt in der Stadt eine Ölraffinerie.
Die Ukraine nimmt die russische Ölindustrie als wichtigen Zweig für die
Finanzierung des russischen Angriffskriegs immer wieder unter Beschuss.
Auch in anderen Regionen des Landes meldeten die Behörden erneut zahlreiche
ukrainische Drohnenangriffe. Wegen des Luftalarms stellten mehrere
Flughäfen vorübergehend die Starts und Landungen ein, darunter in Samara,
Tambow, Pensa, Saratow und Uljanowsk.
Das russische Verteidigungsministerium teilte am Morgen mit, es seien 69
ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. Besonders betroffen waren
demnach neben der Region Samara das Gebiet Saratow und die schon 2014 von
Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Angaben zu Treffern oder
Schäden machte das Ministerium wie immer nicht.
Die ukrainischen Gegenangriffe in dem seit fast vier Jahren andauernden
russischen Angriffskrieg führen immer wieder zu Schäden und Opfern auch in
der Zivilbevölkerung. Die Folgen stehen aber in keinem Verhältnis zu den
verheerenden Zerstörungen, vielen Toten und Verletzten durch die russischen
Angriffe in der Ukraine. (dpa)
## JD Vance bezeichnet Friedensplankritiker als realitätsfremd
Vizepräsident JD Vance hat den Friedensplan der US-Regierung zur Beendigung
des Kriegs in der Ukraine verteidigt und Kritikern fehlenden Realitätssinn
vorgeworfen. Wer die Friedenslösung kritisiere, an der derzeit gearbeitet
werde, habe sie entweder missverstanden oder verleugne die wahre Lage,
schrieb Vance in einem Beitrag auf der Online-Plattform X.
„Es gibt diese Fantasie, wenn wir bloß für mehr Geld, mehr Waffen oder mehr
Sanktionen sorgten, wäre der Sieg greifbar“, schrieb der Republikaner. Er
schob hinterher: „Frieden wird nicht von gescheiterten Diplomaten oder
Politikern erreicht, die in einer Fantasiewelt leben. Er kann von klugen
Leuten erreicht werden, die in der realen Welt leben.“
Ein Friedensplan für den ukrainisch-russischen Krieg müsse zwingend drei
Kriterien erfüllen, schrieb Vance. Erstens müsse er „das Töten beenden und
die Souveränität der Ukraine bewahren“. Zweitens „für Russland und die
Ukraine annehmbar sein“. Und drittens „die Chance maximieren, dass der
Krieg nicht erneut beginnt“. Mehrere dieser Punkte sehen Kritiker im
Friedensvorschlag der US-Regierung nicht erfüllt.
Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten gaben zuletzt zu verstehen,
dass sie nicht gewillt sind, den 28 Punkte umfassenden Entwurf eines
Abkommens der Regierung von Präsident Donald Trump widerspruchslos
hinzunehmen. Der Plan verlangt der Ukraine große und dem Angreifer Russland
vergleichsweise geringe Zugeständnisse ab. (dpa)
## Ukraines Regierung ringt um Reaktion auf den US-Friedensplan
Die Regierung in der Ukraine hat am Samstag um eine Reaktion auf den
US-Plan zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gerungen. Der
ukrainische Außenminister Andrij Sybiha beriet nach eigenen Angaben in
einem Telefonat mit den europäischen Partnern „die nächsten Schritte“.
Derweil setzte US-Präsident Donald Trump eine Frist bis Donnerstag und
erhöhte den Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den
Plan „gutzuheißen“. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen betonte, dass
die Ukraine eine zentrale Rolle bei der Entscheidung über ihre eigene
Zukunft spielen müsse.
Sybiha telefonierte mit den Außenministern Frankreichs, Großbritanniens,
Polens und Finnlands, der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas sowie Vertretern
Italiens und Deutschlands, wie er am Freitagabend im Onlinedienst X
mitteilte. Er habe den europäischen Partnern die Ergebnisse der „jüngsten
Kontakte“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt und
„die Logik unserer weiteren Schritte“ dargelegt.
Selenskyj hatte am Freitag mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem
französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie dem britischen
Premierminister Keir Starmer über den US-Vorstoß beraten. Später
telefoniert Merz auch mit Trump. Es sei ein „gutes und vertrauliches
Telefonat“ gewesen, schrieb Merz im Onlinedienst X.
Selenskyj telefonierte zudem mit US-Vizepräsident JD Vance und
Pentagon-Staatssekretär Dan Driscoll. In dem fast einstündigen Telefonat
habe er unterstrichen, dass die Ukraine „den Wunsch von US-Präsident Donald
Trump, dem Blutvergießen ein Ende zu setzen, stets respektiert hat und dies
auch weiterhin tut“, erklärte Selenskyj in Onlinediensten. (afp)
## Russland will mehrere Siedlungen in der Ostukraine erobert haben
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge haben Russlands
Streitkräfte mehrere Grenzsiedlungen in der Ostukraine eingenommen. Vier
Siedlungen in der Region Donezk, dem Brennpunkt des russischen Vorstoßes
nach Westen, darunter Jampil, Stawki, Nowoseliwka und Maschlakiwka, seien
nun unter russischer Kontrolle. Ebenso wie ein Dorf in der benachbarten
Region Dnipropetrowsk, hieß es in der Erklärung des Ministeriums weiter.
Der abendliche Frontbericht des ukrainischen Generalstabs vermerkte, dass
Stawki und Nowoseliwka in Gebieten liegen, die von Russland angegriffen
werden. Hinweise über territoriale Verluste waren dem Bericht nicht zu
entnehmen. (rtr)
## Putin-Gesandter wirbt für US-Friedensplan
Ein Gesandter des russischen Präsidenten Wladimir Putin wirbt für den
US-Friedensplan für die Ukraine. Dieser solle weitere Gebietsverluste und
Tote verhindern, schreibt der Investitionsbeauftragte Kirill Dmitrijew auf
der Plattform X. Dmitrijew, der Leiter des russischen Staatsfonds, hat
mehrere Reisen in die USA unternommen, um die Beziehungen zu Vertretern der
US-Regierung zu festigen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
sieht die Ukraine durch den Plan dem Risiko ausgesetzt, ihre Würde und
Freiheit zu verlieren. (rtr)
## Trump: Selenskyj wird nicht anderes übrigbleiben, als zu unterschreiben
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird aus Sicht von
US-Präsident Donald Trump nichts anderes übrig bleiben, als seinen
Friedensplan zu akzeptieren. Die Zeit dafür sei angesichts der
Notwendigkeit, das Blutvergießen zu beenden, und des nahenden Winters
knapp, sagte Trump am Freitag vor Journalisten. „Wir haben einen Weg, um
Frieden zu schaffen, oder wir glauben, wir haben einen Weg, um Frieden zu
schaffen. Er wird ihn billigen müssen.“ Wenn Selenskyj dies nicht wolle,
werde er weiterkämpfen müssen. „Irgendwann wird er etwas akzeptieren
müssen, was er bisher nicht akzeptiert hat.“
Trump verwies zudem auf den Eklat mit Selenskyj im vergangenen Februar im
Weißen Haus: „Sie erinnern sich, direkt im Oval Office, vor nicht allzu
langer Zeit, habe ich gesagt: ‚Sie haben nicht die Karten in der Hand.‘“
Damals war es zu einem offenen Schlagabtausch zwischen beiden Präsidenten
gekommen. Er sei der Meinung, Selenskyj hätte bereits vor einem oder zwei
Jahren einem Abkommen zustimmen sollen. „Die beste Einigung wäre gewesen,
wenn es nie angefangen hätte.“ (rtr)
22 Nov 2025
## LINKS
(DIR) [1] /Geschrumpfter-G20-Gipfel/!6131775
(DIR) [2] /Angeblicher-US-Friedensplan-fuer-Ukraine/!6131368
(DIR) [3] /Sacharow-Preistraeger-Poczobut/!6123374
(DIR) [4] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6131718
(DIR) [5] /Strack-Zimmermann-zur-politischen-Lage/!6072999
## TAGS
(DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
(DIR) Ukraine
(DIR) Wolodymyr Selenskyj
(DIR) USA
(DIR) Donald Trump
(DIR) G20-Gipfel
(DIR) Friedrich Merz
(DIR) Keir Starmer
(DIR) Karol Nawrocki
(DIR) Marie-Agnes Strack-Zimmermann
(DIR) J.D. Vance
(DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
(DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
(DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
(DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
(DIR) Reaktionen auf US-Plan zur Ukraine: „Dann nicht mehr unser Bündnispartner“
Die USA und Russland haben ihren 28-Punkte-Plan ohne die Ukraine oder
Europa verhandelt. Europäische Politiker reagieren entsetzt.
(DIR) Trumps „Friedensplan“: In großen Teilen schlecht, aber immerhin: ein Plan
Trump legt einen 28-Punkte-Plan für den Frieden in der Ukraine vor. Jetzt
müsste er nur noch angenommen werden. Kann er das?
(DIR) US-„Friedensplan“ für die Ukraine: „Ukrainische Interessen langfristig wahren“
Gemeinsam mit Macron und Starmer geht Bundeskanzler Friedrich Merz auf
Distanz zum US-Plan für die Ukraine. Scharfe Kritik kommt aus der
Opposition.
(DIR) +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: EU kündigt Beratungen zu US-„Friedensplan“ an
Nach Durchsickern des US-Plans betonen Deutschland, Großbritannien und
Frankreich die Souveränität der Ukraine. EU-Kommissionschefin Von der Leyen
kündigt Beratungen an.